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Weimar: Stadtgeschichte
Der etwas ungewöhnlich klingende Name Weimar leitet sich zum einen vom altgermanischen Wort für heilig (Wih) und zum anderen vom althochdeutschen Wort für See oder Sumpf (Mar) ab. Bedeutung ist also: "Heiliger See/Sumpf".
Dabei haben sich die alten Namen wie Wimares, Wimari oder Wimar im Laufe der Jahrhunderte zu Weimar verschoben.
Die Geschichte Weimars beginnt im Jahre 899. Für dieses Jahr sind die ältesten schriftlichen Vermerke nachzuweisen. Als eigentliche Geburtsstunde der Stadt aber gilt eine Urkunde vom König Otto II. (955-983), der darin 975 die Siedlung Burg Weimar erwähnt. Sicher ist auch, dass Weimar in den Jahren zwischen 946 und 1346 als Grafschaft und mithin als selbständige politische Einheit existiert hatte. In den Jahren 1245 bis 1249 wurde St. Peter errichtet, die spätere Stadtkirche. 1433 wurde sie den Apostel Petrus und Paulus geweiht.
Das Jahr 1410 ist einschneidend, denn da erhielt Weimar das Stadtrecht!
Mit dem Ende des 15. Jahrhunderts geriet Weimar in Wettinischen Besitz und wurde 1485 die Nebenresidenz dieser deutschen Dynastie. Die Befestigungen der Burganlage dehnte man nun auf die gesamte Stadt aus, indem man eine doppelte Stadtmauer (heute noch am Kasseturm zu sehen) anlegte. Mit dem Jahre 1552 kam Weimars Ernennung zur Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Weimar. Diesen vom Ex-Kurfürsten Herzog Johann Friedrich gegebenen Titel sollte die Stadt bis 1918 behalten.
Die aber größte Bedeutung erlangte die Stadt im 18. Jahrhundert, als sie durch das kulturelle Engagement Anna Amalias und die Präsenz bedeutender Künstler wie Goethe und Schiller zum Ort der so genannten Weimarer Klasik avancierte. Dabei muss das Stichwort Musenhof fallen. Dieser kulturell interessierte Kreis wurde durch besagte Anna Amalie, seit 1775 Herzoginmutter, ins Leben gerufen: Adlige, Bürgerliche, Schriftsteller, Wissenschaftler und Künstler trafen sich hier.
Die kulturelle Bedeutung war riesig und machte aus der einstigen beschaulichen Kleinstadt einen weltmännischen und berühmten Ort der Bildung und der Kultur. Ein weiteres einschneidendes Jahr war 1919, als in der kleinen Stadt an der Ilm die Nationalversammlung tagte und über die so genannte Weimarer Verfassung abstimmte. Was folgte war die Weimarer Republik (1919-1933). In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts wurde auch das Bauhaus in Weimar gegründet.
Im Jahre 1920 wurde Weimar zur Thüringer Landeshauptstadt bestimmt.
Die kulturelle Vergangenheit zog auch die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten an, die seit 1933 regierten. Es kam zu breiten Neugestaltungen der Stadt und Neukonstruktionen wie der Viehauktionshalle, dem Gästehaus Weimar oder dem Verwaltungsgebäude des Wehrkreises IV. Das Jahr 1937 markierte den Beginn von Weimars schwärzester Zeit, als auf dem Ettersberg das Konzentrationslager Buchenwald errichtet wurde. Nach der Zeit der Nationalsozialisten, in der etwa 56.000 Menschen in Buchenwald ermordet worden waren, benutzte es die sowjetische Militärregierung nach dem Kriege eine Zeitlang als Internierungslager. Rund 7.000 Inhaftierte kamen dort in den folgenden 5 Jahren um.
Im Jahre 1993 wurde Weimar zur Kulturstadt 1999 bestimmt und 1998 kamen das klassische Weimar, das Goethe-Schiller-Archiv und das Bauhaus auf die Weltkulturliste der UNESCO. Weiterhin erfolgreich war Weimar beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf, als sie sich Gold sichern konnte.
Leider wurden am 2. September 2004 infolge eines verheerenden Brandes in der Anna-Amalia-Bibliothek etwa 50.000 Bücher, die Musikaliensammlung Anna Amalias und diverse Gemälde ein Opfer der Flammen. Der kulturhistorische Verlust ist unermesslich, da viele der Werke nicht mehr restauriert werden können und für alle Zeiten verloren sind.
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