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Geschichte von Toledo
Die Geschichte der heutigen Stadt Toledo reicht recht weit zurück. Eine erste durchgängie Besiedlung des heutigen Stadtgebiets stellten mehrere Burgen aus der Zeit der Keltiberer, vor 200 v.Chr., dar. Aus dieser Zeit sind einige interessante archäologische Funde erhalten, diese sind im Museo de Santa Cruz zu bestaunen. Von einer zeitweisen Besiedlung muss jedoch seit der Bronzezeit ausgegangen werden. Die Bronzezeit währte in Mitteleuropa etwa von 2.200 bis 800 v. Chr. Vorangegangen war die Kupferzeit und darauf folgte die Eisenzeit.
Im Jahre 192 v. Chr. wurde die damalige Siedlung durch den römischen Feldherrn M. Fulvius Nobilior erobert. Dieser gründete den römischen Vorposten Toletum. In römischer Zeit florierte die Stadt, nicht zuletzt wegen ihrer Eisenerzvorkommen. So besaß Toletum einige Zeit lang das Recht eigene Münzen zu prägen. Archäologische Funde aus dieser Zeit belegen eine tiefe Durchdringung der römischen Kultur. So fand man zahlreiche Villen, bzw. deren Reste, und sogar ein, heute zerstörtes, Aquädukt.
Als Reaktion auf die ersten Barbareneinfällen verstärkte man die Mauern. Trotzdem eroberten die Alanen im Jahr 411 n.Chr. die Stadt für kurze Zeit. Daran schloss sich im 5. Jahrhundert die Eroberung durch die Westgoten an. Diese war längerer Dauer und Toledo war von ca. 531 bis 711 Hauptstadt des Westgoten-Reichs. Durch die Konviertierung ihres Königs zum Katholizismus im Jahr 589 n.Chr. wurde Toledo zum Sitz eines arianischen Erzbistums machten. In der Folge erlebte die Stadt eine weitere Blütephase.
Im Jahr 712 n.Chr. eroberten die Mauren die Stadt und beendeten die Herrschaft der Westgoten. Von nun an erlebte die Stadt, die nun Ṭulayṭula (طليطلة) hieß, eine vorher ungeahnte Hochphase.
Diese endete mit der Rückeroberung (Reconquista) durch Alfons VI. am 25. Mai 1085. Nach der Eroberung war Toledo seit dem Jahr 1087 Residenz des Königreichs Kastilien. Toledo blieb bis zum Jahr 1561 die Hauptstadt Spaniens. Erst Philipp II. verlegte seine Residenz. Zunächst nach Valladolid und anschließend in das geographisch recht exakt im Zentrum der iberischen Halbinsel gelegene Madrid.
Unter „christlicher Herrschaft” erhielt der Erzbischof von Toledo das Primat in allen Königreichen der iberischen Halbinsel.
Das Vorhandensein von mehreren Sprachen (Hocharabisch, Hebräisch, Lateinisch, Arabisch-Andalusisch und Romanisch-Kastilisch) führte zur Herausbildung der Stadt als bedeutendes Zentrum für die Übersetzung arabischer Schriften ins Lateinische und Romanische. Damit ist der Einfluss den Toledo bei der Verbreitung arabischer Philosophie und Wissenschaft und ihrer griechisch-antiken Quellen in Europa spielte kaum zu überschätzen.
Weiterhin erwarb sich Toledo einen besonderen Ruf in Bezug auf die Waffenfertigung. Diese schon zur römischen Zeit begehrten Waffen, aus sogenanntem Toledostahl, versorgten auch später die Truppen des Kaisers Karl V.
Während des Spanischen Bürgerkrieg war Toledo der traurige Schauplatz der Belagerung des Alcázars.
Von der Geschichtsträchtigkeit der Stadt zeugen auch heute noch die zahlreichen historischen Bauten. So wurde beispielsweise die Kathedrale auf einer einstigen Moschee errichtet. Die Kathedrale entstand zwischen 1227 und 1493. Neben der maurischen und christlichen Geschichte spielt aber auch die Geschichte der Juden eine wichtige Rolle. Während der Mauren-Herrschaft dienten sie als Vermittler zwischen jenen und den Christen. Immerhin sind noch Synagogen aus dem Mittelalter erhalten.
Doch das wohl beeindruckendste Beispiel für die historische Importanz Toledos ist dessen Altstadt. Diese mittelalterliche Altstadt aus dem 13. bis 15. Jahrhundert wurde im Jahr 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
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