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Luxor: Stadtgeschichte
Die heutige moderne Stadt Luxor und das nahe gelegene Dorf Karnak befinden sich auf dem Gebiet, auf welchem sich einst das altägyptische Theben ausgebreitet hatte. Dieses war in der 18. Dynastie die Hauptstadt des ägyptischen Reiches, bevor es im Jahre 663 v.Chr. von den Assyrern zerstört worden ist.
“Theben” war die griechische Bezeichnung für die antike ägyptische „niwt" (= „Die Stadt“) bzw. „niwt-rst" (= „Die südliche Stadt“). Es war die Hauptstadt von Waset, dem vierten Gau des Landes. Die Bezeichnung „Waset" wurde auch für die Stadt an sich verwendet. Wann genau Theben gegründet worden ist, musste bisher unbekannt bleiben. Sicher ist, dass in Theben-West (=el-Tarif) zwei große Mastabas (= Stufenpyramiden) ausgegraben wurden, die auf die 4. Dynastie zurückgehen. Thebens historische Bedeutung begann mit der 11. Dynastie (2119 v. Chr.). Zu diesem Zeitpunkt wurde es auch zur Hauptstadt Ägyptens. Die Verwaltung indes blieb größtenteils in Memphis angesiedelt.
Mit dem Beginn der 12. Dynastie verlegte man die Hauptstadt des Reiches in den Norden. Dennoch blieb Thebens Bedeutung so groß, dass Pharao Sesostris I. den dortigen Amun-Tempel erweiterte. Während der 13. Dynastie konnte Theben aus bisher nicht geklärten Gründen wieder stark an Bedeutung gewinnen und dem Hof erneut als Residenz dienen. Eine gewisse Bauaktivität hielt Einzug und hinterließ mehrere Statuen in den Amun-Tempeln. Nachdem der Norden Ägyptens unter der Herrschaft der Hyksos gekommen war, wurde Theben in der weiteren Zweiten Zwischenzeit wieder zur Hauptstadt bestimmt.
Unter der 18. Dynastie konnten die Hyksos vertrieben und die von ihnen zerstörten Tempel wieder aufgebaut werden. Theben selbst blieb zwar auch unter der frühen 18. Dynastie weiterhin eine bedeutende Königsresidenz, doch schien sich Memphis wieder als administrativer Hauptort etablieren zu können. Nach der Regierungszeit des Echnaton hatte Theben nurmehr die Funktion eines Hauptkultortes und einer königlichen Nekropole, während der Hof endgültig nach Memphis übersiedelte. Während der Dritten Zwischenzeit konnte die Stadt durch ihre starke Priesterschaft aber zu unerhöhrtem Reichtum und Einfluss gelangen.
Im Jahre 652 v. Chr. wurde Theben von den Assyrer unter Assurbanipal verwüstet. Die alten Heiligtümer wurden geschändet und teilweise zerstört. Weitere Angriffe soll es später von den Persern gegeben haben. Theben kam nie wieder an den alten Glanz heran und geriet unter den letzten ägyptischen Dynastien durch die Verlegung der Residenz in die Städte des Nildeltas in Bedeutungslosigkeit. Der Aufschwung Alexandrias unter den Ptolemäern brachte Theben endgültig den Niedergang: Im Jahre 84 v. Chr. wurde die Stadt nach dreijährigem Widerstand wegen einer Empörung gegen Ptolemaios IX. zerstört und niedergebrannt.
Im 18. Jahrhundert, als die europäischen Reisenden in Ägypten erschienen, war Luxor wenig mehr als ein großes oberägyptisches Dorf. Dieser Zustand änderte sich 1798, als Napoléon nach Ägypten kam. Seine Gelehrten verfassten die Schrift „Description de l’Egypte“ und lösten damit das ungebremste Interesse aus, unter dem die Region noch heute steht. Unzählige europäische Ausstellungen von Fundstücken aus dem alten Theben machten Luxor berühmt. Im Jahre 1869 brachte Thomas Cook seine erste Reisgruppe in die Stadt am Nil. 1922 entdeckte der britische Archäologe und Ägyptologe Howard Carter (1874 - 1939) im Tal der Könige bei Luxor das Grab des Pharao Tutanchamun. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Luxor in aller Munde.
Das heutige Luxur lebt vom Massentourismus. Die Stadt hat sich dieser Begleiterscheidung der bedeutenden archäologischen Stätten angepasst und eine breite Infrastruktur geschaffen. Zudem ist die Stadt auch wichtiger Ausgangs- bzw. Endpunkt der beliebten Nilkreuzfahrten. Der Einfluß der unzähligen Touristen hat sich auch auf die Mentalität der in Luxor lebenden Ägypter ausgewirkt, die hier aufgeschlossener und teilweise sogar modern sind im Vergleich zu anderen Städten des Landes.
Im Jahre 1997 entdeckte ein amerikanisches Ausgrabungsteam in der Grabstätte der Söhne Ramses’ II. weitere 46 Grabkammern.
Am 17. November 1997 ereignete sich in Deir el-Bahri, einer der bekanntesten ägyptischen Touristen-Attraktionen, ein verheerender Anschlag auf eine ausländische Touristengruppe. Der Angriff ging von einer mit automatischen Waffen ausgerüsteten Gruppe der Terrororganisation „Al-Dschama’a al-islamiyya“ aus. 62 Menschen starben. Die Angreifer kamen später in einem Gefecht mit der Polizei oder durch eigene Hand ums Leben. Die Tourismusindustrie des Landes erlebte darauf für Jahre erhebliche Einbrüche in den Besucherzahlen.
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