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Dubrovnik: Stadtgeschichte
Dubrovnik wurde im 7. Jahrhundert gegründet, als man die kleinen Orte Laus und Dubrava zusammenlegte. Die Stadt Laus ware eine Kleinstadt auf einer schmalen Insel vor der Küste Dalmatiens, welche italienischen Flüchtlingen Zuflucht geboten hatte. Die zweite Stadt hieß Dubrava und bestand als Siedlung slawischer Immigranten am Fuße des Srđj. Man erkennt hier die Herkunft des Stadtnamens schon: Leitet sich die kroatische Bezeichnung von Dubrava (= Eichenhain) ab, so verweist der romanische Name Ragusa bzw. Rausa auf die andere Siedlung Laus.
Kroatien, Dubrovnik: Virtuelles Panorama © www.visit-world.com
Den Streifen Nassland zwischen beiden Teilen der jungen Stadt machte man im 12. Jahrhundert urbar, so dass Ragusa schließlich auf dem heutigen Stradun eine Vereinigung feiern konnte. Der Stradun wurde dann 1468 gepflastert und nach dem Großen Erdbeben von 1667 rekonstruiert. Man befestigte die Stadt und baute zwei Häfen auf jeder Seite des Isthmus.
Von Stadtgründung an stand die Stadt unter dem Schutze des Byzantinischen Reiches, doch kam Ragusa nach dem Vierten Kreuzzug (1202-1204) unter venezianische Herrschaft (1205-1358). Im Friedensvertrag von Zadar wurde Ragusa aber zum Teil des Ungarisch-Kroatischen Königreiches erklärt. Zwischen dem 14. Jahrhundert und dem Jahre 1808 regierte Ragusa sich selbst und nannte sich Respublica Ragusina. Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert erlebte diese Republik ihre Blütezeit, als sie als Seemacht v.a. der Republik von Venedig Konkurrenz machte.
Viele Conversos wurden von der Respublica Ragusina angezogen. [Bei den auch abfällig Marranos genannten Conversos handelte es sich um Juden, die zum Christentum konvertiert waren, aber im Verdacht standen, insgeheim weiterhin ihre alte Religion auzuüben; sie wurden in Spanien und Portugal verfolgt]. So landete im Mai 1544 ein Schiff, das mit portugiesischen Flüchtlingen beladen war.
Die Stadt wurde von der Aristokratie beherrscht, welche die zwei Stadträte (Vijeće) bildete. Diese hielten ein System strikter sozialer Klassentrennung aufrecht, schafften aber auch den Sklavenhandel im frühen 15. Jahrhundert ab und stellten die Freiheit als höchstes Gut vor allen anderen.
Die Respublica Ragusina verstand es vorzüglich, die Souveränität zwischen den venezianischen und den osmanischen Interessen auszubalancieren. Allerdings begann der Abstieg der Stadt, als die Mittelmeerschifffahrt in eine Krise geriet und ein heftiges Erdbeben im Jahre 1667 eine Katastrophe auslöste. Die Stadt war gezwungen, 1699 Teile ihres Territoriums an die Osmanen zu verkaufen, um sich vor der nun wieder stärkeren Republik Venedig zu schützen.
Der endgültige wirtschaftliche Niedergang aber kam mit Napoléon, dessen Truppen nicht nur die venezianischen Territorien eroberten, sondern im Jahre 1806 auch die der Respublica Ragusina. Bereits zwei Jahre später schaffte der französische Marshall Marmont die Republik ab und integrierte das Land in die illyrischen Provinzen. 1815 kam Ragusa auf Beschluss des Wiener Kongresses (1815) zum österreichischen Territorium hinzu (= ab 1867 österreichisch-ungarisch) und blieb Bestandteil des Königreiches von Dalmatien bis zum Jahre 1918. 1848 kamen starke Bestrebungen auf, die sich für die Vereinigung von Dalmatien und Kroatien aussprachen. Ragusa war einer der Hauptakteure und späterhin sogar führend in diesen Forderungen. Der österreichische Kaiser Franz-Joseph verbot diese Vereinigung strikt.
1861 fand das erste Treffen der Dalmatinischen Nationalversammlung statt. In dieser wirkten auch Repräsentanten Ragusas mit. Mit dem Fall des österreichisch-ungarischen Königshauses im Jahre 1918 vereinigten sich das Königreich Serbien, Kroatien und Slowenien zum 1. Jugoslawien. Im selben Jahr wurde der Name in Dubrovnik geändert!
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Dubrovnik erst einmal Teil des unabhängigen Staates Kroatien. Von April 1941 bis September 1943 wurde die Stadt aber von den Italienern erobert und anschließend von den Deutschen. Partisanen befreiten Dubrovnik im Oktober 1944, so dass die Stadt 1945 Bestandteil der kroatischen Teilrepublik des 2. Jugoslawien wurde. Nach dem Krieg stieg Dubrovnik immer mehr in den Rang einer touristisch sehr beliebten Stadt an der Adria auf. Im Jahre 1980 wurde ihre Altstadt sogar auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO gesetzt.
Großes Leid brachte der Kroatien-Krieg über die Stadt, der von 1991 bis 1995 im Land tobte. Dabei kämpfte die kroatische Armee gegen die Armee der Republik Serbische Krajina (RSK), die wiederum von der Volksarmee Jugoslawiens unterstützt wurde. Letztere hatte merkwürdigerweise selbst in den 1970ern die Demilitarisierung der Dubrovniker Altstadt vorgenommen. Der Konflikt lag darin, dass die meisten Teile Kroatiens eine unabhängige Republik bilden wollten, während andere (vornehmlich serbisch geprägte) für einen Verbleib unter serbischer Führung eintraten. Von Oktober 1991 bis Mai 1992 wurde Dubrovnik belagert und beschossen, wobei die schwersten Angriffe auf die Stadt am 6. Dezember 1991 stattfanden. 19 Menschen wurden getötet und 60 verletzt sowie zahlreiche Gebäude teilweise erheblich beschädigt.
Nach dem Krieg setzte ein Wiederaufbauprojekt ein, das von den kroatischen Autoritäten und der UNESCO geleitet wurde. Dubrovnik wurde im alten Stil wieder erneuert bzw. aufgebaut, so dass sie heute wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit und Harmonie erstrahlen kann.
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