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Chicago: Stadtgeschichte

Erste Besiedelung

Als sich in den 1770er Jahren der erste nicht-indianische Siedler, der Haitianer afrikanischer Herkunft Jean Baptiste Point du Sable, am Chicago River niederließ, wurde das Gebiet von den Potawatomi bewohnt. Die Bezeichnung geht auf den Chicago Potowatomi-Begriff "Checagou" oder "Checaguar" zurück, der "wilde Zwiebel" oder "Stinktier" bedeutet. Damals war das Gebiet von stinkenden Sumpfzwiebeln bedeckt. 1779 errichtete Du Sable am Nordufer des Lake Michigan einen Handelsposten. In den FOLGENDEN Jahren florierte hier verkehrgünstigen Aufgrund der Lage der Handel.

1803 wurde zum Schutz des Handelspostens die Armee-Befestigung "Fort" Dearborn am Ufer des Chicago River errichtet. Während des Krieges gegen England (1812-1815) wurde auch das Fort zum Kriegsschauplatz. Im so genannten "Fort Dearborn Massaker" wurden 52 US-amerikanische Siedler von den mit England verbündeten Potawatomi getötet und das Fort vollständig zerstört. Nach der Rückkehr der US-amerikanischen Soldaten wurde der Grossteil der Potawatomi aus dem Gebiet vertrieben. Ihre Stammesstrukturen waren seither zerschlagen und Konnten sie sich nie wieder in dem Gebiet ansiedeln. Nach dem Krieg entwickelte sich der Handelsposten am Chicago River zum wichtigsten Umschlagplatz für Rohstoffe in der Region. Immer mehr Siedler angezogen wurden und entwickelte sich aus dem Handelsposten ein Dorf.

Stadtgründung, Wachstum, Zerstörung und Wiederaufbau

Am 12. August 1833 wurde Chicago offiziell gegründet. Zu jener Zeit lebten etwa 350 Menschen in dem Dorf. Aufgrund der attraktiven Wirtschaftlichen Bedingungen wuchs die Bevölkerung in den kommenden Jahren auf über 4000 eins und am 4. März 1837 wurde Chicago zur Stadt erhoben. Die Wasserstrassen wurden ausgebaut und die neu gegründete Stadt erlebte einen beispiellosen Boom Wirtschaftlichen. 1848 wurde der Illinois-Michigan-Kanal eröffnet, der fortan den Warentransport von den Großen Seen über Chicago, den Mississippi bis hinunter zum Golf von Mexiko ermöglichte. Im selben Jahr wurde Chicago mit der Eisenbahn verbunden und die Stadt entwickelte sich zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Vereinigten Staaten, von dem aus das ganze Land mit Rohstoffen und Waren versorgt wurde. Das Bevölkerungswachstum Hielt ein ungebrochen, so dass. 1857 bereits über 90,000 Menschen lebten in Chicago. Unter den Einwanderern befanden sich viele Europäer, vor allem Iren und Deutsche.

Am 8. Oktober 1871 brach das "Great Chicago Fire" aus, das zwei Tage lang wütete und fast die gesamte Stadt, die Hauptsächlich aus Holz errichtet Krieg zerstörte. Über 300 Menschen kamen ums Leben, mehr als 100,000 wurden obdachlos. Schätzungen zufolge wurden etwa 18,000 Gebäude zerstört. Der Neubau einer vollständig zerstörten Stadt ermöglichte den Architekten neue, ungeahnte Möglichkeiten. Das neue Chicago wurde aus Stein errichtet und wuchs in die Höhe. Bis zu 18-stockige Wohnhäuser mit Massiven Stahlrahmenkonstruktionen schufen die Grundlagen für die modernen Wolkenkratzer, für die nicht nur Chicago heute berühmt ist. Bis heute nimmt die Stadt eine Führungsrolle auf dem Feld der modernen Architektur ein. Die Stadt erholte sich schnell von dem verheerenden Brand und zählte 1880 bereits 500,000 Einwohner. In nur zehn Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf eine Million.
Der wirtschaftliche Aufschwung und die fortschreitende Industrialisierung zum Ende des 19. Jahrhunderts. Jahrhunderts führten zu massiven sozialen Problemen. Die zu großen Teilen verarmte Industriearbeiterschaft begann, sich für soziale Rechte einzusetzen. Am 1. Mai 1886 streikten die Arbeiter für die Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von 12 auf acht Stunden. Die gewalttätigen Proteste, die auf das harte durchgreifen der Polizei folgte, gingen als "Haymarket Riots" in die Geschichte ein. Auf dieses Ereignis geht der 1. Mai als internationaler Kampftag der Arbeiterschaft zurück. Die letzten Jahre des Jahrhunderts wurden von weiteren Arbeiterunruhen Chicago geprägt und entwickelte sich zum Zentrum der Arbeiterbewegung.
1893 fand in Chicago die Weltausstellung statt, die großen Einfluss auf die Architektur hatte.

Das 20. Jahrhundert

Zur Jahrhundertwende hatte Chicago, das wie vor Ziel von Einwanderern nach Krieg, bereits knapp 1,7 Millionen Einwohner. Da der Lake Michigan wegen der zahlreichen Industriekomplexe und der rasch wachsenden Bevölkerung stark verschmutz Krieg, wurden mehrere Tunnel zu Frischwasser-Quellen gegraben und ein Abwassersystem Komplexes errichtet. Beeindruckender Höhepunkt dieses Wasser-Managements war die Umkehrung der Fließrichtung des Chicago River. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts BESTIMMTEN zahlreiche riesige Schlachthäuser sowie die heruntergekommenen Arbeitersiedlungen für die große Masse der rasant wachsende Arbeitskräfte das Stadtbild.

Nach dem Ersten Weltkrieg wanderten vor allem schwarze Arbeiter aus den Südstaaten des Landes als billige Arbeitskräfte für die Schlachthäuser nach Chicago ein. Sie bezogen in erster Linie die South Side und prägten dieses Viertel entscheidend.
Im Zuge der Prohibition (1920-1935) entwickelte sich Chicago zur "Stadt der Gangster". Der Schmuggel von Alkohol wurde für kriminelle Banden, korrupte Politiker und Schwarzhändler zur lukrativen Einnahmequelle. In Chicago, das Aufgrund der irischen und deutschen Einwanderer über eine ausgeprägte Whiskey-und Bierkultur Verfügte, wurde das Alkoholverbot kaum von der Bevölkerung befolgt und die Illegalen Geschäfte toleriert. Schießereien unter konkurrierenden Banden waren alltäglich förderten hunderte von Toten und. Aus diesem "Nährboden" Stieg ein Mann in den 20er Jahren an die Spitze des Organisierten Verbrechens: Al Capone. Bis der legendäre Gangster-Boss 1931 verhaftet wurde, kontrollierte er Chicagos Unterwelt und häufte großen Reichtum ein. Mit seinen "Leistungen" steht er sogar im Guiness-Buch der Rekorde. In einem Einzigen Jahr erzielte kein Privatmann mehr Einkommen als er im Jahre 1927. Mit seinen 27 Jahren "verdiente" Al Capone damals 105 Millionen Dollar.
In den 30er Jahren erreichten Chicago die Auswirkungen der Großen Depression. Viele Unternehmen gingen bankrott und Massen von Arbeitern wurden arbeitslos. Die sozialen Spannungen wuchsen.
1950 erreichte Chicago den bisherigen Bevölkerungs-Hochstand. Über 3,6 Millionen Einwohner lebten in der Stadt. Somit war sie nach New York City die bevölkerungsreichste Stadt der USA. Aufgrund der Abwanderung weiter Teile der Mittelschicht in die entstehenden Vorstädte, verringerte sich die Bevölkerung Allerdings wechselhaft.
1955 übernahm Richard J. Daley, genannt "Da Boss", das Bürgermeisteramt und behielt Seinen Posten bis 1976. Er regierte mit harter Hand und ließ soziale Proteste auch mit Waffengewalt unterdrücken. Unter seiner Führung wurden Umfangreiche Neubau-und Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt, daten einige der Traditionellen Viertel zum Opfer fielen. Ein System von Straßen und Projekte des sozialen Wohnungsbaus führten zur weitgehenden Abschottung der von verschiedenen Ethnien bewohnten Stadtteile. Soziale Trennung war das Ergebnis. Die Folgen dieser Politik sind in der multikulturellen Einwandererstadt noch heute spürbar.
In den 60er und 70er Jahren war Chicago Schauplatz starker Proteste von schwarzen Bürgerrechtlern um Martin Luther King und Jesse Jackson und von Gegnern des Vietnam-Krieges.
Seit den 90er Jahren begann Chicago wieder zu wachsen. Vor allem Einwanderer aus Lateinamerika und Asien tragen Ihren Teil zu dieser Entwicklung bei. Im Jahre 2000 lebten knapp 2,9 Millionen Einwohner in der Stadt am Chicago River.

Etwas Politik

Chicago ist der County Seat (etwa: Hauptstadt) der Grafschaft Cook County. Das Stadtgebiet ist in 77 Bezirke unterteilt. Der Bürgermeister, der gegenüber dem Stadtrat eine weitgehende Macht hat, wird für vier Jahre gewählt. Der Chicago City Council (Stadtrat) besteht aus 50 Stadtverordneten, die für vier Jahre gewählt werden. Jeder Wahlbezirk stellt einen von ihnen.
Seit 1927 ist Chicago fest in demokratischer Hand. Bis heute Gewann kein Republikanischer die Wahlen zum Bürgermeisteramt.




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