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Geschichte

Von den ersten Besiedlungen bis zur Stadtgründung

Bremerhaven: Hansekogge im Hafen © goruma ( v.koppenwallner)

Die älteste schriftliche Quelle zur Besiedelung des Gebietes, auf dem sich heute Bremerhaven ausbreitet, berichtet 1139 von den Vorgängersiedlungen Geestendorf und Wulsdorf. Lehe, heute zum Bremerhavener Stadtbezirk Nord gehörend, wurde erstmals 1275 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter standen Geestendorf, Lehe und Wulsdorf recht lange Zeit im Focus des Erzbistums sowie der Stadt Bremen. Lehe war es dabei mehrfach gelungen, die eigenen Rechte durch Schutzverträge mit dem Bremer Rat zu gewährleisten. Doch im 17. Jahrhundert fielen die Geestesiedlungen gemeinsam mit dem ganzen Erzbistum Bremen unter schwedische Oberherrschaft, kamen aber 1719 (nach einer kurzen dänischen Besetzung) zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg.

Aufgrund des eigenen unzureichenden Vorhafens Vegesack musste die Freie Hansestadt Bremen dem Königreich Hannover im Jahre 1827 ein Gelände im Norden der Geestemündung abkaufen, um dort einen Seehafen einrichten zu können. Dem 1830 fertiggestellten Alten Hafen folgte schon 1837 eine Interims-Gemeindeordnung für das noch kleine Bremerhaven. Im Süden Bremerhavens, das 1851 Stadtrechte erhalten sollte, ließ das Königreich Hannover im Jahre 1845 ebenfalls einen Hafen anlegen, als Konkurrenz zu Bremerhaven natürlich. Dieser neue Hafen und die Gemeinden darum wurden 1847 Geestemünde genannt.

Im Jahre 1924 schließlich wurden die nachbarschaftlich gelegenen (damals preußischen) Mittelstädte Lehe und Geestemünde zu einer gemeinsamen Stadt vereinigt. In dieses Wesermünde wurde am 1. November 1939 auch Bremerhaven eingemeindet. Durch die auf über 100.000 Menschen angestiegene Einwohnerzahl wurde Wesermünde (praktisch über Nacht) zur Großstadt. Im Jahre 1947 wurde Wesermünde umbenannt in Bremerhaven und ist seither Bestandteil des deutschen Bundeslandes Bremen.

 

Von der Stadtgründung bis zum Zweiten Weltkrieg

Bremerhaven: Großer Leuchtturm auch "Loschenturm" genannt aus dem Jahre 1854 © goruma ( v.koppenwallner)

Bremerhavens Einfluss wuchs ebenso schnell wie die Stadt selber: 1858 wurde ein regelmäßiger Linienbetrieb zwischen Bremerhaven und New York etabliert, der späterhin um Passagierverbindungen nach Baltimore und New Orleans erweitert werden konnte. Zu den erinnerungswürdigsten Schiffspassagen Bremerhavens gehört das Jahr 1830, als am 12. September die US-amerikanische Draper als erstes Schiff der Welt am Bremerhavener Vorhafen anlegte und mithin den Hafenbetrieb der Stadt offiziell eröffnet. 1847 machte der Dampfer Washington im Alten Hafen von Bremerhaven fest und leitete damit den Passagierverkehr zwischen der Stadt und den Vereinigten Staaten ein.

Thomas-Katastrophe
Im Dezember 1875 wurden in Folge der so genannten Thomas-Katastrophe 81 Menschen durch die Explosion einer Bombe getötet und etwa 200 verletzt. Für dieses Unglück verantwortlich war der Kanadier William King Thomas, der mit einer Bombe das Auswandererschiff Mosel auf offenem Meer sprengen und dann die Versicherungsprämie für seine an Bord befindliche, wertvolle Ware kassieren wollte. Weil die Bombe indes noch im Hafen beim Beladen des Schiffes explodiert war, wurde eine veritable See-Katastrophe verhindert. Der späterhin von der Polizei verhaftete Thomas beging im Gefängnis Selbstmord.

Nachdem 1886 der erste Reichspostdampfer zwischen Bremerhaven und Ostasien gefahren war, verabschiedete Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1900 das gleichnamige Schiff, das deutsche Kontingente zur Niederschlagung des Boxeraufstandes nach China bringen sollte. Dabei fielen auch die berühmt-berüchtigten Worte seiner Hunnenrede, die sinngemäß kein Pardon und keine Gefangenen ankündigten.

 

Bremerhaven nach dem Zweiten Weltkrieg

Wie bereits erwähnt, wurde die im Zweiten Weltkrieg schwer zerstörte Stadt Wesermünde am 10. März 1947 in Bremerhaven umbenannt. Sie diente in den kommenden Jahren als Nachschubhafen für die US-amerikanische Militärregierung. Bremerhaven, das bis 1977 Verwaltungssitz des niedersächsischen Landkreises Wesermünde gewesen war, wird regelmäßig von den Schiffen United States und TS Bremen angelaufen. 

Elvis Presley in Bremerhaven
Ein für die deutsche Jugend erfreuliches Ereignis fand im Jahre 1958 in Bremerhaven statt, als Tausende von deutschen Fans den US-Truppentransporter General G. M. Randall begrüßen durften: An Bord war kein geringerer als Elvis „The Pelvis“ Presley, der in Deutschland seinen Armeedienst abzuleisten hatte. Die Musik des US-amerikanischen Rockstars wurde den deutschen Fans in Bremerhaven insbesondere über den US-Militärsender Radio American Forces Network in Weddewarden vermittelt.

In den Jahren 1961 und 1962 wurde in Bremerhaven der so genannte Bahnhof am Meer errichtet, an der Columbuskaje übrigens. Dieser Containerterminal wurde dann ab 1975 schrittweise immer mehr ausgebaut. Im selben Jahr begann der Aufbau des Columbus-Centers, eines riesigen Geschäfts- und Einkaufszentrum mit über 70 Geschäften, Bars, Cafés, Restaurants und vielem mehr.




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