Kurzinfo

Belfast - Hauptstadt von Nordirland

Belfast: City Hall © goruma (B.Ochse)

Dr. William Philbin, Dichter und römisch-katholischer Bischof von Down und Connor, sagte einst über Belfast, die Stadt sei “ummauert von Bergen, umgeben von Gewässern und unterhöhlt von den Ablagerungen der Geschichte“. Diese Bemerkungen zum historischen Erbe, das die heutige Hauptstadt Nordirlands zu tragen hat, sind in der Tat wahr: Lange Jahre galt Belfast als das Synonym für Mord, Terror, Hass und Zerstörung. Der blutige Nordirlandkonflikt, eine tief verfeindete Auseinandersetzung zwischen irisch-katholischen Republikanern und protestantischen Unionisten, hat zu vielen Toten, Verletzten und an Psyche Erkrankten auf beiden Seiten geführt. Und er ist noch immer tief im Bewusstsein Belfasts eingegraben. Die Segregation zwischen Protestanten und Katholiken ist trotz des Friedensprozesses immer noch sehr stark geblieben und zieht sich weiterhin an ethnischen, politischen und religiösen sowie architektonischen Trennungslinien entlang.

Belfast ist zu beinahe gleichen Teilen zwischen der katholischen und der protestantischen Einwohnerschaft geteilt. Diese religiösen Gemeinschaften haben beide enorm und jede auf ihre Weise zur Stadtkultur beigetragen. Während des gesamten Nordirlandkonfliktes hindurch haben sie ihren eigenen Ansichten durch Literatur, Kunst und Musik Ausdruck verliehen. Seit 1998 und mit dem Good Friday Agreement (Belfast Agreement) begann in der Stadt eine soziale, wirtschaftliche und kulturelle Transformation, die ihr mehr und mehr eine internationale Anerkennung einbrachte. Die Verbindung von relativem Frieden, internationalem Investment und einer aktiven Förderung von Kunst und Kultur zog auch immer mehr Touristen in die Stadt, so dass in den Jahren 2004 und 2005 etwa sechs Mio. Menschen die nordirische Hauptstadt besuchten.

Belfast: Queens University © goruma (B.Ochse)

Belfast, deren irischer Name “Béal Feirste” so viel wie „Mündung des (Flusses) Farset“ meint, ist noch immer relativ unentdeckt, jedenfalls im Vergleich zu Dublin. Der rauhe, noch unverbogene Charakter der Stadt mag vielleicht abschrecken, faszinieren wird er auf jeden Fall. Die dramatischen Veränderungen seit dem Friedensprozess sind überall ersichtlich und geben Hoffnung für die Zukunft. Vielleicht ist es ja diese Art von Aufbruchstimmung, welche den Besucher ebenso in den Bann schlägt wie die zwar klischeehafte, aber wahre Offenheit und Freundlichkeit der Stadtbewohner. Unglaublich die Anzahl an neue Hotels, die entstehen, an alten Bars, die restauriert werden, und an Clubs und Läden, die eröffnen. Historische Bauwerke erhalten einen neuen Anstrich, und Touristen kommen langsam immer mehr und mehr nach Belfast geströmt, als sei es immer so gewesen.

Hinweis
Informationen, die für das gesamte Land gelten, z.B. zur Währung, zu Einreisebestimmungen, Gesundheitsfragen u.ä.,
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