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Stadtgeschichte

Annaberg-Buchholz: Erzgebirgsmuseum und St. Annenkirche © goruma

Vergleicht man Annabergs Geschichte mit der anderer deutscher Mittelstädte, so stellt man schnell fest, dass sie relativ jung ist. Dies gilt sowohl für Annaberg als auch für Buchholz: 

1491 ist man am Schreckenberg auf Silbererzgänge gestoßen. Daher wurde im Jahre 1496 auf Befehl des sächsischen Landesherrn Georgs des Bärtigen eine Siedlung angelegt. Diese Newe Stat bekam bereits ein Jahr später das Stadtrecht verliehen und wiederum ein Jahr darauf das Münzrecht. Für 1501 ist erstmalig der Name Santt Annabergk belegt. Neben der Siedlung aus dem Jahre 1496 wurde ab 1495 auf Grünhainer Klostergebiet (unterhalb Annabergs) eine weitere Bergbausiedlung angelegt: St. Katharinenberg im Buchholz. Diese erhielt 1501 die ersten Privilegien und wurde ab 1539 als Städtlein bezeichnet. 

Die reichen Gaben des Silberbergbaus zogen viele Bergleute nach Annaberg. Bei diesem Ereignis spricht man vom so genannten Berggeschrey. Gemeint ist dabei nichts Geringeres als der Anfang des Silbererz-Bergbaus im Erzgebirge. Mit dem massenhaften Zuzug kam es zu einem raschen Anwachsen der Einwohnerzahl, so dass sich die Stadt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur (nach Freiberg) zweitgrößten Stadt von Sachsen entwickelte. Ungefähr um das Jahr 1522/23 kam der heute so bekannte Adam Ries nach Annaberg. Neben seiner Tätigkeit als Rechenmeister übte er auch eine Funktion als Bergbeamter aus. 

1539 – also nach dem Tod Georgs des Bärtigen wurde 1539 in Annaberg die Reformation eingeführt. Während des 17. Jahrhundert kam es zu einem enormen Rückgang der bergbaulichen Tätigkeit in Annaberg. Außerdem litt die gesamte Region unter den zerstörerischen Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Nachdem im 19. Jahrhundert die Eisenbahnline von Chemnitz nach Annaberg eröffnet werden konnte, kam es zu einem erneuten wirtschaftlichen Aufschwung, der diesmal von der Textilindustrie getragen worden ist. Annaberg und Buchholz konnten sich vor dem Hintergrund der Industriellen Revolution zu einem weltweit bedeutenden Zentrum der Posamentenherstellung (Herstellung von Besatzartikeln wie Kordeln, Fransen etc.) entwickeln. 

Die Geschichte von Buchholz ist der von Annaberg sehr ähnlich: Auch dort hatte man seit dem 16. Jahrhundert durch Spitzenklöppelei und Posamentenherstellung eine florierende Wirtschaftlichkeit erreicht, die durch den Zuzug böhmischen Exulanten, die nach der Schlacht am Weißen Berge und der kaiserlichen Unterwerfung des böhmischen Ständeaufstandes in die Stadt gekommen waren, verstärkt wurde. Auch Buchholz erlebte im Dreißigjährigen Krieg schwere Verwüstungen, konnte aber seit 1868 auf anderem Gebiet Erfolge verbuchen, da dort ein Herstellungsverfahren für Perlgewebe erfunden worden ist. 

Annaberg hatte im Zweiten Weltkrieg das Glück, von starken Zerstörungen größtenteils verschont zu bleiben. Buchholz dagegen erfuhr schwere Treffer bei einem Bombenangriff des Jahres 1945. Nach dem Kriegsende schließlich wurden Annaberg und Buchholz vereinigt. Dies geschah auf Anordnung des sowjetischen Stadtkommandanten. In den 1950er Jahren kam es zu einer Förderung von Uranerzen und mithin zu einem kurzlebigen Wiederaufleben des Bergbaus, in dessen Folge auch die Bevölkerung wieder stark anstieg.

Im Zuge der Kreisreform wurde Annerberg-Buchholz Kreisstadt des neuen Landkreises Erzgebirgskreis. Damit änderte sich ab 1.8.2008 u.a. das Kfz.-Kennzeichen im Gebiet des neuen Kreises in ERZ.




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