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Französisch-Polynesien: Geschichte

Frühgeschichte

Französisch-Polynesien:Traditionelles Steineheben © tahiti-tourisme.de

Die Inseln wurden ca. 300 v. Chr. von Samoa aus besiedelt. Als erstes wurden die Society-Inseln und die Marquesa-Inseln besiedelt. Die Bevölkerung nannte sich selbst Maohi. Die Insel Rahitea war damals als Hawiki bekannt. Es taucht auch heute noch in vielen Legenden der Polynesier, z. B. bei den Maoris auf Neuseeland, als das Land auf, von dem die Vorfahren aufbrachen.
Man vermutet heute, dass von hier aus die Besiedelungswellen nach Hawaii, zu den Osterinseln und nach Neuseeland erfolgten.

Die Europäer kommen

Der erste Europäer, der auf der Insel landete war Fernando Magellan (1480-1521), der im Jahre 1521 dort für kurze Zeit ankerte. Im Jahre 1595 erreichte Alvaro Mendana die Marquesa-Inseln. Er war auf der Suche nach dem sagenhaften südlichen Kontinent. Er nannte die Inseln nach seinem Herren, Marquesas de Mendoza.
Im Jahre 1606 kehrte Fernandez de Quiros wieder zurück und entdeckte die Tuamotu-Inseln.
Im Jahre 1767 erreichte der Brite Samuel Wallis, ebenfalls auf der Suche nach dem südlichen Kontinent, die Inseln. Er hielt sich mehrere Wochen in Tahiti auf. Er nahm neuen Proviant auf und entdeckte auch, dass man mit den Einwohnern gute Tauschgeschäfte machen konnte. So erhielt man z. B. im Tausch gegen einen metallenen Nagel Befriedigung der sexuellen Belange der Mannschaft.
Als nächster erreichte der Franzose Bourgainville im Jahr 1768 Tahiti. Als er nach Frankreich zurückkehrte berichtete er dort von den edlen Wilden und den freizügigen Frauen.
Damit wurde Tahiti zum Paradies auf Erden, "La Nouvelle Cythère" sollte die nächsten Jahrhunderte über die Phantasien vieler Männer anregen.

James Cook war mit dem Auftrag, während einer Sonnenfinsternis den Transit der Venus zu beobachten und zu vermessen, im April 1769 nach Tahiti gekommen. Er blieb für drei Monate und segelte anschließend nach Neuseeland weiter. Er nahm von der Insel den Priester und Navigator Tupaia mit an Bord, der wegen politischer Unruhen die Insel verlassen musste. Der gebildete Tupaia war James Cook bei seinen weiteren Reise von großem Nutzen. Er diente ihm beispielsweise in Neuseeland als Übersetzter, was für ihn nicht schwierig war, da die Maoris auf Neuseeland ebenfalls Polynesier waren und die Sprachen eng miteinander verwandt sind.
Der Spanier Boenechea kam 1772 mit seinem Schiff, der Aguilla, von Peru aus nach Tahiti. Wie alle anderen vor ihm, beanspruchte er die Inseln für seine Nation. Er errichtete die erste Siedlung auf Tahiti. Da die Spanier jedoch mit ihrer Missionstätigkeit nicht erfolgreich waren, zogen sie im Jahr 1775 wieder ab.

James Cook fand die verlassene Missionsstation dann auf seiner zweiten Reise im Jahre 1777 vor.

1779 hatte die Besatzung der später berühmt gewordenen Bounty unter Kapitän William Bligh (1754-1817) sechs Monate auf Tahiti verbracht. Als das Schiff wieder aufbrach, fing die Besatzung zu meutern an. Die Geschichte der Meuterei ist vielfach beschrieben und auch verfilmt worden. Näheres siehe unter Pitcairn.

Missionare

Seit 1799 versuchte die London Missionary Society die Inselbewohner zu christianisieren. Nachdem sie den Herrscher Pomaré II. (1774-1821) erfolgreich missioniert hatten, folgte der Rest der Bevölkerung.
Zeitgleich waren auch zahlreiche Wahlfänger auf die Inseln gekommen. Die Erfolge der westlichen Zivilisation waren leider meist erschreckend.
In nur wenigen Jahren wurde die Bevölkerung u. a. durch eingeschleppte Krankheiten, gegen die sie keine Immunabwehr besaßen, von ca. 40.000 auf weniger als 20.000 im Jahre 1829 dezimiert.
Pomaré II. starb 1821. Sein Nachfolger, Pomaré II., regierte nur bis 1827, so dass Königin Pomaré IV. (1827-1877) 1827 an die Macht kam, um 50 Jahre lang zu herrschen.
Auf den Society-Inseln hatten die protestantischen Missionare an Einfluss gewonnen. Auf den Gambier- und auf den Marquesas-Inseln waren dagegen die katholischen und die französischen Missionare erfolgreich. Als zwei Missionare der Franzosen auf Tahiti festgenommen wurden, griff Frankreich ein und sicherte sich die Vormachtstellung auf den Inseln.

Politische Verhältnisse

Erst im Jahr 1767 wurde die Insel dann von Samuel Wallis (1728-1795) offiziell für die englische Krone in Besitz genommen und King George Island getauft, zu Ehren des britischen Königs. In Unkenntnis der Besitzverhältnisse nahm Louis Antonie de Bougainville (1729-1811) ein Jahr später die Insel für Frankreich in Besitz. Im Jahre 1843 wurde sie zum französischen Protektorat erklärt und im Jahr 1881 Teil der französischen Kolonie Ozeanien.
Im Jahr 1881 wurden die Gambier-Inseln annektiert sowie im Jahre 1900-1901 dann die Austral-Inseln. Im 1. Weltkrieg kämpften ca. 1.000 Soldaten aus Tahiti in Europa auf Seiten der Alliierten. Im 2. Weltkrieg war Bora Bora eine Militärbasis für 5.000 US Soldaten. Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahre 1946, wurden die Inseln zum Überseeterritorium Frankreichs.
Am 22. Juli 1956 wurden die Inseln offiziell in Französisch-Polynesien umbenannt.
Seit 1963 unternahmen die Franzosen auf Moruroa und Fangataufa Nuklearversuche.
Die durch die Versuche entstandene politische Oppositionsbewegung führte zu einer immer stärker werdenden Unhabhängigkeit der inneren Verwaltung des Inselstaates.






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