Macau: Geschichte

Neolitische Funde in den Gebieten um Hongkong sind Zeugen für eine menschliche Besiedlung vor ca. 4.000 Jahren. Genannt seien hier beispielsweise die Begräbnisstätten in Ma Wan.
Ca. 200 v. Chr., während der Qin-Dynastie, wurden Hongkong und Macau dem Chinesischen Reich einverleibt.
Ab dem 2. Jh. n. Chr. siedelten Chinesen der Han-Dynastie in der Region.

Im Jahre 1513 landete der Portugiese Jorge Alvares als 1. Europäer auf der Insel Linti im Pearl River. Er war zuvor auf den Molukken im heutigen Indonesien gewesen, um die Seeroute nach China zu sichern und auszubauen, mit dem Ziel, den direkten Handel von Porzellan mit China auszubauen.
Im Laufe seines zehnmonatigen Aufenthalts auf Linti baute er sehr gute Beziehungen mit den Einheimischen auf.
In den folgenden Jahren steuerten die Portugiesen mehrere Orte in der Region an, als häufig besuchter Ort entwickelte sich die Insel Lampacao, der Ort, in dem der Jesuiten-Missionar St. Francis Xavier begraben liegt.

Piraterie war in der Region schon damals üblich, der Name Ilhas Ladrones, Insel der Räuber, verweist noch heute darauf.

Im Jahre 1557 etablierten die Portugiesen mit dem Einverständnis der Chinesen in Macau ihre erste dauerhafte Handelsstation die sich rasch zur Zwischenstation für den Handel mit China und Japan entwickelte.
Die Ming-Dynastie legte den Chinesen größte Restriktionen in Bezug auf Auslandsaktivitäten und Freizügigkeit auf. Dies kam den Portugiesen als Mittelsmännern zu Gute. Sie handelten chinesische Seide im Austausch mit Silber und Kupfer aus Japan.
Als Folge des regen Handels spricht man auch von dem goldenen Zeitalter in den Jahren 1560 - 1640. Im Jahre 1639 verschloss sich Japan jedoch den Ausländern, da die Portugiesen mit ihrer Missionarstätigkeit zu aggressiv geworden waren.
Macau war seit 1570 ein Bischofssitz.
1583 wurde der Stadtrat, Leal Senado, gegründet.

Der erste portugiesische Gouverneur wurde 1680 eingesetzt; Macau stand aber weiterhin unter chinesischer Souveränität und die Portugiesen zahlten Pacht und Steuern an China.

Macau verlor im Laufe der Zeit allmählich an Bedeutung. Die Wirtschaft litt unter dem Opiumkrieg (1840 - 42), und die Sonderstellung Macaus wurde durch die Gründung der britischen Kronkolonie Hongkong 1841 relativiert. Der Hafen begann außerdem zu versanden.

Die Portugiesen besetzten die der Stadt vorgelagerten Inseln Coloane und Taipa im Jahre 1849 und wollten Macau für unabhängig von China erklären, die Chinesen duldeten das jedoch nicht, bei Kämpfen starb der portugiesische Gouverneur.

Im Vertrag von 1887 besiegelten China und Portugal die Übergabe der Stadt Macau auf ewig an die Portugiesen.