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Europäisches bzw. Rotes Eichhörnchen
Allgemeines
Die Roten Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) - auch als Europäische oder Eurasische Eichhörnchen bezeichnet - sind Nagetiere aus der Gattung (Sciurus) und der Familie der Hörnchen (Sciuridae).
Sie dürfen nicht mit dem in Großbritannien eingebürgerten Grauhörnchen (Sciurus carolinensis), das auch in Deutschland zunehmend heimisch wird, verwechselt werden.
Von der Gattung Eichhörnchen (Sciurus) gibt es weltweit 28 verschiedene Arten mit insgesamt 40 Unterarten.
Die hier vorgestellte Art (Sciurus vulgaris) verfügt über 23 Unterarten, die jedoch teilweise nicht allgemein anerkannt sind.
Sie sind hier unter der Rubrik "Vorkommen“ tabellarisch dargestellt.
Gliederung, Taxonomie
Unterordnung | Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) |
---|---|
Familie | Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie | Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus | Baumhörnchen (Sciurini) |
Gattung | Eichhörnchen (Sciurus) |
Art | Europäisches bzw.rotes Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) |
Unterarten | 23, hier dargestellt: Sciurus vulgaris fuscoater |
- Englisch: Red squirrel, European squirrel
- Französisch: Écureuil européen, Écureuil roux
Aussehen und Lebensweise
Die Tiere besitzen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 20 bis 25 cm mit einem zweizeilig behaarten und buschigen Schwanz von 15 bis 20 cm.
Er dient beim Klettern als Balancierhilfe und beim Springen als eine Art Steuerruder.
Die Tiere haben ein Gewicht zwischen etwa 200 und 400 Gramm.
Ihre Farbe am Rücken reicht von rötlich über kastanienbraun bis zu braunschwarz, während die Bauchseite weißlich bis cremefarben ist.
Während des Winters ist das Fell generell dunkler bis hin zu grauen Farbtönen und die langen behaarten Ohrpinsel sind während dieser Zeit kaum sichtbar.
Männchen und Weibchen sind gleich groß und gleich gefärbt.
Die Hinterbeine der Tiere sind überproportional lang und zudem sehr kräftig, während und ihre langen und gebogenen Krallen beim Klettern auch an glatten Stämmen für einen guten Halt sorgen.
Eichhörnchen wechseln im Frühjahr und im Herbst ihr Fell.
Albinos und schwarz-gefärbte Tiere kommen auf dem europäischen Kontinent recht häufig vor.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Eurasischen Eichhörnchens umfasst nahezu ganz Europa einschließlich Großbritannien und Irland.
Im Südosten Englands sowie im Südwesten Spaniens und in Südportugal und in manchen Regionen Italiens findet man die Tiere jedoch nicht.
Auf dem Balkan kommen die Tiere nur sporadisch vor und auf den meisten Inseln des Mittelmeeres findet man diese Eichhörnchen auch nicht.
Weiterhin findet man sie vom Ural bis zur Pazifikküste in Kamtschatka, in der Volksrepublik China und in Korea sowie auf Sachalin und Hokkaidō.
Ihre Lebensräume sind überwiegend Nadelwälder, aber in Europa sind sie auch in Laub- und Mischwäldern heimisch. Mittlerweile findet man die possierlichen Tiere auch in Parks und Gärten - und dort meist zur Freude der Menschen.
Die 23 Unterarten kommen in folgenden Ländern vor:
• Sciurus vulgaris altaicus: die Unterart kommt in den Südsibirischen Gebirgen vor
• Sciurus vulgaris anadyrensis: die Unterart kommt auf der Tschuktschen-Halbinsel vor
• Sciurus vulgaris alpinus: die Unterart kommt auf der Iberischen Halbinsel und auf der Apennin-Halbinsel vor
• Sciurus vulgaris balcanicus: die Unterart kommt im Osten der Balkanhalbinsel vor
• Sciurus vulgaris bashkiricus: die Unterart kommt im Ural und südöstlich des Urals vor
• Sciurus vulgaris cinerea: die Unterart kommt in Europa und im Norden von Asien vor - jedoch nicht in China
• Sciurus vulgaris chiliensis: die Unterart kommt im Osten Chinas vor
• Sciurus vulgaris dulkeiti: die Unterart kommt in Chabarowsk und auf den Schantar-Inseln vor
• Sciurus vulgaris exalbidus im Westsibirischen Tiefland sowie im Altai und in Xinjiang vor
• Sciurus vulgaris fedjushini: die Unterart kommt im Norden Weißrusslands und im angrenzenden Russland vor
• Sciurus vulgaris formosovi: die Unterart kommt im Nordrussischen Tiefland vor
• Sciurus vulgaris fuscoater: die Unterart kommt in Mitteleuropa und in Frankreich vor
• Sciurus vulgaris fusconigricans: die Unterart kommt in Daurien und im Norden der Mongolei vor
• Sciurus vulgaris leucourus: die Unterart kommt in Großbritannien und in Irland vor
• Sciurus vulgaris lilaeus: die Unterart kommt im Westen, im Süden sowie im Norden der Balkanhalbinsel vor
• Sciurus vulgaris mantchuricus: die Unterart kommt in der Mandschurei, in der Primorje und auf der Koreanischen Halbinsel vor
• Sciurus vulgaris martensi: die Unterart kommt im Mittelsibirischen Bergland vor
• Sciurus vulgaris ognevi: die Unterart kommt in Zentralrussland bis zum Südosten des Urals vor
• Sciurus vulgaris orientis: die Unterart kommt auf Hokkaidō vor
• Sciurus vulgaris rupestris: die Unterart kommt auf Sachalin vor
• Sciurus vulgaris ukrainicus: die Unterart kommt in der Ukraine und im angrenzenden Russland sowie im Süden Weißrusslands vor
• Sciurus vulgaris varius: die Unterart kommt im Norden von Skandinavien, auf der Kola-Halbinsel, in Finnland und in Karelien vor
• Sciurus vulgaris vulgaris: die Unterart kommt im Süden von Skandinavien und in den Karpaten vor
Verhalten, Lebensweise
Eichhörnchen sind tagaktive Tiere und sind hervorragende Kletterer und können Entfernungen von 4 bis 5 m springend überwinden. Da sie relativ leicht sind, können sie sich auch auf sehr dünnen Zweigen bewegen, wohin ihnen der schwerere Marder nicht folgen kann.
Am Boden bewegen sie sich mit Sprüngen vorwärts, sind dabei aber nicht allzu schnell.
Mittlerweile klettern sie sogar nicht allzu glatte Hauswände hoch, um sich auf Balkonen und Dachterrassen füttern zu lassen oder um an Nahrung z.B. aus Vogelhäuschen zu gelangen.
Zum Schlafen und Ruhen bauen sich die Tiere in einer Astgabel oder am Anfang eines Astes in einer Höhe über 6 m Nester (Kobel).
Deren Außendurchmesser beträgt etwa 30 bis 50 cm, während der Innendurchmesser bei 15 bis 20 cm liegt. Die Nester werden aus Zweigen, Tannennadeln und Blättern errichtet und im Inneren mit Moosen, Blättern und Gras ausgepolstert.
Aufgrund dieser relativ großen Wandstärke bietet sie im Winter einen guten Wärmeschutz.
Um sich vor dem Befall mit Parasiten zu schützen, bauen die Tiere meist mehrere Nester, die sie abwechselnd benutzen.
Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, bei länger anhaltender Kälte halten sie jedoch Winterruhe. Sie sind in der Regel Einzelgänger und nur zur Paarung verfolgen die Männchen die Weibchen bis in die Baumkronen hinein.
Die Tiere können recht kräftig zubeißen, daher sollten man sie grundsätzlich nicht anfassen, was besonders Kinder aber gerne tun wollen.
Nahrung
Eichhörnchen sind im Prinzip Allesfresser, wobei ihre Nahrung in der Hauptsache aus Beeren, Nüssen, diversen anderen Früchten sowie aus Samen, Knospen Blüten, Körnern und sogar hin und wieder aus Pilzen besteht.
Aber sie fressen auch Würmer, Vogeleier, Jungvögel sowie Insekten, Larven und Schnecken. Harte Nussschalen, wie die von Haselnüssen oder Walnüssen bedeuten für sie kein Problem.
Putzig wirkt es, wenn sie ihre Nahrung beim Verzehr in den Vorderpfoten halten.
Neben der Nahrungsaufnahme müssen die Tiere jedoch zusätzlich trinken.
Fortpflanzung und Jungtiere
Ihre Geschlechtsreife erreichen die Eichhörnchen nach elf bis zwölf Monaten, doch erst nach zwei etwa Jahren werden auch sie trächtig.
Die Männchen werden durch Vaginalsekrete der Weibchen angelockt und liefern sich dann wilde Verfolgungsjagden mit den Weibchen. Sofern diese noch nicht zur Paarung bereit sind, kommt es oft zu heftigen Auseinandersetzungen, bis hin zu Bissen.
In der Regel finden die Paarungen gegen Ende des Winters und im päten Frühjahr statt. Treffen mehrere Männchen bei einem Weibchen ein, kann es zu aggressivem Verhalten mit Schreien und Bissen kommen.
Die Männchen verlassen das Weibchen bald wieder und suchen neue Partnerinnen, um die Aufzucht der Jungen pflegen sie sich nicht zu kümmern.
Hält sich ein Männchen zu lange in der Nähe des Weibchens auf, wird es spätestens kurz vor und nach der Geburt der Jungen vom Weibchen weggebissen.
Nach einer Tragzeit von nur ca. 38 Tagen kommen bis sechs Junge in dem Nest zur Welt, die bei der Geburt nackt, taub und blind sind und etwa 7 bis 9 g wiegen.
Bei Gefahr tragen die Weibchen ihre Jungen im Maul in einem anderen Nest.
Nach rund sechs Wochen verlassen die Jungtiere das erste Mal ihr Nest und nach acht bis zehn Wochen werden sie nicht mehr gesäugt.
Die Jungtiere bleiben aber noch einige Monate in der Nähe des mütterlichen Nestes. Etwa Vierfünftel der Jungtiere überleben das erste Jahr nicht.
Viel älter als 7 Jahre werden die Tiere nicht
Feinde und Gefährdungen
Zu den natürlichen Feinden der Eichhörnchen gehört der nachtaktive Baummarder, der die Eichhörnchen oft im Schlaf erbeutet
Weitere Feinde sind Füchse, Wildkatzen, Uhus, Habichte oder Mäusebussarde.
Die Jungtiere werden dabei oft Opfer von Wieseln. In Parks und besonders in Gärten sind außerdem Katzen die größten Feinde der Tiere.
Aber Eichhörnchen werden auch Opfer von Parasiten, wie beispielsweise dem Eichhörnchenfloh (Monopsyllus sciurorum) oder der Eichhörnchenlaus (Neohaematopinus sciuri).
In Großbritannien wurden sogar die Erreger der Lepra bei ihnen gefunden.
Außerdem können die Tiere Opfer des "Parapoxvirus der Hörnchen" (Squirrelpox virus) werden. Das Virus löst die so genannten Eichhörnchen-Pocken aus, von denen jedoch nur die Europäischen Eichhörnchen betroffen sind, während die Grauhörnchen gegen den von ihnen eingeschleppten und verbreiteten Erreger immun sind. Es gibt derzeit weder einen Impfstoff noch eine Therapie gegen diese tödliche Infektionserkrankung.
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