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Java Palmenotter, Trimeresurus puniceus
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Inhaltsverzeichnis |
Allgemeines
Ihren Namen erhielt diese auf Bäumen und Sträuchern lebende Schlangenart nach ihrem Vorkommen auf Java. Das Tier gehört zu den weniger giftigen aber dafür meist sehr schönen Schlangen. Die Gattung Trimeresurus verfügt über folgende Arten:
Trimeresurus andalensis
Trimeresurus borneensis
Trimeresurus brongersmai
Trimeresurus gracilis
Trimeresurus gramineus
Trimeresurus malabaricus
Trimeresurus puniceus
Trimeresurus strigatus
Trimeresurus tibetanus
Trimeresurus trigonocephalus
Trimeresurus wiroti
Von der Schlangenart Trimeresurus puniceus exisieren keine Unterarten.
Systematische Einteilung
| Familie | Vipern (Viperidae) |
|---|---|
| Unterfamilie | Grubenottern (Crotalinae) |
| Gattung | Bambusotter Asiatische Lanzenottern (Trimeresurus) |
| Art | Java Palmenotter (Trimeresurus puniceus ) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Ashy Pit Viper, Flatnosed Pitviper
- Französisch:
Aussehen, Verhalten
Die Java Palmenotter besitzt eine Länge von maximal ca. 90 cm. Ihre Grundfärbung reicht von gelb, rötlich über verschiedene Brauntöne bis hin zum dunkelbraun und sogar fast schwarz. Den Rücken zieren unregelmäßig geformte dunkle Flecken, die sich zu umlaufenden Querbändern ausweiten können. Die Weibchen sind generell heller gefärbt und mit einer verwaschenen Zeichnung versehen, die Männchen dagegen sind leuchtender gefärbt und oft mit farbiger, unregelmäßiger Sprenkelung versehen.
Ihr Kopf ist dreieckig und setzt sich deutlich vom Hals ab. Das Tier lebt vorwiegend in Bäumen und Büschen und ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, Begegnungen mit Menschen sind daher eher selten. Das Tier bringt ca. 5-15 Junge lebend zur Welt. Das Ernährt sich von Eidechsen, Fröschen, Kleinsäugern und gelegentlich von Vögeln.
Vorkommen
Die Java Palmenotter kommt in Indonesien vor, und zwar auf:
Java
Sumatra
Simalur
Mentawai Archipel
Natuna Archipel
Vermeidung eines Bisses
Da sich diese Schlange gerne im Geäst von Büschen und Bäumen aufhält, ist mit einem Abwehrbiss von "oben" zu rechnen. Einen kleinen Schutz bietet da ein Tropenhelm mit einem langen und festen Nackenschutz. Das Tier sollte bei einer Begegnung nicht gereizt und auf keinen Fall sollte versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. sich vorsichtig entfernen. Aber die Gefahr einer Begegnung mit Menschen ist eher unwahrscheinlich, da das Tier dämmerungs- und nachtaktiv ist.
Art des Giftes
Die Gattung Trimeresurus verfügt über einen gerinnungsstörenden Giftanteil, weiterhin über das Gewebe schädigende Anteile (Proteasen). Über das Gift der hier dargestellten Schlangenart allerdings gibt es kaum Literaturhinweise.
Folgen eines Bisses
Die Symptome nach einem Biss sind die folgenden:
Ein starker Schmerz unmittelbar nach dem Biss, Schwellungen, Gewebeschädigungen bis hin zu späteren Nekrosen.
Weiterhin kann es zu Blutgerinnungsstörungen mit lokalen subkutanen (unter der Haut) Einblutungen kommen. Es ist darüberhinaus zu Übelkeit, Erbrechen oder Leibschmerzen zu rechnen. Insgesamt kann aber festgestellt werden, dass die Giftwirkung im Normalfall nicht lebensbedrohend ist.
Gegenserum (Antiserum)
Es gibt keine polyvalenten (gegen eine Reihe verschiedener Schlangen wirksam) und natürlich auch keine monovalenten Gegenseren gegen das Gift dieser Schlangenart. Bei schweren Vergiftungen können jedoch Versuche mit bestehenden Antiseren gegen andere Bambusottern gemacht und auf ihre Wirkung (Kreuzreaktivität) gestestet werden.
Erste Hilfe
Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:
- unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
- die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
- sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
- die Schlange identifizieren
- darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle
- die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser oder Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee
- alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
- das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
- das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann
- auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen
Neben diesen allgemeinen Maßnahmen ist nach einem Biss dieser Schlange das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes nicht empfehlenswert.
Prognose
Im Normalfall ist nicht mit einem tödlichen Ausgang einer Bissverletzung zu rechnen. Aber es kann aufgrund der Nekrosen zu behandlungsbedürftigen Spätfolgen kommen.
Zusammenarbeit
Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen, von der auch das obige Bild stammt:
Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at
Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:
Giftnotruf-Zentralen in Deutschland
Giftnotruf-Zentralen in Österreich und der Schweiz
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