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Petra: Sehenswürdigkeiten

Die Felsenstadt Petra

Petra: Schatzkammer © goruma (Dominik Jesse)

Von der einstigen Nabatäerstadt, die so günstig am Kreuzungspunkt mehrerer Karawanenrouten lag und vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. ein bedeutendes Handelszentrum darstellte, sind Hunderte historischer Baudenkmäler und Opferplätze in der Stadt und ihrer Umgebung erhalten geblieben. Diese weisen neben den Merkmalen der nabatäischen Kultur auch griechisch-hellenistische und römische Einflüsse auf. Die seit 1985 zur Liste des UNESCO-Welterbes gehörene Felsenstadt wurde am 8. Juli 2007 durch eine Internetabstimmung zu einem der „Neuen 7 Weltwunder“ gewählt.

Das unglaubliche Areal, auf dem sich Petra ausbreitet, setzt sich aus etwa 800 historischen Baudenkmälern und Opferplätzen in der Stadt und ihrer Umgebung zusammen. Natürlich können an dieser Stelle nicht alle Monumente beschrieben werden, sondern nur eine verschwindend geringe Auswahl der einmaligsten Orte.

 

Ausgewählte Monumente der Felsenstadt Petra

Petra: Ad Deir © goruma (Dominik Jesse)

Petra: Al-Khazneh al-Firaun © goruma (Dominik Jesse)

Ad-Deir (= Kloster)
Das 40 Meter hohe Kloster ist das definitiv größte in Stein gehauene Bauwerk Petras, liegt aber außerhalb der eigentlichen Felsenstadt. Es stammt aus dem 1. Jahrhundert und besticht mehr durch die Fassade als durch das schlichte Innenleben. Das frühere Felsengrab erhielt seinen Namen „Kloster“ deshalb, weil im Mittelalter Mönche darin lebten. Man erreicht es über etwa 800 Stufen, für deren Besteigung man durchaus eine Stunde benötigen kann. Viele Besucher ziehen dementsprechend einen Ritt auf einem Esel zum Kloster hinauf vor.

Al-Khazneh al-Firaun (= Schatzhaus des Pharao)
Gleich nach dem Siq kann man die Atem beraubende Schatzkammer besuchen, auf deren Dach bzw. der Spitze des Rundtempels sich eine Urne befindet, von der gesagt wird, sie enthalte einen Schatz des Pharao. Einschusslöcher im Gefäß zeigen, dass einst Beduinen versucht haben, diese Theorie zu überprüfen. Die 40 Meter hohe und 25 Meter breite Schatzkammer stammt aus dem 1. oder 2. Jahrhundert v. Chr. und gehört zu den äußerlich beeindruckendsten Konstruktionen der alten Nabatäerstadt. Ihr Innenbereich ist aber wenig prunkvoll.

Petra: Al Siq © goruma (Dominik Jesse)

Petra: Alte Opferstelle © goruma (Dominik Jesse)


Al-Siq
(= „Schacht“ bzw. Straße der Fassaden)
Den Eingang zu Petra bildet eine gigantische, etwa 1,5 Kilometer lange Bergspalte, die als Siq bezeichnet wird und an den engsten Stellen nur drei Meter breit ist. Sie endet an Petras berühmtestem Bauwerk – dem Schatzhaus (= Al-Khazneh). In die Steinwände hat man Dekorationen eingehauen, die noch heute bewundert werden können. Zu sehen sind ebenfalls die Reste einer Wasserleitung, die aus Terracotta hergestellt worden war. Sie war in einer Einbuchtung im Sandstein angebracht gewesen und hat Petra in römischer Zeit mit frischem Wasser aus der nahe gelegenen Quelle Ain Musa (= Mosesquelle) versorgt. Im Siq befinden sich auch kleinere Zwischenräume und Nischen, in denen sich Darstellungen der nabatäischen Gottheit Dusharra finden lassen.

Hohe Opferstelle
Dieses Bauwerk Petras verfügt auf dem Dach über mehrere kunstvolle Steinaltare, die einst Opferzwecken gedient haben. Neben der architektonischen Bedeutung bietet die Opferstelle indes zudem einen fabelhaften Blick über weite Teile der Felsenstadt Petra an.
Tipp!
Für den Rückweg sollte man nicht dieselbe Route wie auf dem Hinweg wählen, denn auf der Rückseite des Hügels befinden sich weitere interessante Grabmäler und Felsbauten.

Jabal Haroun (= Berg Arons)
Dieser Hügel ist der größte von Petra. Auf seiner Spitze liegen eine kleine Kirche sowie das Grabmal von Aron, dem Bruder von Moses. Die Reise hinauf zum Grab und hinunter ist sehr empfehlenswert und verläuft am berühmten Kloster entlang. Sie kann aber durchaus zwischen vier bis acht Stunden dauern.

Petra: Urnengrab an der Königswand © goruma (Dominik Jesse)

Petra: Obeliskengrab © goruma (Dominik Jesse)

Petra: Römisches Theater © goruma (Dominik Jesse)


Königsgräber

Beim Tal nördlich vom Römischen Theater und einen kurzen Weg auf den Hügel hinauf liegen die so genannten Königsgräber, monumentale Grabtempel, die um Einiges größer als all die anderen Monumente der Umgebung sind. Sie setzen sich architektonisch aus nabatäischen, griechischen und römischen Stilelementen zusammen

Qasr al-Bint Firaun (= Haus der Tochter des Pharao)
Der größte Tempel der Säulenstraße geht auf das 1. Jahrhundert v. Chr. zurück und bedeutet in seiner Übersetzung „Haus der Tochter des Pharao“. Er besticht insbesondere durch die wertvollen Stuckelemente, mit denen er verziert wurde. Geweiht war das Monument sicherlich den beiden nabatäischen Hauptgöttern Al-Uzza und Dushara. 

Römisches Theater
Am Ende des Siq liegt das aus dem Fels gemeißelte Römische Theater, das einst etwa 7.000 Zuschauern auf 33 Reihen Platz geboten hat. Das Theater wurde zunächst von den Nabatäern konstruiert, aber später von den Römern erweitert. Es wird noch immer zu gelegentlichen Anlässen benutzt.

Säulenstraße
Folgt man dem Weg entlang der Königsgräber in Richtung Westen, so erreicht man die Säulenstraße. Diese frühere Hauptverkehrsstraße der Felsenstadt war einst von Grabtempeln und Wohnhäusern der Nabatäer umrahmt. Letztere existieren nicht mehr. Dafür sind neben den Tempeln auch noch Überreste des Marktes, einer byzantinischen Kirche und des Temenos-Tors erhalten geblieben. Den größten der Tempel bildet der Qasr al-Bint Firaun (siehe dort).

Tipp!
Es ist sehr empfehlenswert, Petra gleich dann aufzusuchen, wenn der Park öffnet (zwischen 6 Uhr und 6:30 Uhr). Nicht nur, dass man zu den Morgenstunden weniger mit der Hitze zu kämpfen haben wird, man kann viele der fantastischen Monumente auch fast alleine oder nur von wenigen Menschen umringt bestaunen, was um Einiges atmosphärischer ist, als mit dem touristischen Strom zu schwimmen.

Auch empfiehlt es sich, die umliegenden Berge in Petra zu besteigen. Von dort oben kann man viele Monumente sehen, die man vielleicht nicht zu besuchen schafft. Auf den Gipfeln dieser Hügel liegen oft auch zahlreiche Reste einstiger nabatäischer Opferplätze wie insbesondere der auf dem Jabal Attuf.




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