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Los Angeles: Geschichte
Stadtgründung
Los Angeles wurde 1781 als kleine Gemeinde von Felipe de Neve gegründet, dem spanischen Gouverneur Kaliforniens. Ursprünglicher Name der Stadt war „El Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Angeles de Porciuncula“ (= „Das Dorf unserer lieben Frau, der Königin der Engel von Portiuncula“). Die Einwohnerzahl der Siedler, die sich da auf dem Gebiet der Tongvá Indianer niedergelassen haben, stand in merkwürdigem Missverhältnis zur Länge des Namens. Gerade einmal 44 Personen waren zur Zeit der Stadtgründung in L.A. ansässig. In ihren Anfangstagen lebten die ersten Angelinos v.a. von der Viehzucht.
Los Angeles wurde 1835 zur Stadt und auch gleich zur Hauptstadt der mexikanischen Region Alta California. Diese Beförderung zog einen ersten großen Bevölkerungszuwachs nach sich. Die damals mexikanische Gemeinde setzte sich v.a. aus amerikanischen Siedlern, ärmlichen chinesischen Arbeitern und nur ein paar reicheren mexikanischen Großgrundbesitzern zusammen. Letztere bildeten die politische Elite.
Als eine Folge des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges (1846 - 1848) kam die Region Alta California mitsamt L.A. an die Vereinigten Staaten und wurde dem Land angegliedert. 1850 wurde der US-amerikanische Staat Kalifornien gegründet, und im selben Jahr bekam Los Angeles das Stadtrecht der Vereinigten Staaten.
Stadtentwicklung
Das Wachstum der damals 1.610 Einwohner zählenden Stadt setzte mit der Anbindung an die Union Pacific Railroad (1876), die Eisenbahnlinie nach Santa Fe (1885) und mit der Kohle- und Erdöl-Förderung in den 1890ern ein. Sicherlich wurden auch viele Menschen von der heute ironisch klingenden Tatsache in die Stadt gezogen, dass L.A. damals ein Synonym für Gesundheit und eine saubere Umwelt war. Vor allem die großen Zuwanderergruppen aus dem Mittleren Westen der USA lösten die alte mexikanische Oberschicht als politische Elite ab.
Bis 1910 hatte Los Angeles ungefähr 300.000 Einwohner.
Pfingstbewegung
In Los Angeles fand im 20. Jahrhundert das Erweckungserlebnis statt, welches als Ausgangsereignis für die Verbreitung der so genannten (schwarzen) Pfingstbewegung war. Das Erweckungstreffen wurde von William J. Seymour einberufen, einem afro-amerikanischen Prediger. Es begann am 14. April 1906 in Los Angeles. Die Erweckung war gekennzeichnet von heftigem Sprechen in Zungen und dramatischem Gebet. War die Bewegung zur damaligen Zeit harscher Kritik von nicht-religiösen, aber auch von christlichen Gruppen ausgesetzt, so halten Historiker das Pfingsterlebnis von Los Angeles für den ersten Auslöser der berühmten Pfingstbewegung des 20. Jahrhunderts. Verständlicher wird das auch, wenn man bedenkt, dass Seymour am 14. April 1906 in seiner Predigt vor dem Zorn Gottes warnte und verkündete, dass dieser die Erde zum zittern bringen werde. Vier Tage danach ereignete sich das verheerende Erdbeben, das fast ganz San Francisco dem Erdboden gleichmachte.
Los Angeles und Hollywood
Mit den 1910er Jahren begann eine große Eingemeindungswelle zahlreicher Nachbargemeinden. In dieser Zeit kamen zum Stadtgebiet von Los Angeles Städte wie Wilmington, San Pedro, Hollywood, Sawtelle, Hyde Park, Eagle Rock, Venice, Watts, Barnes City und Tujunga hinzu.
Die meisten Neuankömmlinge wurden durch die ab 1910 stark aufstrebende Filmindustrie sowie natürlich nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Luft- und Raumfahrtindustrie in die Stadt gelockt.
Hollywood, was übersetzt etwa „Stechpalmenwald“ bedeutet, ist ein Stadtteil in L.A., dessen Name weltweit für das Zentrum der US-amerikanischen Filmindustrie steht. Hollywood wird mit riesigen Buchstaben in den Hollywood Hills angekündigt. Dabei begann der Aufstieg des 1887 von der Familie Wilcox gegründeten Viertels schon 1911 mit der Etablierung des ersten Filmstudios durch David Horsley's Nestor Company. Im selben Jahr kamen 15 weitere Filmfirmen hinzu, welche sich die Vorteile von Los Angeles (ökonomische Gründe, längere Tage, besseres Klima als in New York etc.) zu nutze machten. Heutzutage sind die größten Hllywoodstudios die „Universal Studios“ und „Warner Brothers“. An Hollywood kommt kein Stadtbewohner vorbei. Massen an Models, Künstlern und Schauspielern bevölkern die Gegend und besuchen die trendigen Lokale. Es ist nicht unrealistisch darauf zu offen, eine Berühmtheit zu sehen.
Los Angeles in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Im Jahre 1960 baute man das erste Bürohochhaus in Los Angeles. Dieses durchbrach die bis dato sehr niedrige Skyline der Stadt, welche als einziges höheres Bauwerk über das Rathaus aus dem Jahre 1928 verfügt hatte. Die Aufhebung eines Gesetzes zur erdbebenbedingten Limitierung der Höhe der Bauwerke in Los Angeles (1958) zog einen wahren Bauboom nach sich. Das 62geschossige First Interstate Building (später Aon Center) entstand 1973 als höchstes Bauwerk der Stadt, wurde aber schon 1990 vom 310 Meter hohen Library Tower (heute U.S. Bank Tower) überholt.
Hatte Los Angeles bereits 1965 mit schweren Rassenunruhen zu kämpfen gehabt, bei denen 34 Menschen ihr Leben verloren, so erlebte die Stadt im April 1992 eine der größten Rassenunruhen in der gesamten US-amerikanischen Geschichte. Die Unruhen entstanden, nachdem vier Polizisten mit weißer Hautfarbe freigesprochen wurden, obwohl sie den Afroamerikaner Rodney King misshandelt haben sollen.
Im Jahre 1994 erlitt Los Angeles schwerste Schäden infolge eines verheerenden Erdbebens der Stärke 6,7 auf der Richterskala. 57 Menschen verloren dabei ihr Leben.
Das heutige Los Angeles hat in den letzten 50 Jahren viel von seiner Industrie einbüßen müssen, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt hatte. Die letzte Autofabrik schloss ihre Pforten in den 1990ern. Da waren auch schon die Reifenfabriken und Stahlmühlen früherer Jahre verschwunden. Die Milch erzeugenden und landwirtschaftlichen Zweige sind in andere Staaten gezogen. Selbst die Filmindustrie hat bereits billigere Gegenden gefunden, ihre Filme zu produzieren.
Dennoch: Los Angeles ist eines der wichtigsten Finanz-, Produktions-, Handels- und Transportzentren der Vereinigten Staaten. Neben der chemischen, der Elektronik-, Bekleidungs- und Nahrungsmittelindustrie, der Metallverarbeitung, der Bauwirtschaft und den Verlagshäusern stellt L.A. auch den größten Standort für die Flugzeug- und Raumfahrtindustrie der Welt dar. Aber natürlich ist die Stadt auch ein kaum zu überschätzendes Zentrum für Kino-, Radio-, Fernseh- und Musikproduktionen. Daneben unterhalten unzählige große Firmen und Gesellschaften ihren Hauptsitz in der kalifornischen Stadt. Diese werden natürlich von der Unterhaltungsindustrie angeführt und bestehen aus berühmten Namen wie 20th Century Fox, DreamWorks SKG, Paramount Pictures, Warner Bros und The Walt Disney Company.
Los Angeles ist eine Stadt, deren Einwohnerzahl permanent steigt, was insbesondere an der Zuwanderung aus Asien und Lateinamerika liegt. Derzeit leben in der Stadt Menschen aus etwa 140 Ländern. Über ein Drittel der Stadtbewohner wurde nicht in den USA geboren. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung wird von den Lateinamerikanern, also den „Latinos“ gestellt. Schätzungen besagen, dass in einigen Jahren das Spanische das Englische in Los Angeles als erste Sprache verdrängt haben wird.
Erdbebengefahr in Los Angeles
Los Angeles steht wegen der unmittelbaren Lage an der San-Andreas- sowie an der Puente-Hills-Verwerfung unter erheblicher Erdbebengefahr. Seit dem Jahre 1800 hat die Stadt neun große Erdbeben zwischen 6 und höher auf der Richterskala erlebt sowie Tausende von kleineren Beben. Hatte man bis 1958 noch einem Gesetz zu folgen, das die Obergrenze jedweder Gebäude in L.A. auf 45 Meter bzw. 14 Stockwerke festlegte (Ausnahme das Rathaus mit 138 Metern), wird heute erdbebensicher gebaut.
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