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Halle (Saale): Stadtgeschichte
Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Halle, dessen Salzquellen schon in der Vorzeit genutzt worden waren, lebten (lange vor der eigentlichen ersten Siedlung, die als Geburtsstunde der heutigen Stadt gesehen werden könnte) die Hermunduren, die Angeln, die Warnen und die Wenden. Letztere waren es auch, welche dem Ort den Namen Dobrebora gaben. Im Jahre 735 eroberte der fränkische Hausmeier Kart Martell, der wegen seines Sieges über die Sarazenen bei Tours und Poitiers auch Karl der Hammer genannt wurde, das Gebiet um das heutige Halle. Drei Jahre später schenkte er seinen Soldaten das Salzwerk Dobrebora. Im so genannten Chronicon Moissiacence (806) wurde die Stadt schließlich ein erstes Mal schriftlich erwähnt, und zwar als Halla. Es sollte bis in das Jahr 1680 hinein zum (968 von Otto I. gegründeten) Erzbistum Magdeburg gehören. In den Jahren zwischen 1503 und 1680 hatte Halle, das seit 1310 eine selbstständige Verwaltung besaß, sogar die Funktion einer Haupt- und Residenzstadt des Erzbistums Magdeburg inne. Spätestens sei 1281 war die Stadt Mitglied des Städtebundes der Hanse.
Die Reformation machte auch vor Halle nicht Halt und wurde im Jahre 1541 v.a. von Justus Jonas d.Ä. eingeführt. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) besetzten Truppen Wallensteins die Stadt an der Saale (1625), wobei noch im selben Krieg 12 Jahre später die Moritzburg durch Feuer schwer verwüstet worden ist. Nach dem Tode Herzogs August von Sachsen (1680), des letzten erzbischöflichen Administrators, ging Halle mitsamt dem gesamten Erzstift Magdeburg an das Kurfürstentum Brandenburg. Mit diesem wurde es im Jahre 1701 Bestandteil des Königreichs Preußen. Von da an fungierte Halle (bis 1714) als Hauptstadt des preußischen Herzogtums Magdeburg.
Im Jahre 1685 – im gleichen Jahr also, als in Eisenach Johann Sebastian Bach geboren wurde – kam in Halle mit Georg Friedrich Händel (1685-1759) zur Welt, das berühmteste Kind der Stadt. Der große Komponist wirkte im Zeitalter der Aufklärung. Sein musikalisches Genie erschuf im Laufe seiner Tätigkeit etwa 40 Opern und 25 Oratorien. Sein davon unweit bekanntestes Werk war der Messias (engl. Messiah), den er nach einer schweren persönlichen Krise in London komponierte, wo er 1759 auch starb.
Napoléon Bonaparte erstürmte Halle 1806. Der „große“ General besuchte die Stadt wenige Tage nach der Eroberung und ordnete zu diesem Anlass auch die Auflösung der (1694 gegründeten) Universität Alma Mater Halensis an. Nach dem Frieden von Tilsit (1807) kam die Stadt dann an das (neu geschaffene) Königreich Westphalen, fiel aber 1815 bereits wieder an Preußen.
Halle überschritt 1890 bezüglich der Einwohnerzahl die 100.000-Grenze, so dass es zur Großstadt wurde. In der Zeit davor konnte Halle auf die ersten Pferdebahnen (die als Vorläufer der Straßenbahn fungierten) stolz sein (1882) und ab 1891 auf das erste elektrisch betriebene Straßenbahnnetz Europas. Zur selben Zeit hat sich in der Stadt die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) auf ihrem Halle’schen Parteitag in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) umbenannt.
Weniger erfreulich waren die Jahre unter der nationalsozialistischen Regierung, welche das (1842 als Straf- und Besserungsanstalt ins Leben gerufene) Gefängnis Roter Ochse für die NS-Justiz entdeckte und als Hinrichtungsstätte verwendete. Über 500 politische Gegner hat man dort ermordet.
Halle hatte den Zweiten Weltkrieg relativ glimpflich überstanden – mit „nur“ einigen Zerstörungen (v.a. zwischen Bahnhof und Stadtzentrum oder im südlichen Stadtteil). Die US-Amerikaner befreiten die Stadt schließlich, übergaben aber recht schnell das Kommando an die Sowjets. Halle wurde nun zur Hauptstadt der Provinz Sachsen (1947 integriert in das Land Sachsen-Anhalt). Halle, das seit 1952 eine Bezirksstadt des Bezirks Halle war, wurde 1990 mit Halle-Neustadt zu Halle (Saale) vereinigt. Seither gehört es zum neu gegründeten deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt.
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