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Graz: Stadtgeschichte

Este Besiedlung und Stadtgründung

Graz: Landhaus © goruma ( v.koppenwallner)

Während sich erste Spuren einer Besiedlung im Gebiet der heutigen Stadt Graz bereits für die Kupfersteinzeit (um 3000 v. Chr.) und erste Befestigungen verschiedener Volksstämme in der Region für die Zeit vor den Römern nachweisen lassen, war das Grazer Feld in der römischen Kaiserzeit eine gut besiedelte, agrarisch geprägte Landschaft. Aus der Römerzeit ist bis 1945 eine große römische Anlage erhalten geblieben, die beim Ausbau des heutigen Flughafens Graz-Thalerhof leider zerstört worden ist. Innerhalb des heutigen Stadtgebiets verliefen einst auch die überregionalen Verkehrswege Strata Hungarica sowie die Römerstraße.

Der Ortsname Graz nun geht auf das 6. Jahrhundert und die Slawen zurück, die sich in verschiedenen Regionen des heutigen Österreichs niedergelassen und das Gebiet um Graz als Karantanien bezeichnet haben. Sie haben späterhin dort eine Burg errichtet, die man auf Altkirchenslawisch Grad nannte, woraus sich der Name der heutigen steierischen Landeshauptstadt ableitet. Nachdem die Slawen ab dem 8. Jahrhundert christianisiert und allmählich assimiliert worden waren, fielen um 900 die Ungarn in der heutigen Steiermark ein, wurden aber 955 von Otto dem Großen auf dem Lechfeld besiegt. Das Gebiet wurde nun bayrisch besiedelt. Den Eppensteinern, die von 970 bis 1035 als Herren über das steirische Gebiet (und auch über Graz) geboten, folgten die Traungauer nach und mit ihnen die zivile Entwicklung der Stadt zu einem bedeutenden Ort der Steiermark.

 

Graz unter den Habsburgern

Eine erste (gesicherte) schriftliche Erwähnung von Graz stammt aus dem Jahre 1140. Um das Jahr 1233 wurde schriftlich festgehalten, dass Graz eine Marktummauerung besaß. Um 1245 kam ein eigenes Stadtwappen hinzu, und mit den Habsburgern, welche die Stadt 1379 zu ihrer Residenz erklären, wurde die Grazer Burg zum Zentrum, von dem aus die Habsburger ganz Innerösterreich regierten. Erst 1619 sollte Graz die Funktion einer habsburgischen Residenzstadt verlieren, weil die türkische Bedrohung zu stark geworden war.

Im 16. Jahrhundert entstanden in Graz die dreiklassige Lateinschule, die erste Universität sowie das heutige Akademische Gymnasium am Tummelplatz. Auch entstanden viele Bauwerke u.a. italienischer Architekten und bestimmten bald das Bild von Graz.

 

Graz auf dem Weg in die Moderne

Graz wurde zwischen 1797 und 1809 dreimal von den französischen Revolutionstruppen besetzt. Ein trauriges Resultat der französischen Besatzung war die Schleifung der Festung am Schlossberg, von der sowohl der Uhr- als auch der Glockenturm nur deshalb verschont geblieben sind, weil die Grazer für ca. 87.000 Euro (nach heutigem Wert) beide Bauwerke von der Zerstörung freigekauft haben. Nach dem Abzug der Franzosen blühte die Stadt wieder auf und prosperierte auf kulturellem, architektonischem und technischem Gebiet. Mit der Etablierung der Eisenbahn gehörte Graz auch zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten Österreichs.

Nachdem 1918 durch den Sozialdemokraten Ludwig Oberzaucher die Republik ausgerufen worden war, ging ein Teil der Steiermark an den neuen jugoslawischen Staat, was für Graz zur Folge hatte, dass es zu einer Grenzstadt degradiert wurde und viele wichtige Versorgungsmöglichkeiten einbüßen musste.

In der Zeit des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich wurde Graz schnell zu einer Art Hochburg des deutschen Nationalsozialismus und erlebte dieselben Säuberungen wie andere österreichische und deutsche Städte. 1940 galt die Steiermark als „judenrein“.

Die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges haben auch vor Graz nicht halt gemacht: 16% der Stadt gingen verloren. 1945 wurde die Stadt von den sowjetische Truppen befreit und späterhin von den Briten abgelöst. Letztere blieben als Besatzungsmacht bis 1955.

 

Graz nach 1945

Graz blühte nach dem Kriege erneut wieder auf und wurde gegen Ende der 1980er Jahre sogar zu einem Tor nach Südost. 1993 zeichnete Greenpeace Graz mit dem Klimaschutzpreis aus, 1999 wurde die Grazer Altstadt auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gesetzt, im Jahre 2003 fungierte Graz als Europäische Kulturhauptstadt, und seit 2006 ist Graz Mitglied der UNESCO Städtekoalition gegen Rassismus.




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