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Stadtgeschichte
Donezk (Ukraine) ist eine für europäische Verhältnisse sehr junge Stadt.
Gegründet wurde sie im Jahre 1869 vom waliser Geschäftsmann John Hughes (1815-1889). Dieser hatte nördlich des Asowschen Meeres am Fluss Kalmius etwas Land gekauft und eine Kapitalgesellschaft gegründet.
Darauf kam er 1870 mit aller notwendigen Ausrüstung und zahlreichen gelernten Arbeitern in die Gegend, was den Beginn der heutigen Stadt markiert. Diese wurde im Gedenken an Hughes Jusowka genannt. Das erste dort gegossene Roheisen lief 1872 vom Band. Die Region um die Fabrik prosperierte rasch und wurde zu einem industriellen und kulturellen Mittelpunkt der ganzen Gegend.
Schon am Ende des Jahrhunderts lebten 50.000 Menschen in Jusowka, das 1917 dann den Status einer Stadt erhielt. Um das Jahr 1940 hatte die Stadt etwa 500.000 Einwohner.
Jusowka wurde zu Ehren Josef Stalins im Jahre 1924 in Stalino umbenannt.
Von 1941 bis 1943 stand die Stadt unter deutscher Besatzung, der etwa 60.000 Einwohner zum Opfer fielen. Allein 17.000 Ermordete waren Angehörige der Jüdischen Gemeinde von Stalino, das während des Zweiten Weltkriegs beinahe vollständig zerstört wurde. Glück hatten die 200.000 Einwohner, die noch kurz vor der deutschen Besatzung in Richtung Osten fliehen konnten.
In Stalino wurden von den Russen zwei Lager für deutsche Kriegsgefangene eingerichtet: 280 und 473. Schwer Kranke kamen in die Kriegsgefangenenhospitäler 2829 und 8987.
Die Stadt musste nach dem Krieg fast vollständig neu aufgebaut werden, was im typisch sowjetischen Reißbrettstil geschah.
Shahta Gorkogo, Donezk © goruma |
Shahta Kalinina, Donezk © goruma |
Zahlreiche Ortschaften wurden eingemeindet und die Stadt mit sehr viel Grün angelegt. 1961 wurde ihr Name in Donezk umgeändert. Das hatte mit ihrer Lage zu tun, denn sie breitet sich im Donezbecken (Siwerskyj Donez) aus.
In den 1960ern erhielt Donezk von der UNESCO den Titel einer grünen Industriestadt und bezeichnet sich auch heute noch gerne mit dem Beinamen Stadt der Millionen Rosen. Heutzutage spielen die Kohle- und Schwerindustrie aber noch immer eine wichtige Rolle sowohl für die Stadt als auch die Region.
Im Zuge der Fußball-Europameisterschaft vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 fanden im Donbass-Stadion der Stadt drei Vorrundenspiele, ein Viertelfinal- und ein Halbfinalspiel statt.
Nach der Annexion der Krim (16. März 2014) durch Russland kam es auch in Donezk zu prorussischen Demontrationen und der Besetzung von öffentlichen Gebäuden. Derzeit herrscht dort ein Bürgerkrieg, der im Februar 2015 durch eine fragile Waffenruhe unterbrochen wurde. Infolge desKrieges wurden zahlreiche Gebäude beschädigt oder zerstört. So ist der Flugplatz der Stadt nur noch ein Trümmerhaufen.
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