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Stadtgeschichte

Im Gebiet um das heutige Bloemfontein lebten die afrikanischen Ethnien San, Sothos und Griquas, als die europäischen Siedler in die Gegend kamen. Diese europäische Besiedlung geschah im Zusamenhang mit dem Großen Treck, mit dem man die Flucht der Buren aus dem südafrikanischen Kapland bezeichnet, die sich zwischen 1835 und 1841 ereignet hat. Bloemfontein nun war eine Gründung der Voortrekker: Dieser Afrikaans- bzw. niederländische Begriff bedeutet übersetzt Vorausziehende und spielt auf die burischen Pioniere in Südafrika an. Diese haben sich nach der Annexion der Kapkolonie durch die Briten ab 1835 in den südafrikanischen Norden abgesetzt und dort die souveräne Burenrepubliken Transvaal, Oranje-Freistaat und Natalia gegründet.

Der Voortrekker Johannes Nicolaas Brits (geb. 1790) nun legte im Jahre 1840 eine Farm an, die er Bloemfontein (dt. Brunnen der Blumen) nannte, weil sie an einer Quelle lag, die von Blumen umsäumt war. Brits verkaufte die Farm später an Major Henry Douglas Warden, der den Platz wegen seiner Nähe zur Hauptroute nach Winburg schätzte aber auch wegen des offenen Landes zu allen Seiten. Außerdem war dort nicht die gefürchtete Pferdekrankheit aufgetreten.
Es gibt aber auch Legenden, die den Namen von Bloemfontein einer anderen Herkunft zuordnen: Einer solchen Legende zufolge soll es einen Ochsen mit Namen Bloem gegeben haben, dessen Besitzer zu den Voortrekkers gezählt haben soll. Dieser Ochse soll nun von einem Löwen an der Stelle gerissen worden sein, wo ein Brunnen gestanden habe. Eine andere Geschichte weiß um einen gewissen Jan Blom (1775-1858), ein Führer der Korana KhoiKhoi, der in der Gegend um Bloemfontein gelebt haben und nach dem die Stadt benannt worden sein soll.

Die offizielle Gründung von Bloemfontein aber geschah erst im Jahre 1846, als der bereits erwähnte britische Major Henry Douglas Warden hier ein Fort als englischen Außenposten in der Region Transoranje etablieren ließ. Warden war im selben Jahr mit einigen britischen Einwanderern in die Region gekommen. Seit 1850 schließlich besteht Bloemfontein offiziell als Gemeinde.

Nachdem durch die britische Politik die Gegend in die Orange River Sovereignty (1848 - 1854) und die Orange Free State Republic (1854 - 1902) geteilt hatte, fungierte Bloemfontein zunächst von 1902 bis 1910 als Hauptstadt der Orange River Colony. Mit dem Status einer Hauptstadt der Orange Free State Republic wuchs Bloemfontein zu einer ansehnlichen Stadt heran, in der zu dieser Zeit viele öffentliche Gebäude errichtet worden sind, die noch heute bestehen. 1890 konnte die Eisenbahnverbindung zwischen Kapstadt und Bloem eröffnet werden. Nach der gescheiterten Konferenz von Bloemfontein im Jahre 1899 brach am 11. Oktober desselben Jahres der Zweite Burenkrieg aus. Im Verlaufe dieses Krieges gelang es den Briten in der Schlacht bei Paardeberg am 13. März 1900, Bloemfontein einzunehmen. Dort errichteten sie ein Konzentrationslager für Frauen und Kinder. Heutzutage erinnert das National Women's Memorial in einem Außenbezirk von Bloem an die insgesamt 26.370 Frauen und Kinder sowie an die 1.421 alten Männer, die landesweit in solchen Lagern umgekommen sind.

In Bloemfonteins Stadtviertel Batho wurde der African National Congress (ANC) gegründet, jene südafrikanische Partei also, welche 1923 aus dem 1912 in Bloemfontein gegründeten South African Native National Congress (SANNC) hervorgegangen ist. Der ANC ist auf die Interessen der schwarzen (aber auch der farbigen) Bevölkerungsgruppen in Südafrika ausgerichtet. Bedeutender Teil des ANC war Umkhonto We Sizwe (dt. Speer der Nation), der bewaffnete Arm der Partei. Dieser war von Nelson Mandela gegründet und gegen das südafrikanische Apartheidregime gerichtet worden. Seit dem Ende der unmenschlichen Rassentrennung in Südafrika im Jahre 1994 stellt der ANC auch die Regierung des Landes.

1910 wurde die Stadt Teil der Südafrikanischen Union und bis zum Jahre 1994 zur Gerichtshauptstadt Südafrikas. Die Stadt ist Sitz des Supreme Court Of Appeal (dt. Oberster Appellationsgerichtshof). Bloemfontein, das übrigens erst im Jahre 1945 den Status einer Stadt erhalten hatte, ist auch das administrative Zentrum des Freistaates.

Bloemfontein war einer der neun Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, wie am 17. März 2006 offiziell von der FIFA bestätigt worden war. Gespielt wurde in Bloems Free State Stadium, das zusammen mit seinem es umgebenden Sportkomplex die wichtigste sportliche Stätte der ganzen Provinz Freistaat ist.

 




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