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Sehenswürdigkeiten

Highlights der Stadt

Beijing: Die Verbotene Stadt © goruma (Dominik Jesse)

Beijing: Grabmal von Mao Zedong © goruma (Dominik Jesse)

Kaiserpalast 
(Die Verbotene Stadt)

Die wohl bekannteste und immer noch geheimnisvollste touristische Attraktion ist die im Zentrum Beijings am Tiananmen-Platz gelegene "Verbotene Stadt" (Zijincheng) bzw. der Kaiserpalast (Gugong), von wo die chinesischen Ming- und Qing-Kaiser regierten, bis sie 1911 in der Xinhai-Revolution zur Abdankung gezwungen worden waren. Der Name "Verbotene Stadt" resultiert aus der Tatsache, dass es der gewöhnlichen Bevölkerung Beijings seinerzeit verboten war, den Bereich des Palastes zu betreten.

Tian'anmen-Platz 
(Platz des Himmlischen Friedens)

Der Platz, der im Jahre 1989 traurige Berühmtheit erlangte, als eine friedliche Demonstration von der Regierung brutal niedergeschlagen wurde und Tausende von Zivilisten starben, liegt im Süden der Verbotenen Stadt und des Palastmuseums. Wenn es ein Zentrum in Beijing gibt, so ist er es. Die Ausmaße des Platzes, der mit einer Fläche von 40 Hektar der größte der Welt ist, sind so gigantisch, dass sich ohne weiteres mehr als eine Millionen Menschen auf ihm aufhalten könnten. Mitten auf dem Platz steht ein Monument, das an die Helden des Volkes erinnert, und das Grabmal von Mao Zedong, dem 1976 verstorbenen führenden Vorsitzenden der KP China.

Nationalstadion (Vogelnest)

Dieses Sportstadion wurde für die Olympiade 2008 von den Baseler/Schweiz Architekten Herzog & Meuron entworfen. Der erste Spatenstich erfolgte im Dezenber 2003 - die eigentlichen Arbeiten begannen jedoch erst im März 2004. Das Stadion wurde am 18. April 2008 mit einem Geherwettbewerb feierlich eingeweiht. Es ist rund 330 m lang, 220 m breit und 69 m hoch und bietet rund 91.000 Besuchern Platz. Seine Außenhülle besteht aus rund 42.000 Tonnen Stahl, der so verarbeitet wurde, dass das Stadion den Namen "Vogelnest" bekam. Bei der Olympiade fanden hier die Eröffnungsfeier, die Abschlussfeier sowie die Leichtathletikwettbewerbe und das Fußballfinale statt.

 

Besondere Viertel

789
Dieses Künstlerviertel der modernen Kunst - am nordöstlichen Rand von Peking gelegen - war unter Mao Tsetung ein Rüstungsbetrieb der chinesischen Armee. Die Rüstungsanlagen waren Anfang der 1950er-Jahre von der Sowjetunion und der DDR China zum Geschenk gemacht. Die Architektur der Produktionsstätten erinnert an die des Bauhauses mit großen Dachfenstern im Sägezahnlook. Zum Ende des 20. Jahrhunderts waren die Produktionsstätten so veraltet und normale Häuser der sich in die Fläche ausbreitenden Stadt so nah an die Fertigungshallen herangewachsen, dass man eine neue Nutzung in Betracht zog. Mittlerweile gibt es hier Ateliers, Galerien, Museen, Modeläden sowie Restaurants und Cafes. Das Areal gehört der "Sieben Sterne-Gruppe" - die zum Industriekomplex der Armee gehört - und hat sich zu einem Zentrum für für avandgardistische Kunst entwickelt.

Wudaokou
Diese ist eine Nachbargegend des Haidan-Distrikts von Nord-West-Beijing und liegt in unmittelbarer Nähe diverser Universitäten und Instituten wie bspw. der Beijing Sprach- und Kultur-Universität, der Beijing Universität und des Beijing Instituts für Geologie. Verständlich, dass es sich bei dieser Gegend um eine hauptsächlich von Studenten bewohnte handelt. Der Bezirk ist extrem belebt, bietet zahlreiche Bars und Nachtklubs an, die billiger sind als die der zentraleren Gebiete. Bekannt ist Wudaokou v.a. aber für seine große ausländische Bevölkerung, die sich sowohl aus den vielen internationalen Studenten als auch aus koreanischen Immigranten zusammensetzt.

 

Museen

Bejing: Museum zur chinesischen Geschichte und Revolution © goruma (Dominik Jesse)

China Art Gallery
Hier werden wechselnde avantgardistische und progressive Gemälde ausgestellt und von Zeit zu Zeit auch Photographien. Leider gibt es keine englischen Erklärungstafeln, aber dennoch ist diese Ausstellung ein guter Anfangspunkt für jeden, der einen Einblick in zeitgenössische chinesische Kunst haben möchte.

Militärmuseum
Das Museum wird auch als "Militärmuseum der chinesischen Volksrevolution" bezeichnet und ist das größte und wichtigste Militärmuseum in China. Der Besucher findet hier ca. 130.000 Ausstellungsstücke, wobei die meisten aus dem 20. Jahrhundert stammen. Das Gebäude wurde wurde unter der Leitung des Chefarchitekten Zhang Kaiji im typischen Stil des Sozialismus (Zuckerbäckerstil) zum zehnten Gründungstag der Volksrepublik 1959 errichtet. Für die Öffentlichkeit ist das Gebäude seit dem 1. August 1960  zugänglich. Das Museum besteht aus zwei dreistöckigen Flügeln und einem siebenstöckigen Mittelbau, der durch das Emblem der chinesischen Volksbefreiungsarmee nach oben hin abgeschlossen wird. Ein Highlight der Ausstellung dürfte die erste Atomrakete des Landes darstellen

Museum zur chinesischen Geschichte
 und Revolution
Das Museum hängt mit dem "Museum zur chinesischen Revolution" zusammen. Neben Dokumenten und Informationen zur Geschichte Chinas, werden in mehreren Hallen auch zeitgenössische Kunstsammlungen und kulturelle Ausstellungen geboten.

National History Museum

Das Museum wurde in den 1950ern errichtet und zeigt heute Portraits von großen historischen Naturforschern wie bspw. Charles Darwin. Auch werden menschliche Kadaver oder Testikel ausgestellt. Im unteren Stockwerk können Dinosaurier besichtigt werden. Andere Ausstellungsräume zeigen andere prähistorische Kreaturen. Leider sind auch hier die englischen Ausweisungen und Erklärungen nur unzureichend.

Palastmuseum

Das Palastmuseum Peking (Běijīng Gùgōng Bówùyuàn) kann als eines der bedeutendsten Museen der Volksrepublik China angesehen werden. Es entstand im Jahr 1925 in den Räumen des ehemaligen Kaiserpalastes eingerichtet, nachdem der letzte chinesische Kaiser  1917 abgedankt hatte. Das Museum verfügt übere wichtige Teile der Kunstsammlung der chinesischnr Kaiser sowie über zahlreiche Haushaltsgenstände- und Repräsentationsartefakte.
Der Palastbezirk derDynastien Ming- und Qing-Dynastie wurde zwischen den Jahren 1406 und 1420 errichtet und umfasst eine Fläche von rund 72 ha = 720.000 m².
Es sei erwähnt, dass vom 20. Oktober 2012 bis zum 20. Januar 2013 Teile der Sammlung im "Museum für Ostasiatische Kunst" in Köln unter dem Titel "Glanz der Kaiser von China" ausgestellt wurden.

Poly Art Museum

Dieses Hotel befindet sich im 2. Stock des Poly Plaza und stellt ein exzellentes Museum der neueren Generationen dar. Obwohl es relativ klein ist, beherbergt es Chinas beste Kollektionen. Ausgestellt werden u.a. Bronze-Statuen, alte Glocken mit Tiergesichtern darauf, ein seltenes Zun-Boot in Form eines Kaninchens und eine wundervolle Gruppe von Buddhas und Bodhisattvas. Letztere sind die buddhistischen Heilige.

 

Bekannte Plätze

Beijing: Auf dem Tian'anmen Platz © goruma (Dominik Jesse)

Beijing: Große Halle des Volkes © goruma (Dominik Jesse)

Tiananmen-Platz (Platz des Himmlichen Friedens)
Der Platz, der in der Nacht des 4. Juni 1989 traurige Berühmtheit erlangte, als eine friedliche Demonstration von der Regierung brutal niedergeschlagen wurde und wahrscheinlich 3.000 von Demonstranten. starben, liegt im Süden der Verbotenen Stadt und des Palastmuseums. Wenn es ein Zentrum in Beijing gibt, so ist er es. Die Ausmaße des Platzes, der mit einer Fläche von 40 Hektar der größte gepflasterte der Welt ist, sind so gigantisch, dass sich ohne weiteres mehr als eine Millionen Menschen auf ihm aufhalten könnten. Mitten auf dem Platz steht ein Monument, das an die Helden des Volkes erinnert, und das Grabmal von Mao Zedong, dem 1976 verstorbenen führenden Vorsitzenden der KP China. Der Platz erhielt seine gegenwärtige Größe nach der kommunistischen Machtübernahme. In unmittelbarer Nähe befinden sich diverse Sehenswürdigkeiten Beijings wie bspw. das Museum zur chinesischen Geschichte und Revolution (im Osten) oder die Große Halle des Volkes (im Westen). Im Norden befindet sich das Tor des himmlischen Friedens und direkt dahinter der Kaiserpalast - auch als Verbotene Stadt bezeichnet.

 

 

Bedeutende Bauwerke

Central Chinese Television Headquarters
Dieses Gebäude ist das gegenwärtig wohl umstrittendste und gewagteste Bauwerk der Welt. Der von dem in Karlsruhe geborenen Architekten Ole Scheeren zusammen mit dem Niederländer Rem Koolhaas geplante und von Scheeren persönlich überwachte Monumentalbau gilt zudem auch als eines der anspruchsvollsten Gebäude der Neuzeit. Nach Aussage von Scheeren hätte der Bau wegen seiner komplexen Statik wegen noch einige Jahre vor dem Baubeginn im Jahr 2002 nicht gebaut werden können. Der Bau besteht aus zwei in L-Form konstruierten  schräg stehenden Türme, die sich in einer Höhe von rund 169 m über eine 70 m lange "Auskragung" vereinigen. In dem Gebäude werden rund 10.000 Mitarbeiter des "Staatlichen Chinesischen Fernsehens" (CCTV) arbeiten. Neben den Türmen steht das neue 159 m hohe TV-Kulturzentrum (TVCC, in dem die für die Olympiade 2008 akkreditieren Medienvertreter ihren Arbeitsplatz hatten. Scheeren ist Partner des in Rotterdam ansässigen Architekturbüros von Koolhaas und Partnern "Rotterdam Office for Metropolitan Architekture".

Gulou (Trommel-Turm)

Der Gulou, der zweistöckige aus Holz gefertigte "Trommel-Turm" von Beijing, wurde 1272 während der Herrschaft von Kublai Khan eigentlich aus musikalischen Gründen errichtet. Damals stand er noch im Herzen der Yuan-Hauptstadt Dadu und wurde als "Qizhenglou" bezeichnet, also als "Turm der ordentlichen Verwaltung". Später wurde der 47 Meter hohe Gulou benutzt, um die Zeit anzugeben. Von den 24 Trommeln aus alter Zeit hat nur eine überlebt. Das oberste Stockwerk beherbergt heute die Volkskulturhalle des östlichen Stadtbezirkes. 1980 wurde der Turm nach ausgiebigen Reparaturarbeiten für Touristen geöffnet und stellt heute eine bedeutende Touristenattraktion dar. In seiner Nähe steht auch der 33 Meter hohe Glockenturm der Stadt.

Observatorium

Das alte Observatorium der Stadt zeugt noch von der ersten Sternwarte, die an seiner Stelle im 13. Jahrhundert auf Befehl Kublai Khans entstand. Er verband damit das Ziel, den zu seiner Zeit fehlerhaften Kalender zu korrigieren. Später befand sich das Observatorium dann bis in die 1830er Jahre abwechselnd erst in den Händen der Muslime und dann denen der Christen (Jesuiten). Gleich neben dem Observatorium befinden sich weitere astronomische Instrumente aus der Ming-Dynastie, eine Gartenanlage sowie ein Museum, in dem frühere, astronomisch inspirierte Töpfereierzeugnisse und Orientierungsgerätschaften gezeigt werden.

 

Universitäten

Beijing beherbergt eine unüberschaubare Zahl an Universitäten und Hochschulen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Die meisten befinden sich indes im Bezirk Haidian im Nordwesten Beijings. Der Bezirk ist mit 20 Universitäten führend. Dagegen gilt aber v.a. Wudaokou als lebendiges internationales Studentenviertel.
Im Folgenden werden drei Universitäten kurz vorgestellt:

Beijing-Universität (Beida)

Die 1898 gegründete Beijing-Universität, auch bekannt unter "Beida", ist die berühmteste und bedeutendste Universität in ganz China. Für jeden Studenten und Schüler ist es ein Traum, dort zu studieren; allerdings erfüllt er sich selten, denn die Aufnahmeprüfungen gelten als extrem hart. Sie befindet sich im nordwestlichen Teil Beijings, ganz in der Nähe des Sommerpalastes, und beheimatet zur Zeit mehr als 30 Colleges, 12 Fakultäten und 216 Forschungsinstitute und -projekte.

Sportuniversität

Die wohl wichtigste Sportuniversität des Landes China befindet sich auch in Beijing. Sie ist v.a. bei ausländischen Studenten sehr beliebt, denen hier die Gelegenheit geboten wird, das traditionelle Wushu zu erlernen.

Tsinghua -Universität

Neben der Beida gilt diese im nordwestlichen Beijing unweit der Beida gelegene Universität als beste der ganzen Volksrepublik und setzt sich aus 20 Schulen und Fakultäten zusammen. Die Universität wurde im Jahre 1911 gegründet und gilt als Eliteuniversität für (potenzielle) Funktionäre der Kommunistischen Partei China. Ihren Schwerpunkt hat die Universität auf die Ingenieurswissenschaften gelegt.

 

Opernhäuser und Theater

Beijing ist als traditioneller Entstehungsort der berühmten "Peking-Oper" (siehe unter "Besonderheiten der Stadt") natürlich auch Heimat diverser Theater. An erster Stelle müssen das Theater des Volkes genannt werden sowie die Konzerthalle Beijings, die einfach eine einmalige Adresse für Musikveranstaltungen ist. Die Stadt zeigt indes auch chinesische Übersetzungen von Stücken, die aus dem Westen kommen.

Chaoyang Theater

Für ausländische Besucher sehr geeignet ist dieses Theater leicht über jedes größere Hotel zu buchen. Es bietet akrobatische Aufführungen an.

Liyuan Theater

Dies ist ein recht touristisches Theater und bietet Vorführungen der Beijing-Oper mehr oder weniger vermehrt für Einsteiger ohne Vorkenntnisse. Es ähnelt mehr einem Kino als einem Theater, aber es gibt auch vormittagliche Aufführungen des berühmten Kung Fu (gongfu), das direkt von Shaolin Mönchen gezeigt wird.

Old Station Theater

Dieses neue Theater liegt in der obersten Etage des Old Station Building und bietet v.a. an Sonntagen (als Matinée), aber auch in der Woche Aufführungen der berühmten Beijing-Oper. Für Senioren und Studenten wird ein Preisnachlass gewährt.

Wan Sheng Theater

Westlich vom Himmelstempel gelegen, bietet es wohl Beijings bestes akrobatisches Programm. Es wird vorgeführt von der Beijing Akrobatengruppe.

 

Paläste

Beijing: Neuer Sommerpalast © goruma (Dominik Jesse)

Beijing: Starbucks in der Verbotenen Stadt © goruma (Dominik Jesse)

Alter Sommerpalast
Im Nordwesten der Stadt liegt der alte im 12. Jahrhundert errichtete Sommerpalast. Selbst Jesuiten wurden von Kaiser Qianlong beschäftigt, um bei der Errichtung weiterer, im europäischen Stil angelegter Paläste zu helfen. Dazu gehörten auch Brunnen und barocke Statuen. Während des 2. Opiumkrieges (1856-1860) zerstörten britische und französische Truppen den Palast. Nur noch diese malerischen Ruinen sind erhalten geblieben.

Neuer Sommerpalast (Yihéyuán)
Der neue Sommerpalast liegt als eine der größten Touristenattraktionen im nordwestlichen Teil Beijings und nur einige hundert Meter von den Ruinen des alten entfernt. Von Kaiser Qianlong zwischen 1751 und 1764 als Geschenk für seine Mutter errichtet, wurde er zum bevorzugten kaiserlichen Aufenthaltsort während der heißen Sommermonate. Am 17. und 18. Oktober 1860 wurde er im Zuge des 2. Opiumkrieges von einem Invasionsheer aus Engländern und Franzosen zerstört. Er teilte damit das Schicksal mit dem alten Sommerpalast. Zwischen 1885 und 1895 wurde er auf Geheiß der Kaiserinwitwe Cixi und des Prinzen Yi Xuab, dem Obersten der Marine des Kaisers, wieder aufgebaut, doch 1900 im Boxeraufstand wiederum zerstört. Ein zweiter Wiederaufbau folgte in den kommenden Jahren und die Neueröffnung 1924. Am meisten besucht wird der gigantische Park um den Palast, der mindestens einen halben Tag zur Besichtigung erfordert. Er ist übersät mit Pavillons, Tempeln und dem Kunming-See. Einst war er der Platz für den kaiserlichen Hofstaat, der den heißen und feuchten Sommer fliehen wollte.

Verbotene Stadt
Die wohl bekannteste und immer noch geheimnisvollste touristische Attraktion ist die im Zentrum Beijings am Tiananmen-Platz gelegene "Verbotene Stadt" (Zijincheng) bzw. der Kaiserpalast (Gugong), von wo die chinesischen Ming- und Qing-Kaiser regierten, bis sie 1911 in der Xinhai-Revolution zur Abdankung gezwungen worden waren. Der Name "Verbotene Stadt" resultiert aus der Tatsache, dass es der gewöhnlichen Bevölkerung Beijings seinerzeit verboten war, den Bereich des Palastes zu betreten. 1406 war es der dritte Ming-Kaiser Yongle, der mit dem Bau der Verbotenen Stadt begann. Mehr als eine Millionen Arbeiter wirkten an der Kräfte zehrenden Konstruktion dieses Meisterwerkes chinesischer Baukunst mit, und bereits 1420 war der Palast fertig, obwohl des Kaisers Nachfolger breite Um- und Anbauarbeiten vornehmen ließen. In den Revolutionswirren des Jahres 1911 dankte Pu Yi, der letzte Kaiser, ab und war gezwungen, 1924 die Verbotene Stadt zu verlassen. Im selben Jahr durfte das einfache Volk die Stadt besichtigen.
Die Architektur des mit seinen 720 qkm riesigen Komplexes ist einmalig und bezaubernd schön; als Machtsymbol der kaiserlichen Herrschaft und nach den damaligen Ansichten über das Reich der Mitte, wonach China das exakte Zentrum der Welt gewesen sei, wurde die Anlage schachbrettartig angelegt und beherbergte in ihrer genauen Mitte den kaiserlichen Palast. Kein Haus in Beijing durfte höher als die Verbotene Stadt sein, auf deren Gelände 890 Paläste mit ungezählten Pavillons mit 9.999 Zimmern stehen. Die Zahl 9.999 ist erstaunlich und nicht zufällig gewählt. Damit wurde die Höhe des kaiserlichen Herrschers betont, denn über ihm stand nur der Himmel, dem allein es nach der Legende gestattet war, einen Palast mit 10.000 Zimmern zu haben. Das hohe kunsthandwerkliche Können und die geforderten Maßstäbe sind an den Marmorbalustraden, den glasierten Dachziegeln, den Dächern, Decken und den roten Mauern ersichtlich. Letztere sind 10 Meter hoch, von einem 52 Meter breiten und etwa 4.000 Meter langen Walgraben umgeben und reichen in einer Länge von über 3.400 Metern um die gesamte Verbotene Stadt, unterbrochen nur von vier großen Toren, die jeweils mit einem Turm versehen sind. Haupteingangstor ist das "Fünf-Phönix-Tor". Die Mauern geben echohaft den Schall wieder, so dass sich in der ganzen Verbotenen Stadt hinweg die Geräusche von außerhalb vernehmen lassen.

Die Verbotene Stadt wird in zwei Bereiche untergliedert: den "Neiting" (inneren Hof), in dem die Kaiser-Familie und der gigantische Hofstaat lebten, und den "Waichao" (äußerer Hof), welcher nach Süden liegt und der offizielle Bereich war. Die Namen klingen geheimnisvoll und poetisch: "Halle der Mittleren Harmonie", "Halle der Wahrung der Harmonie"; von hier aus wurde regiert. Thronbesteigungen eines jeden neuen Kaisers, besondere Feierlichkeiten und wichtigste Bestimmungen fanden in der "Halle der höchsten Harmonie" statt, einer 35 Meter hohen, 2,4 km2 großen und von 24 Säulen gestützten wundervollen Halle, die durch das "Tor der Höchsten Harmonie" zu betreten ist und in deren Mitte der von Bronzelöwen bewachte Drachenthron steht.
Kurioses:
Trotz des historischen Wertes befindet sich inmitten der Verbotenen Stadt eine Filiale der Kette "Starbucks Coffee". Diese Filiale wurde in eines der alten Bauwerke der Verbotenen Stadt integriert und wirkt etwas geschmacklos, wenn auch durchs interessant, denn wer kann schon von sich behaupten, in einer ehemaligen Kaiserstadt einen "Coffee to go" bestellt zu haben.

 

Tempel

Sonnentempel
Er befindet sich im östlichen Gebiet der Stadt, in der Jianguomen-Gegend, in der Nähe des Botschaftsviertels.

Tian Tán (Himmelstempel)

Er liegt im südlichen Teil der Äußeren Stadt, im Xuanwu-Bezirk, ist umgeben von einer Parkanlage und stellt einen der wundervollsten Tempelgebäude Beijings dar. Er soll ein taoistischer Tempel sein, auch wenn da gewisse Zweifel bestehen. Der Tempel bedeckt 2,73 km2 und zeigt drei Hauptgruppen von Konstruktionen, alle erbaut nach strengen philosophischen Erfordernissen: Der "Erdenberg" ist eine dreistöckige marmorne Plattform. Ganz oben befindet sich die 1420 erbaute und 1890 neu errichtete runde, 32 Meter hohe Halle des Jährlichen Gebets, in der die Kaiser jedes Jahr für eine gute Ernte und gutes Wetter zu beten pflegten. Weiteres bedeutendes Bauwerk ist das Haus des Himmlischen Herrn, ein Zirkelgebäude, das auf einer einzigen Marmorplattform gebaut wurde. Es wird von einer 6 Meter hohen und 32 Meter breiten Wand, der so genannten "Echo-Wand", umgeben, die ihren Namen daher hat, dass Personen, die an verschiedenen Enden der Mauer stehen, dennoch die Stimme des anderen hören können. Der Himmelstempel ist der größte der vier großen Tempel von Beijing. 1998 wurde er auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO gesetzt.

Tempel of the Reclining Buddha

Innerhalb der Botanischen Gärten der Stadt, in der Nähe des Magnolia-Gartens steht dieser Tempel, der in der Tang-Dynastie errichtet wurde und als Mittelpunkt die 54 Tonnen schwere Statue des sich anlehnenden Sakyamuni hat. An beiden Seiten der Statue befinden sich Geschenke ehemaliger Kaiser.

Yonghegong (Lamatempel)

Der größte lamaistische Tempel außerhalb Tibets war ursprünglich der "Palast des Friedens und der Harmonie". 1744 wurde er unter der Herrschaft des Kaisers Qianlong zu diesem lamaistischen Tempel umgebaut und gilt als am besten restaurierte Tempelanlage Beijings. Der Tempelkomplex setzt sich aus diversen Innenhöfen, einem Ziergarten und mehreren Hallen zusammen, wobei die "Wanfuge", die "Halle des Unendlichen Glücks" besonders erwähnenswert ist, denn sie beheimatet eine etwa 18 Meter hohe Statue; diese war ein Geschenk des 7. Dalai Lama an den Kaiser Qianlong und wurde aus Sandelholz gefertigt; sie stellt den Buddha Meitreya dar. Er gehört zu den Tempeln, die zur Erinnerung an den 1651 stattgefundenen Besuch des Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso (1617-1682) gebaut worden sind.

 

Kirchen und Moscheen

Xuanwumen, Xizhimen, Xishiku, Wangfujing 
Es gibt viele christliche Kirchen in Beijing, von denen die berühmtesten und größten die nach ihren Himmelsrichtungen benannten Xuanwumen (Südliche Kirche), die Xizhimen (Westliche Kirche), die Xishiku (Nördliche Kirche) und die Wangfujing (Östliche Kirche) sind.

St. Joseph's Church
Die letztere heißt eigentlich St. Joseph's Church und wurde während der Herrschaft von Shunzhi 1655 errichtet. Ein Erdbeben zerstörte sie im Jahre 1720, doch sie wurde später wieder neu aufgebaut. Die Kirche wurde ein weiteres Mal 1807 durch ein Feuer und 1900 während des Boxeraufstandes zerstört. 1904 schließlich wieder neu konstruiert, ist sie heute ein malerisches Gebilde der Vergangenheit, gesäumt mit spielenden Kindern und chinesischen Fotomodellen, die für ein Magazin davor posieren.

Kuhstraßen-Moschee

Diese faszinierende und größte Moschee von Beijing wurde im chinesischen Tempelstil erbaut. Ihre Geschichte geht bis zum 10. Jahrhundert zurück, und sie stellt auch die letzte Ruhestätte diverser islamischer Kleriker dar. Die große Haupt-Gebetshalle und die Gebetsecken für die Frauen dürfen nur gläubige Muslime betreten. Indes kann das "Gebäude zur Beobachtung des Mondes" (Wangyuèlóu) besichtigt werden. Von dort wurde der Mondkalender kalkuliert.

Niujie Moschee

Dies ist die älteste Moschee in ganz Beijing. Sie wurde im Jahre 996 errichtet und unter den Kangxi-Kaisern (1622-1722) vollständig wiederaufgebaut. Das Dach der Moschee repräsentiert sehr gut die chinesische Architektur des Zaojing.

 

Marktplätze

Panjiayuan
Der wohl beste Ort von Beijing für Einkaufslustige ist der Panjiayuan, der leider nur an Wochenenden geöffnet hat. Dort kann man alles kaufen, von Postern über Buddhastatuen bis hin zu tibetanischen Teppichen.

Perlenmarkt

Neben Schuhen, Bekleidung oder Elektronikwaren können hier auch chinesische Kunstgegenstände käuflich erworben werden. Natürlich werden hier auch alle Arten von Perlen verkauft, von den Süßwasser- bis zu den Salzwasserperlen, von den weißen bis zu den schwarzen Perlen.

Xiushui Seiden-Markt

Für alle an Seidenwaren Interessierten ist dies die beste Adresse der Stadt. Handeln ist ein Muss. Der Markt befindet sich in Jianguomenwai Dajie.

 

Parks

Bejing: 12-Bogen-Brücke © goruma (Dominik Jesse)

Badaling-Shisanling
Dieser Nationalpark

Beihai Gongyuan
Der "Nordmeer-Park" befindet sich im Nordwesten der "Verbotenen Stadt" und ist einer der urtypischen Gärten Chinas. Im 10. Jahrhundert schon wurde er angelegt, und bevor die Qing-Dynastie 1911 ihre letzten Stunden erlebte, war das Gebiet sogar Teil der Verbotenen Stadt. Seit 1925 ist der Park für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Parkkomplex erstreckt sich auf gigantischen 700 km² und beherbergt ein Wassergebiet, das mehr als die Hälfte des gesamten Parks einnimmt. Im Zentrum des Parks befindet sich eine Insel, die Qionghua-Insel heißt. Ihr höchster Punkt ist 32 Meter hoch. Im nördlichen Bereich der Insel steht ein großer Teich, der Taiye-Teich, welcher zwei andere Teiche miteinander verbindet.

Běijīng Zhíwùyuán (Botanischer Garten)

Der 56 Hektar große Botanische Garten von Beijing wurde im Jahre 1955 eingerichtet und liegt in den nordwestlichen Außenbezirken der Metropole. Innerhalb der Anlage kann man diverse Ausstellungsbereiche und -hallen besuchen wie bspw. den Baumgarten, den Rosengarten, den traditionellen chinesischen Kräutergarten oder den Wasserpflanzendistrikt.
6.000 Pflanzenarten sind hier beheimatet, darin enthalten etwa 2.000 Busch-Arten, mehr als 1.600 Sorten von tropischen und subtropischen Pflanzen, 500 Blumenspezies und 1.900 Fruchtbaum-Arten. 
Das Angebot reicht noch weit über das Dargestellte hinaus. Mehr Informationen sind erhältlich unter:
www.beijingservice.com/attractions/botanicalgarden.htm

Park des Neuen Sommerpalastes
Der gigantische Park ist einmalig und gehört zum Neuen Sommerpalast. Er erfordert mindestens einen halben Tag zur Besichtigung. Er ist übersät mit Pavillons, Tempeln und dem Kunming-See. Einst war er der Platz für den kaiserlichen Hofstaat, der den heißen und feuchten Sommer fliehen wollte. Einer der wohl schönsten Bestandteile des Parkes ist die 12-Bogen-Brücke, welche den Kunming-See überspannt.

Yiheyuan
Dieser Park, der zu Zweidritteln aus einem See besteht, wird zu den schönsten Parkanlagen in Beijing gezählt und diente den letzten chinesischen Kaisern als Ort der sommerlichen Erholung. Fast der gesamte Hofstaat zog sich während des Sommers hierhin zurück. Seit dem 11. Jahrhundert soll der Park schon vorhanden sein; seine gegenwärtige und vom Mandschu-Kaiser Qianlong geprägte Gestalt geht indes v.a. auf das 18. Jahrhundert zurück.

 

Zoologischer Garten

Beijing Zoo
1906 gegründet, aber erst 1908 öffentlich zugänglich gemacht, ist er 90 Hektar groß und heißt jedes Jahr 8 - 12 Millionen Besucher willkommen. Zu sehen sind ungefähr 1.600 verschiedene Tierarten. Nach vielen Schwierigkeiten in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens, wird die Fläche des Zoologischen Gartens von Beijing seit den 1960er ständig vergrößert und erweitert. Noch im Jahr 1999 eröffneten ein neues gigantisches Aquarium und diverse Gebäudekomplexe für Elefanten. Gegenwärtig zählt der Zoo von Beijing mehr als 30 Gebäude.

 

Sportstätten

Nationalstadion (Vogelnest)
Dieses Sportstadion wurde für die Olympiade 2008 von den Baseler/Schweiz Architekten Herzog & Meuron entworfen. Der erste Spatenstich erfolgte im Dezember 2003 - die eigentlichen Arbeiten begannen jedoch erst im März 2004. Das Stadion wurde am 18. April 2008 mit einem Geherwettbewerb feierlich eingeweiht. Es ist rund 330 m lang, 220 m breit und 69 m hoch und bietet rund 91.000 Besuchern Platz. Seine Außenhülle besteht aus rund 42.000 Tonnen Stahl, der so verarbeitet wurde, dass das Stadion den Namen "Vogelnest" bekam. Bei der Olympiade fanden hier die Eröffnungsfeier, die Abschlussfeier sowie die Leichtathletikwettbewerbe und das Fußballfinale statt. Von dem US-amerikanischen Magazin "Time" wurde das Stadion im Dezember 2007 zu einem der zehn architektonischen Wunderwerke von 2007 gekürt.

Weitere Olympiastätten
Für die Olympiade 2008 wurden in Peking insgesamt 31 Stadien und Sportstätten sowie 41 Trainingszentren errichtet.

Seen, Flüsse, Kanal

Kunming See
Entlang der Ufer dieses Sees, der sich in den Gärten des Neuen Sommerpalast befindet, erstrecken sich Bauwerke wie u.a. das Osttor, die Halle der Jadewellen oder die Halle des Wohlwollens und der Langlebigkeit, wo früher hohe Diplomaten empfangen wurden. Viele Namen von Orten in Beijing enden mit der Silbe "hai", was so viel wie "Meer" bedeutet. Dieses Suffix findet sich bspw. bei Zhonghai, Beihai, Nanhai, Xihai oder auch Houhai wieder. Dort befinden sich wundervolle Parks und eben auch Gewässer. Diese sind keine Meere, sondern natürlich Seen. Die Reservoirs Miyun und Huairou, die auf den oberen Ausläufern des Chaobai-Flusses errichtet wurden, gelten als Beijings wichtige Reservoirs und tragen enorme Bedeutung für die Wasservorsorgung der urbanen Region.

Die Hauptflüsse der Metropolregion von Beijing sind der Yongding-Fluss und der Chaobai-Fluss. Beide sind Teil des Hai-River-Systems und fließen in südliche Richtung.

Yongding-Fluss

Dieser Fluss fließt von den Taihang Bergen hinunter und neigte bei hohem Wasserstand früher dazu, seine Fließrichtung zu ändern, weshalb er auch "Wuding Fluss" genannt wurde, was in etwa "kapriziöser Fluss" bedeutet. Doch die Menschen wünschten sich einen konstanteren Fluss und tauften ihn daher einfach in seinen gegenwärtigen Namen um, der "für immer" bedeutet. Seine Flussrichtung ändert er aufgrund von großen Bau-Anstrengungen nicht mehr.

Chaobai-Fluss

Dieser Fluss fließt zum östlichen Beijing hin. In der Vergangenheit wurden große Dämme errichtet, um das Miyan- und das Huairou-Reservoir zu erschaffen.

Kaiserkanal (Jing-Háng Dà Yùnhé)
Er wird auch "Großer Kanal" genannt und ist mit einer Länge von 1.794 km und einer Breite von 40 Metern die längste künstlich errichtete Wasserstraße weltweit. Er beginnt in Hangzhou in Ost-China und endet in Beijing. Mehr als 600 Jahre lang war dieser Kanal, der im 5. Jahrhundert v. Chr. begonnen und zweimal erweitert wurde, für Beijing die wichtigste Versorgungsader für diverse Handelsgüter und verbindet auch noch heute Beijing mit dem Hwangho, dem Gelben Fluss, und dem Jangtse. Seine Bedeutung büßte der Kanal, der jahrhundertelang der einzige Wasserweg für den süd-nördlichen Transport war, mit dem Bau der Eisenbahn ein und v.a. 1855, als der Hwangho seinen Lauf nach Süden verlegt hatte. Der Große Kanal war damit nicht mehr durchgängig beschiffbar. Heute wird er als regionaler Schifffahrtsweg und als Bewässerungskanal genutzt.




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