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Tasmanischer Teufel
Der Tasmanische Teufel, auch als Beuteteufel bezeichnet, kommt auschließlich auf Tasmien, einer zu Australien gehörenden Insel vor.
Ordnung | Beuteltiere (Marsupialia) |
---|---|
Familie | Raubbeutler (Dasyuridae) |
Gattung | Beutelteufel (Sacrophilus) |
Art | Tasmanischer Teufel (Sacrophilus harrisii) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Tasmanian devil, Native devil
- Französisch: Sacrophile satanique
Einleitung
Seinen teuflischen Namen verdankt der Beutelteufel sowohl seinem Aussehen als auch seiner Verhaltensweise. Sein gedrungener Körper und das pechschwarze Fell, sowie seine nächtlichen Überfälle auf die Schaf- und Geflügelhaltungen der Farmer brachten ihm einen schlechten Ruf ein. Zudem zeigt er gerne seine Zähne und lässt eine ganze Reihe schauriger Laute hören während er sich beim Fressen an einem Kadaver befindet. Man kann sich also gut vorstellen wie eine solche nächtliche Begegnung der ersten Siedler mit ihm im Schein einer Petroleumlampe gewirkt haben muss. Sein wissenschaftlicher Name Sacrophilus bedeutet hingegen einfach Fleischliebhaber. Sein zu Unrecht verbreiteter schlechter Ruf wurde ihm beinahe zum Verhängnis. Im Jahre 1830 wurde eine Prämie von rund 30 Cent auf seinen Kopf ausgesetzt, die dafür sorgte, dass er etwa 100 Jahre später fast ausgerottet worden war. 1941 wurde schließlich ein Gesetz zu seinem Schutz erlassen und seit dem haben sich die Bestände Dank seiner großen Anpassungsfähigkeit wieder erholt. Heute halten manche Farmer den Tasmanischen Teufel für eine Plage. Dies liegt daran, dass im australischen Spätsommer die Jungen selbstständig werden, und sie häufiger ein Tier zu Gesicht bekommen. Doch der Überbestand reguliert sich selbst, denn die Hälfte der Tiere kommt nicht durch den Winter.
Vorkommen
Der Beutelteufel, der früher auch in Südaustralien vorkam, lebt heute nur noch auf Tasmanien. Er ist dort überall häufig und man schätzt seinen Bestand auf 100.000 bis 150.000 Exemplare.
Merkmale
Der Beutelteufel wird bis 65 cm lang, erreicht eine Schulterhöhe von 30 cm und ein Gewicht von 4 bis 10 kg. Er hat einen kräftigen, gedrungenen Körper mit einem großen, massigen Kopf und einem buschigen, etwa 30 cm langen Schwanz. Durch die verhältnismäßig langen Vorderbeine besitzt er eine abschüssige Rückenlinie. In seiner kurzen, breiten Schnauze mit einer gewaltigen Kaumuskulatur sitzen kräftige Zähne. Die großen, runden Ohren sind innen haarlos und außen dünn behaart, so dass sie rötlich durchscheinen. Die Schnauze ist ebenfalls nur spärlich behaart, und um die kleinen Augen bildet das fehlende Fell eine feine, helle Umrahmung. Der Körper ist mit einem tiefschwarzen Fell bedeckt, das unregelmäßige weiße Flecken auf der Brust und an den Flanken aufweist. Der Beutelteufel wird 5 bis 8 Jahre alt.
Lebensweise und Lebensraum
Der Beutelteufel bewohnt als Einzelgänger alle bewaldeten Gebiete, die ihm ausreichend Deckung und Futter bieten, bevorzugt aber die küstennahen Wälder. Tagsüber ruht er im dichten Unterholz oder in einer Erdhöhle und begibt sich nachts auf Nahrungssuche. Dann durchstreift er in einem typischen schleppenden Galopp sein 10 bis 20 Hektar großes Streifgebiet und legt dabei auf fest eingetretenen Pfaden 20 km oder mehr zurück. Er ist nicht sehr territorial, d.h. er verteidigt sein Gebiet nicht gegen Artgenossen. Kommen an einem großen Kadaver allerdings mehrere Tiere zusammen, dann gähnen sie häufig, um drohend ihre Zähne zu zeigen. Außerdem fauchen und knurren sie, um die Konkurrenten auf Abstand zu halten. Zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommt es nur selten. Er ist ein wahrer Fleischfresser, der eine Vorliebe für Aas zeigt und als Gesundheitspolizist verendete Tiere beseitigt, und so der Seuchenentstehung vorbeugt. Er frisst aber alles was er erwischen kann, von der Heuschrecke bis zum halberwachsenen Schaf, und zeigt sich sogar als geschickter Jäger. Im März kommen Männchen und Weibchen zur Paarung zusammen und trennen sich kurz darauf wieder. Nach einer Tragezeit von 31 Tagen bringt die Mutter 20 bis 30 Junge zur Welt. Da sie allerdings nur vier Zitzen besitzt, überleben nur die ersten vier Nachkommen, die den Weg in den nach hinten geöffneten Beutel finden. Dort bleiben sie die nächsten 21 Wochen verborgen. Danach beginnen sie ihre Umgebung zu erkunden und die Mutter lässt sie während der Nahrungssuche von nun an, gut versteckt in einem hohlen Baumstamm oder einer verlassenen Wombathöhle, allein. Mit 5 bis 6 Monaten werden die kleinen Teufel entwöhnt und sind kurze Zeit später bereits völlig selbstständig.
Feinde
Der Beutelteufel besitzt seit der Ausrottung des Beutelwolfs keine natürlichen Feinde mehr.
DFTD
Im Jahr 1996 trat diese übertragbare Tumorerkrankung erstmals auf. Es handelt sich um eine durch Bisse oder bei der Paarrung übertragbare Erkrankung der Tiere, die zum Tode der betroffenen Tiere führt. Die Erkrankung "Devil Facial Tumor Desease" (DFTD) äußert sich durch Tomoren im Kopf-und Halsbereich. Eine Heilung ist nicht möglich, aber seit März 2013 gibt es Ansätze für einen Impfstoff.
Unhabhängig davon hat man Quarantänestationen mit gesunden Tieren eingerichtet, die jeder Kontakt mit erkrankten Tieren unmöglich machen. Auf diese Weise hofft man, sofern alle anderen Maßnahmen nicht fruchten, die Tiere vorm Aussterben zu bewahren.
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