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Dachs
Einleitung
In der Tierfabel und in Goethes Epos „Reineke Fuchs“ besitzt der Dachs den Namen Grimbart. In der Natur ist Meister Grimbart aber ein verhältnismäßig harmloser Geselle, der nicht gerade grimmig oder angriffslustig ist. Obwohl man ihn ausgesprochen selten zu Gesicht bekommt, ist er doch dank seiner ausgeprägten Fellzeichnung allgemein bekannt. Er ist der größte heimische Marder und nach dem Vielfraß die zweitgrößte Marderart überhaupt. Sein borstiges Fell, das einst als Glücksbringer galt, wurde früher zu Malerpinseln und Bürsten verarbeitet.
Heute noch wird es zum Teil für Rasierpinsel oder als traditioneller Schmuck des Jägerhutes verwendet. Zur Verzierung des Jägerhutes, die „Dachsbart“ genannt wird, werden allerdings nicht die kurzen Kinnhaare verwendet, sondern die langen, kräftigen Borsten am Rücken und an den Flanken. Auch der restliche Teil des Tieres wurde genutzt: Sein Fleisch galt früher als Delikatesse und sein Fett fand Verwendung als Stiefelschmiere.
Systematische Einteilung, ausländische Bezeichnung
Obwohl der Dachs in Deutschland heimisch ist, gibt es nur wenig Menschen, die ihn in freier Wildbahn einmal zu Gesicht bekommen haben. Für den Menschen ist das Tier absolut ungefährlich.
In den umfangreichen Höhlensystem eines Dachsbaus quartieren sich gerne vFüchse ein. Das wäre den Dachsen beinahe zum Berhängnis geworden, da man besonders in den 1980er-Jahren die Füchse wegen der Tollwurgefahr vergasen wollte, dabei aber oft die Dachse vernichtete.
Später legte man Köder mit Impfstoffen aus, sodass Deutschland heutzutage als frei von Tollwut gilt.
Ordnung:
Raubtiere (Carnivora)
Familie:
Marderartige (Mustelidae)
Gattung:
Dachse (Meles)
Art:
Meles meles
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Badger
- Französisch: Blaireau
Vorkommen
Verbreitungsgebiet des Dachses © goruma
Merkmale
Das borstige Fell ist am Rücken, den Seiten und am Schwanz silbergrau gefärbt, während die Unterseite und die Beine schwarz sind. Charakteristisch gezeichnet ist der Kopf: auf weißer Grundfärbung zieht sich von der schwarzen Nase, über die Augen bis hinter die Ohren jeweils ein schwarzer Streifen. Die Spitzen der kleinen, abgerundeten Ohren sind weiß gefärbt.
Der bei uns nicht gefährdete Dachs wird in menschlicher Obhut, wie die meisten Marderarten, ausgesprochen zahm und erreicht ein Alter von 16 Jahren, in der Natur höchstens 10 Jahre.
Lebensweise und Lebensraum
Der Dachs ist bei uns ein ausgeprägter Waldbewohner, den man bis in 2.000 m Höhe antrifft. Im asiatischen Raum besiedelt er aber auch Steppen und Halbwüsten.
Mit seinen krallenbewehrten Vorderpfoten gräbt er umfangreiche Bauten ins Erdreich, sogenannte Dachsburgen. Sie sind mit einem verzweigten Gangsystem, mehreren Ein- und Ausgängen und einem gut ausgepolsterten Wohnkessel ausgestattet.
Günstig gelegene Bauten werden über viele Generationen hinweg weitergegeben, ständig erweitert und so manchmal Jahrzehnte lang in Stand halten. Aufgrund neuerer Beobachtungen gilt der Dachs heute nicht mehr als unverträglicher Einzelgänger, sondern als durchaus geselliges Familientier. Dachspaare führen lebenslange Ehen und bewohnen nicht selten mit weiteren Artgenossen den selben Bau.
Übergeordnet sind sie in Clans organisiert, die bis zu zwölf Mitglieder umfassen können.
Den Tag verbringen Dachse schlafend im Bau. Nach Einbruch der Dämmerung verlassen sie ihre schützende Burg und begeben sich, geleitet von ihrem guten Geruchssinn, auf Nahrungssuche. Dabei bewegen sie sich langsam und schwerfällig, können aber, wenn es notwendig wird, in schnellen Galopp wechseln.
Dachse sind keine typischen Raubtiere, sondern wahre Allesfresser. Ihre reichhaltige Speisekarte reicht von pflanzlicher Kost wie Beeren, Pilze, Wurzeln, Knollen und Getreide über Würmer, Schnecken und Eier bis hin zu kleinen Wirbeltieren wie Frösche, Küken und brütende Vögel.
Im Sommer und Herbst, wenn im Wald der Tisch besonders reichlich gedeckt ist, fressen sie sich eine reichliche Fettreserve an, Vorräte sammeln sie nicht. Die Frostperioden des Winters verbringen sie dann ruhend (Winterruhe) tief in ihrem Bau, wobei ihr Stoffwechsel sich nicht verlangsamt. Sie halten also keinen echten Winterschlaf, denn bei mildem Wetter können sie ihre Ruhe unterbrechen und den Bau wieder verlassen.
Zur Paarung kann es zwischen Januar und Oktober kommen, aber unabhängig vom Zeitpunkt der Begattung, erfolgt die Geburt der 1 bis 6, meist 2 Jungen erst im Februar des darauffolgenden Jahres. Diese verlängerte Tragezeit von 9 bis 12 Monaten wird dadurch bedingt, dass sich die befruchtete Eizelle, gesteuert von Außentemperatur und Tageslänge, erst im Winter in der Gebärmutter einnistet. 45 Tage später kommen die blinden, aber wolligen Jungtiere zur Welt. Sie werden etwa 10 Wochen lang von der Mutter gesäugt und anschließend mit vorverdauter Nahrung versorgt. Mit 3 bis 4 Monaten können sich die übermütig herumtollenden Jungdachse bereits selbstständig ernähren und sind mit einem Jahr dann selbst geschlechtsreif.
Feinde
Außer dem Menschen sind keine Feinde eines ausgewachsenen Dachses bekannt. Aus den Borsten des Tieres werden u.a. Rasierpinsel gefertigt
Danksagung
Die Abbildungen des Dachses wurden im Otterzentrum Hakensbüttel im Landkreis Gifhorn erstellt.
Wir danken dem Otterzentrum für die Erlaubnis, die Abbildungen hier bei Goruma darstellen zu dürfen.
Träger des Otterzentrums ist ein gemeinnütziger Verein, der diese und andere Tiere in naturnahen, großzügigen und artgerechten Freigehegen hält.
Otterzentrum
Sudendorfallee 1
Tel.: 0049 - (0) 5832 - 98 08 0
29386 Hankensbüttel
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E-Mail: ads@otterzentrum.de
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