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Kaffernbüffel, Afrikanischer Büffel

Einleitung

Kaffernbüffel, Afrikanischer Büffel © goruma

Kaffernbüffel (Syncerus caffer), mittlerweile korrekterweise als Afrikanische Büffel bezeichnet, sind sehr große Vertreter der Familie der Hornträger.
Die Tiere kommen in größeren Teilen des östlichen und südlichen Afrikas vor, wo man sie in offenen Savannenlandschaften sowie in bewaldeten Flussgebieten des Tief- und Hochlands findet.

Die Gattung Syncerus unterteilt sich in folgende vier Arten:
- Kaffernbüffel, Afrikanischer Büffel (Syncerus caffer)
- Rot- bzw. Waldbüffel (Syncerus nanus)
- Sudanbüffel (Syncerus brachycerus)
- Virungabüffel (Syncerus matthewsi)

Hinweis
Der Begriff Kaffer gilt als rassistisch und ist heutzutage in Südafrika und Namibia als Hate Speech (Hasswort) verboten.
Daher verwenden wir im Folgenden den neutralen Begriff  "Afrikanischer Büffel" für die Tiere, obwohl dieser Begriff in der Literatur auch für die Gattung verwendet wird..

 

Systematische Einteilung

Ordnung Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie Bovinae
Tribus Rinder (Bovini)
Gattung Syncerus
Art Kaffernbüffel, Afrikanischer Büffel
(Syncerus caffer)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Kaffir buffalo
  • Französisch: Buffle kaffir

Aussehen, Merkmale

Die Afrikanischen Büffel sind die größten Vertreter der Rinder (Bovini). Die Tiere besitzten eine Kopf-Rumpf-Länge von 240 bis 340 cm mit einem 60 bis 110 cm langen Schwanz.
Die Schulterhöhe reicht von 150 bis 175 cm, bei einem Gewicht zwischen von 350 bis nahezu 900 kg. Die männlichen Tiere, die Bullen sind größer und können fast doppelt so schwer wie die Weibchen werden.
Insgesamt sind die Afrikanischen Büffel sehr kräftig gebaut, haben jedoch verhältnismäßig kurze Gliedmaßen und einen Buckel oberhalb der Schultern.
Das Fell ist bei Bullen und Kühen gleichermaßen nahezu pechschwarz. Der Schwanz endet mit einer dunklen Quaste.
Der geradezu massige Kopf fällt durch sein breites Maul und seine feuchte und unbeharrte Nase auf.
Die großen, hängenden Ohren sind ausgefranst. Besonders auffällig sind die 60 bis 150 cm langen gebogenen Hörner, die sich seitlich des Kopfes befinden.
Die Kühe verfügen über einen kleinen Euter mit zwei Zitzenpaaren.

Vorkommen

Der Afrikanische Büffel kommt in weiten Teilen im Osten und Süden von Afrika vor.
Und zwar im Süden Äthiopiens und im Nordosten von Somalia sowie in  Kenia, Tansania, Uganda und dem äußersten Osten und Südosten der Demokratischen Republik Kongo.
Weiterhin in Sambia, Simbabwe, Mosambik, in Südafrika und im Nordosten von Namibia und im Süden von Botswana.

Die Tiere bewohnen verschiedene Landschaftsarten, so feuchtete Savannen, Sümpfe und Überflutungsgebiete. Aber auch in trockeneren Savannen und in den Auwäldern von eher trockenen Habitaten findet man die Tiere, allerdings nur, wenn dort ausreichend Wasser vorhanden ist.
Und sogar in montanen Waldgebieten bis auf  Höhen über 3.000 m kann man hier und dort die Tiere finden.
Dabei ist erwähnenswert, dass man vereinzelte Tiere sogar am Mount Kenya in auf einer Höhe von bei 4.700 m vorgefunden hat.
Zu den bedeutendsten Schutzgebieten, in denen der Kaffernbüffel auftritt, gehören:
- die Serengeti
- der Lake-Manyara-Nationalpark in Tansania
- der Chobe-Nationalpark in Botswana
- der Hluhluwe-iMfolozi-Nationalpark
- der Krüger-Nationalpark in Südafrika

Lebensweise

Typisch sind die Herden von miteinander verwandten Weibchen und ihren Jungtieren sowie von einigen  Bullen. Dabei kann eine Herde einige Dutzend bis mehreren Tausend Tiere umfassen. Die extrem großen Herden finden sich jedoch nur für eine Weile zusammen.
Die meisten Bullen leben einzeln oder schließen sich zu Gruppen von 5 bis 10 Tieren zusammen, die aber nur eine begrenzte Zeit bestehen. Innerhalb dieser Gruppen führen die Bullen häufig Dominanzkämpfe um das Recht zur Paarung aus.
Die Herden legen dabei keine größeren Entfernungen zurück und bleiben meist in begrenzten Regionen mit einer Fläche von 100 bis über 1.000 km². Aber innerhalb dieser Regionen wandern sie im Zyklus von Niederschlägen und Pflanzenwachstum stetig umher.
Typische Wanderungsbewegungen unternehmen die Tiere dabei zu Wasser- und Weidestellen.
Die Afrikanischen Büffel sind meist tagaktiv, aber dort, wo sie häufig gejagt werden verlegen sie ihre Aktivitäten auch in die Nacht.
Ihre Schlammbäder dienen u.a. dazu, sich von Parasiten zu befreien.
Grunzen und Schnaufen geben sie von sich, sofern ein Tier alarmiert ist oder zu Laufen anfängt. Eine Art von Bellen äußern die Bullen bei Verletzungen, das ihre Artgenossen häufig dazu bringt, ihnen zu Hilfe zu kommen.
Die Afrikanischen Büffel können gut sehen und hören, aber weniger gut riechen.
Da sie stark von Wasser abhängig sind, entfernen sie sich selten weiter als 8 bis 20 km von Wasserstellen

Nahrung

Die Hauptnahrung der Afrikanischen besteht aus Gräsern, wobei sie  langhalmige Gräser bevorzugt. Dabei sind die am häufigsten verzehrten Pflanzen Hundszahngräser, Fingerhirsen und Rispenhirsen sowie Vertreter der Gattungen Sporobolus und Heteropogon.
Täglich müssen die Tier etwa 15 bis 18  kg Nahrung zu sich nehmen.
Bei der Nahrungsaufnahme machen die Tiere immer wieder eine Pause, in der sie meisten mit Wiederkäuen beschäftigt sind.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die  Kühe bekommen ihr erstes Kalb im Alter von 4 bis 5 Jahren, während die Bullen erst mit 8 bis 9 Jahren geschlechtsreif werden. Obwohl die Paarung im Prinzip das ganze Jahr über erfolgen kann, ist sie jedoch von dem jeweiligen Nahrungsangebot abhängig.
Die männlichen Tiere führen regelmäßig Dominanzkämpfe durch, die damit beginnen, dass ein Tier mit erhobenem Kopf und nach unten weisender Nase still steht und teilweise einen tiefe Lautäußerung von sich gibt.
Danach rennt der Angreifer - den Kopf so gesenkt, dass beim Aufeinandertreffen jeweils die verstärkte Basis der Hörner getroffen wird – auf seinen Konkurrenten los.
Der  Verlierer flüchtet danach und wird von dem siegreichen Bullen danach sogar noch einige 100 m weit verfolgt.
Die paarungswilligen Bullen legen ihr Kinn auf die Kuh, was ihre Bereitschaft zur Paarung signalisiert, was von der Kuh durch Stillstehen und das Heben des Schwanzes erwidert wird.
Die eigentliche Paarung ist relativ kurz wird innerhalb der nächsten Stunde mehrfach wiederholt.
Nach einer erfolgreichen Paarung trägt die Kuh das Ungeborene im Schnitt 340 Tage lang aus. In der Regel wird danach nur ein Kalb, mit einem Gewicht um 40 kg geboren geboren. Zwillingsgeburten sind sehr selten.
Das Fell der Jungtiere ist dunkelgrau bis schwarz. Einige Stunden nach der Geburt können die Jungtiere bereits einigermaßen sicher stehen.
Nach der Geburt trennen sich Kuh und Kalb eine zeitlang von der Herde. Insgesamt kann man feststellen, das eine Herde ihre Jungtiere aufmerksam bewacht, so dass sie selten Opfer von Beutetieren werden
Die Stillzeit endet in Abhängigkeit  von der Dichte der Population zwischen 10 und 18 Monaten.
Die Lebenserwartung der wild lebenden Tiere liegt etwa zwischen 18 bis 20 Jahren, in menschlicher Obhut können die Tiere aber durchaus 30 Jahre alt werden.

Feinde, Gefährdung

Der gefährlichste natürliche Feind dieser großen und starken Tiere sind Löwen
Wobei sich einzelne Tiere gegen Löwen dadurch verteidigen, indem sie sich mit dem Rücken zu einem Hindernis positionieren oder im Gebüsch verstecken, so dass die Löwen nicht erreichen können. Es ist aber auch durchaus möglich, dass ein Büffel den Löwen angreift und ihn sogar töten kann. Herdentiere stellen sich häufig im Kreis auf und stellen sich dann mit ihren Hörnern den Angreifern entgegen.  In der Regel werden nur ältere geschwächte, einzeln wandernde Bullen Opfer von Löwen.
Die Kälber oder Jungtiere werden hin und wieder Opfer von Tüpfelhyänen und Leoparden
Eine größere Rolle als die Fressfeinde spielen Erkrankungen wie die Rinderpest, die Lungenseuche oder die Tuberkulose. Auch Milzbrand und die Maul- und Klauenseuche kommen vor. Zudem sind die Tiere als Reservoir des Küstenfiebers bekannt. Gegen eine Reihe tropischer Erkrankungen wie die Schlafkrankheit sind sie immun.
Sehr lästig sind zahlreiche Zeckenarten, Fliegen und andere Parasiten. Diese Parasiten sind die Nahrung von Vögeln wie vom Madenhacker, der dafür sogar auf den Tieren umherläuft
Heutzutage leben die Afrikanischen Büffel weitgehend in Schutzgebieten und gilt als häufig und nicht bedroht.
Das war aber nicht immer so, die Bestände waren durch eine grassierende Rinderpest-Epidemie um 1890 zusammen mit der bestehenden Lungenseuche ganz erheblich reduziert worden.
Man schätzt, dass seinerzeit nur ca. 5% der Bestände überlebt hatten.
Da die Tiere derzeit aber relativ weit verbreitet sind, werden sie von der IUCN als „ungefährdet“ gelistet.
Man schätzt ihren Bestand auf etwa 680.000  Tiere (Stand 2018)

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren  Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

Besonderheiten

Der Afrikanische Büffel gehört neben dem Elefanten, Leoparden, Löwen, dem und dem Spitzmaulnashorn zu den so genannten Big Five (Große Fünf).
Die Tiere gelten als eine der gefährlichsten Tiere der afrikanischen Savanne.




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