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Arktischer Ozean, Nordpolarmeer

Unter einem Ozean bzw. einem Meer versteht man alle größeren Gewässer, die untereinander in Verbindung stehen. Insofern ist beispielsweise das Kaspische Meer - trotz seines Namens - kein Meer in Sinne der Definition der Geografen bzw. Meereskundler.
Der Arktische Ozean wird auch als Nordpolarmeer oder Nördliches Eismeer bezeichnet. Von einigen Geografen wird er allerdings nicht als eigener Ozean sondern als Nebenmeer des Atlantischen Ozeans gesehen.

Mit dem Pazifik ist der Arktische Ozean durch die ca. 80 km breite Beringstraße, in deren Mitte die Diomede Islands liegen, verbunden und mit dem Atlantik über das ca. 1.500 m breite Europäische Nordmeer.
Das Europäische Nordmeer liegt zwischen Grönland und Skandinavien. Der Arktische Ozean ist größtenteils von Eis bedeckt, das - je nach geografischer Lage - Dicken zwischen nur 0,5 m bis 6-8 m erreicht. 
 Im Süden des Arktischen Ozeans bzw. im Norden des Europäischen Nordmeeres liegt Spitzbergen. Im Südwesten des Europäischen Nordmeeres findet man dann Island und rund 440 km südöstlich davon die Färöer-Inseln.
Der Arktische Ozean umfasst eine Fläche von 14,09 Millionen km² und ist damit der kleinste aller Ozeane.
Die durchschnittliche Tiefe des Arktischen Ozeans beträgt 1.038 m.
Der Arktische Ozean erreicht seine größte Tiefe im 5.608 m tiefen Mollytief, das ca. 140 km westlich von Spitzbergen liegt.

Beaufortsee
Ein Teil des Nordpolarmeeres ist die Beaufortsee, die sich nördlich von Alaska erstreckt.
Sie grenzt im Osten an den Amundsen-Golf, die McClure Strait und die Banksinsel und erstreckt sich nach Norden bis zur Prince Patrick Insel.
Ihren Namen erhielt sie nach dem nach dem britischen Hydrographen Sir Francis Beaufort (1774–1857), von dem auch die Beaufort-Skala für die Windstärken stammt.
Die Beaufortsee hat eine Fläche von etwa 476.000 km² und ist bis zu 4.685 m tief. Die durchschnittliche Tiefe beträgt 1.005 m. Man findet hier Erdöl- und Erdgasvorkommen.
In der See liegen die Banksinsel, die Prince Patrick Insel und die Herschel Insel.
Der 1.905 km lange US-amerikanische Mackenzie River mündet in die See.

Nebenmeere des Arktischen Ozeans

Der Arktische Ozean besitzt folgende Nebenmeere:

Staaten am Arktischen Ozean

Folgende Staaten weisen eine Küste zum Arktischen Ozean bzw. dessen Nebenmeeren auf:

Inseln im Arktischen Ozean

In folgenden werden in alphabetischer Reihenfolge die größten Inseln im Arktischen Ozean vorgestellt:

Axel Heiberg Island
Axel Heiberg Island umfasst eine Fläche von 43.202 km² und gehört zu Kanada. Bis auf einige Forscher in der McGill-Forschungsstation ist die Insel praktisch unbewohnt.
Der Norweger Otto Sverdrup (1854-1930) hatte die Insel im April 1899 entdeckt und sie nach dem Norweger Axel Heiberg (1848-1932), einem Mitbegründer der norwegischen Brauerei Ringnes benannt, der die Expedition finanziell unterstützt hatte
Rund 14.800 km² der Insel  sind von Eis und Gletschern bedeckt.
Der höchste Berg der Insel ist der 2.120 m hohe White Crown Mountain

Baffin Island
Baffin Island  umfasst eine Fläche von 507.450 km² und gehört zu Kanada. Sie ist die weitaus größte Insel im Arktischen Meer.  Sie liegt westlich von Grönland.
Auf der Insel mit dem Hauptort Iqaluit leben rund 12.000 Menschen - die meisten sind Inuits.
Mit einer Höhe von 2.147 m ist der Mount Odin der höchste Berg der Insel. Auf der Insel befindet sich der 20.500 km² große Auyuittuq-Nationalpark.

Banks Island
Banks Island umfasst eine Fläche von 70.030 km² und gehört zu Kanada. Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 730 m der Durham Heights. Hier leben nur rund 120 Menschen
Erwähnenswert sind die hiesigen Herden von Moschusochsen sowie die Peary-Karabus.
Ihren Namen erhielt die Insel zu Ehren des britischen Naturforschers Sir Joseph Banks (1742-1820).
Entdeckt wurde sie von Frederick William Beechey (1796-1856), der als Offizier bei dem britischen Polarforscher Sir William Edward Parry bei dessen Expedition 1819/20 gedient hatte.

Coats Island
Coats Island besitzt eine Fläche von 5.498 km² und ist unbewohnt. Die höchste Erhebung der Insel hat eine Höhe von 182 m.
Die Insel liegt im Norden der Hudson Bay - zwischen Southampton Island und Mansel Island.

Devon  Island

Devon Island  umfasst eine Fläche von 55.250 km² und gehört zu Kanada. Devon Islands ist die größte unbewohnte Insel weltweit. Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 1.920 m der Devon Ice Cap.
Die Insel ist Teil der zu Kanada gehörenden Königin-Elisabeth-Inseln, die aus 34 größeren und rund 2.090 kleineren Insel besteht und eine Fläche von 419.061 km² bei nur rund 400 Einwohnern umfasst.
Im Norden wird sie durch den Jones Sound vom Ellesmere Island und im Süden durch den Lancastersund von der Baffin-Insel getrennt. Im Osten grenzt sie an die Baffin Bay und im Westen an den Wellington Channel und die Penny Strait.

Ellesmere Island

Ellesmere Island  umfasst eine Fläche von 196.235 km² und gehört zu Kanada. Auf der Insel leben rund 150 Einwohner.
Die Insel ist die größte und nördlichste Insel der zu Kanada gehörenden Königin-Elisabeth-Inseln, die aus 34 größeren und rund 2.090 kleineren Insel besteht und eine Fläche von 419.061 km² bei nur rund 400 Einwohnern umfasst.
Im Osten trennt sie die insgesamt 450 km lange Nares-Straße von Norden Grönlands -  und im Westen liegt die Axel-Heiberg-Insel.

King William Island
King William Island umfasst eine Fläche von 13.111 km² und gehört zu Kanada. Sie liegt etwa 250 km nördlich des Polarkreises. Auf der Insel leben insgesamt 1.200 Einwohner.
Die höchste Erhebung ist namenslos und hat eine Höhe von 137 m.
Der Hauptort der Insel ist mit rund 1.100 Einwohnern Gjoa Haven.

Mansel Island

Mansel Island umfasst eine Fläche von 3.180 km² und gehört zu Kanada.
Die Insel ist unbewohnt und liegt im Norden der Hudson Bay - rund 55 km westlich der 252.000 km² großen kanadischen Halbinsel Ungava, auf der rund 10.000 Menschen leben, darunter ca. 90% Inuits.
Die namenslose höchste Erhebung  der Insel hat eine Höhe von 130 m.

Melville Island 

Melville Island  umfasst eine Fläche von 42.149 km² und gehört zu Kanada. Die Insel ist unbewohnt.
Man findet hier u.a. Moschusochsen und Polarfüchse.
Die höchste Erhebung ist ein Berg mit einer Höhe von 776 m.

Prince of Wales Island
Prince of Wales Island  umfasst eine Fläche von 33.339 km² und gehört zu Kanada. Die höchste Erhebung besitzt eine Höhe von 320 m und ist namenslos.
Die Insel liegt südlich der Königin-Elizabeth-Inseln zwischen der Victoria-Insel im Westen und der Somerset-Insel im Osten. Die großteils von Tundra bedeckte Insel ist unbewohnt
Auf der Suche nach der verschollenen Arktisexpedition von John Franklin wurde sie 1851 erstmals von dem kanadisch-britischen Polarforcher  William Kennedy (1814-1890) und dem französsichen Polarforscher Joseph-René Bellot (1826-1853) erkundet.

Southampton Island

Southampton Island umfasst eine Fläche von 41.212 km² und gehört zu Kanada.
Die höchste Erhebung der Insel ist der 625 m hohe Mathiasen Mountain. Auf der Insel mit dem Hauptort Caral Harbour leben rund 850 Menschen.

Spitzbergen

Die Insel umfasst eine Fläche von 37.673  km² und gehört zu Norwegen. 
Sie ist die größte Insel der gleichnamigen Inselgruppe. Auf Spitzbergen leben rund 2.700 Menschen. Der Hauptort ist  Longyearbyen mit rund  2.050 Einwohnern.
Der höchste Berg von Spitzbergen ist der 1.713 m hohe Newtontoppen.
Mehr als die Hälfte der Fläche von Spitzbergen ist von Gletschern bedeckt. Dabei ist die Eiskappe von Olav-V-Land der zweitgrößte Gletscher Norwegens.
Der größte - auch von ganz Europa - ist mit einer Fläche von 8.120 km² der Austfonna. Er liegt auf der Insel Nordostland, die mit einer Fläche von 14.443 km² zur Inselgruppe Spitzbergen gehört.

Victoria Island
Victoria Island umfasst eine Fläche von 217.220 km² und gehört zu Kanada. Auf  der Insel leben rund 1.900 Menschen. Davon rund 1.500 in dem Hauptort Cambridge Bay.
Die höchste Erhebung in den Shaler Mountains besitzt eine Höhe von 665 m.
Westlich -  durch die Prince-of-Wales-Straße getrennt - liegt die Banksinsel, nördlich die Melville-Insel und östlich - durch den McClintock-Kanal getrennt - die Prince-of-Wales-Insel.  

Flüsse

Die Folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in den Arktischen Ozean bzw. seine Nebenmeere. In alphabetischer Reihenfolge:

Name des Flusses Länge in km Mündung des Flusses Quelle des Flusses
Jenissei  4.092 Bei Dudinka (Russland)
71° 03' N / 82° 48' O
Im Ostsajangebirge (Mongolei)
50° 43' N / 98° 39' O
Kolyma  2.129

Die Kolyma bildet westlich des Anjuigebirges ein Mündungsdelta aus
63° 37' N / 161° 29' O

Im Tscherskigebirge (Russland)
69° 15' 07 '' N / 161° 21' O
Lena  4.400 In die Laptewsee
72° 24' N / 126° 41' O

Im Baikalgebirge
53° 59' N / 107° 52' O

Mackenzie River  1.903 In die Beaufortsee
69° 11' N / 135° 01' W

Der Mackenzie River entfließt dem Beaver Lake
61° 11' N / 117° 20' W

Ob  3.650 In die Karasee
66° 29' N / 71° 21' O
Zusammenfluss aus Bija und Katun bei Bijsk (Russland)
52° 25' N / 85° 01' O
Yukon River  3.185

Der Yukon bildet an der Nordwestküste Alaskas ein Mündungsdelta aus und mündet in das Beringmeer
62° 35' N / 164° 48' W

Der Yukon entfließt dem Marsh Lake
60° 32' N / 134° 30' W

Häfen

Die wichtigsten Häfen bzw. Hafenstädte des Arktischen Ozeans sind:

  • Archangelsk
    Die Stadt Archangelsk in Russland hat ca. 350.000 Einwohner.
  • Barrow
    Die Stadt Barrow in den USA hat ca. 5.000 Einwohner.
  • Churchill
    Die Stadt Churchill in Kanada hat ca. 920 Einwohner.
  • Dikson
    Die Stadt Dikson in Russland hat ca. 650 Einwohner.
  • Dudinka
    Die Stadt Dudinka in Russland hat ca. 25.000 Einwohner.
  • Longyearbyen
    Die Stadt Longyearbyen in Norwegen hat ca. 2.050 Einwohner.
  • Murmansk
    Die Stadt Murmansk in Russland hat ca. 335.000 Einwohner.
  • Prudhoe Bay
    Die Stadt Prudhoe Bay in den USA hat ca. 5 Einwohner.
  • Tuktoyaktuk
    Die Stadt Tuktoyaktuk in Kanada hat ca. 870 Einwohner.
  • Vardø
    Die Stadt Vardø in Norwegen hat ca. 2.500 Einwohner.

Wirtschaft

Die wirtschaftliche Bedeutung des Arktischen Ozeans wird in Folge der Klimaerwärmung noch zunehmen. Die erhöhten Wassertemperaturen sorgen für eine bessere Befahrbarkeit der Handelsrouten und verkürzen so die Handelswege enorm. Die von Russland beanspruchte Nordostpassage und die von den USA und Kanada beanspruchte Nordwestpassage werden in naher Zukunft wichtige geostrategische Handelsrouten.




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