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Wolfsburg: Stadtgeschichte
Von den ersten Erwähnungen der Wolfsburg bis zur Stadtgründung
Die Wolfsburg als Sitz des Adelsgeschlechts derer von Bartensleben fand ein erstes Mal im Jahre 1302 in einer Urkunde Erwähnung. Diese Wolfsburg, von der die heutige Stadt auch ihren Namen erhalten hat, war zu ihren Anfängen wenig mehr als ein Wohnturm am Fluss Aller. Erst in den darauf folgenden Jahrhunderten erhielt sie ihren Charakter als wehrhafte Wasserburg. Sie wurde an der Stelle errichtet, an welcher um das Jahre 1200 bereits die Turmhügelburg Rothehof gestanden haben muss.
Die heute noch bestehende Burg Neuhaus wurde 1372 ein erstes Mal urkundlich erwähnt. Sie sollte im Jahre 1742 – nach dem Aussterben des Hauses derer von Bartensleben – mitsamt der Wolfsburg als Erbe an die Grafen von der Schulenburg übergehen, welche auch wichtige Arbeitgeber für die nahe der Burg gelegenen Siedlungen Heßlingen und Rothenfelde sowie den Gutsweiler Rothehof gewesen sind.
Zahlreiche der heute zu Wolfsburg gehörenden Ortsteile bildeten noch im 18. Jahrhundert einen Bestandteil des Herzogtums Magdeburg. Andere Ortsteile (bspw. Vorsfelde) waren Jahrhunderte lang dem Gebiet des späteren Herzogtums Braunschweig zugehörig, bevor sie nach der Gründung von Wolfsburg in den 1930er Jahren an die junge Stadt fielen.
Von der Stadtgründung am 26. Mai 1938 bis zur Gegenwart
Auf der nördlichen Seite des Mittellandkanals wurde am 26. Mai 1938 der Grundstein für das Volkswagenwerk gelegt. Dort wurden in den Folgejahrzehnten zunächst die nationalsozialistischen KdF-Wagen (KdF = Kraft durch Freude) und später die berühmten VW Käfer gebaut. Für die Automobilherstellung benötigte man aber auch eine Vielzahl an Arbeitern, die man in der Nähe des Werkes unterbringen musste/wollte. Aus diesem Grunde plante man die Etablierung einer neuen Stadt. Dieses Vorhaben setzte man noch im selben Jahr durch eine Verordnung des Oberpräsidenten der Regierung zu Lüneburg um, die so genannte Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben einzurichten, die zum Landkreis Gifhorn gehören sollte. Diese Stadt speiste sich aus der Vereinigung der Gemeinden Heßlingen und Rothehof-Rothenfelde mit Grundstücken der Gemeinden Mörse, Fallersleben, Hattorf und Sandkamp. Das Stadtzentrum sollte auf der Gemarkung Heßlingen angelegt werden, wobei die ursprüngliche Planung vom Zweiten Weltkrieg vereitelt worden ist. Dieser eigentliche Plan war nach dem Architekten Peter Koller auch Koller-Plan genannt worden und hatte auf dem Klieveberg auch eine Residenz für den Führer Adolf Hitler vorgesehen. Was im Endeffekt von den geplanten Bauvorhaben umgesetzt werden konnte, war wenig. Verwirklicht werden konten aber die Prachtstraße am CongressPark sowie 2.900 der geplanten 6.700 Arbeiterunterkünfte.
Das Automobilwerk wurde am 11. April 1945 von alliierten Bombern zu 65% zerstört, denn es diente während des großen Krieges vorrangig der Rüstungsindustrie. Dort waren auch Zwangsarbeiter (im KZ Arbeitsdorf interniert) tätig, die u.a. Panzerteile, Kübelwagen und die Vergeltungswaffe 1 produzieren mussten.
Am 25. Mai 1945 erhielt die Stadt auf Weisung der britischen Besatzungsmacht ihren heutigen Namen Wolfsburg, wobei sie damit unbewusst dem Vorschlag des Leiters der Deutschen Arbeitsfront, Robert Ley, gefolgt ist, der denselben Vorschlag bereits 1938 Adolf Hitler machte. Dieser indes wollte von der Namensgebung nach der Wolfsburg nichts wissen. Das Volkswagen-Werk konnte die Nachkriegsjahre nur überstehen, weil ihr Leiter, der britische Majors Ivan Hirst, den Abtransport der Fertigungsmaschinen verhindern und dem Werk Aufträge der britischen Regierung verschaffen konnte. Der Weiterbestand der Werke war auch der Grund für das beachtliche Wachstum der noch jungen Stadt Wolfsburg, die übrigens 1951 den Status einer kreisfreien Stadt erhalten konnte. Bis 1955 liefen 1.000.000 VW-Käfer in Wolfsburg vom Band, woran auch die vielen (v.a. italienischen) Gastarbeiter einen großen Anteil hatten. Im Jahre 1960 wurde aus der Volkswagenwerk GmbH eine AG.
1972 wurde Wolfsburg zur Großstadt, denn im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform wurden zahlreiche Orte nach Wolfsburg eingemeindet. Gerundete 131.000 Einwohner lebten nun in einem Stadtgebiet, das sich von 35 auf 204 qkm erweitert hatte. Den historischen Bevölkerungshöchstand erebte Wolfsburg aber ein Jahr später, als mehr als 135.000 Einwohner gezählt werden konnten.
Die Stadt erhielt 1982 (durch die A39) einen direkten Autobahnanschluss und im Jahre 1988 einen Standort der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel.
Zuletzt machte Wolfsburg bundesweit sportlich auf sich aufmerksam, denn im Sommer des Jahres 2009 gelang es dem Bundesligisten Vfl. Wolfsburg die deutsche Fußballmeisterschaft zu gewinnen. Geschätzte 100.000 Menschen feierten diesen Triumph ihrer Auswahlmannschaft mit einer so großen Party, wie sie in der Geschichte der Stadt einmalig gewesen ist.
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