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Kleine Stadtgeschichte
Die ehemals kleine frühmittelalterliche Fischersiedlung an der Mündung der Rotte in die Neue Maas (Nieuwe Maas) erhielt im Jahr 1340 die Rechte einer Stadt. Zuvor wurde die Rotte, der die Stadt ihren Namen verdankt, mit einem Damm von der Neuen Maas getrennt.
Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt über den Fluss Schie mit der wohlhabenden Stadt Delft verbunden, womit die wirtschaftliche Bedeutung von Rotterdam zunahm und die Stadt wuchs.
Das 15. und 16. Jahrhundert war von wirtschaftlichem Aufschwung gekennzeichnet, obgleich sich die Handelsaktivitäten der Stadt noch immer fast ausschließlich auf Fischereiprodukte beschränkten.
Während des Achtzigjährigen Krieges (1568 - 1648), in dessen Verlauf sich die Stadt auf Seiten der Niederländer gegen die Spanier wandte, fand ein erster Ausbau des Hafens statt. Die Handelsaktivitäten nahmen zu, da sich tausende Flüchtlinge aus den Spanischen Niederlanden in der Stadt niederließen, die fortan im Tuch- und Teppichhandel tätig waren. Da die Zufahrt der Neuen Maas zur Nordsee jedoch für größere Schiffe nicht tief genug war, stagnierten die Hafenentwicklung und damit die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Erst 1830, als die Niederlande die Schelde sperrte, um belgische Städte von der Nordsee abzuschneiden, nahmen die Handelsaktivitäten in Rotterdam stark zu. In der Stadt lebten damals um die 72.000 Menschen. Als 1872 an der Nordseemündung der Nieuwe Waterweg mit einer deutlich tieferen Fahrrinne errichtet wurde, war der Ausbau des Rotterdamer Hafens nicht mehr zu bremsen.
Das 19. Jahrhundert war von wirtschaftlichem Aufschwung geprägt. Die wirtschaftliche und kulturelle Konkurrenzsituation mit Amsterdam führte zu einem umfangreichen Stadtausbau mit repräsentativen Bauten. Gegen Ende des Jahrhunderts kam dem umfassend ausgebauten Hafen eine große Bedeutung zu, die Stadt war umfassend industrialisiert und zählte bereits um die 330.000 Einwohner.
Während des Ersten Weltkriegs hatte Rotterdam unter einem Rückgang der Hafenaktivitäten, einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und Nahrungsengpässen zu leiden. Die 20er und 30er Jahre waren von massiven wirtschaftlichen und sozialen Problemen gekennzeichnet, die bis in die 40er Jahre anhielten. Dennoch strömten tausende Landbewohner in die Stadt, um Arbeit in den Hafen- und Industrieanlagen zu bekommen. Anfang der 40er Jahre war die Stadtbevölkerung auf knapp 600.000 Einwohner angestiegen. Am 14. Mai 1940 wurde Rotterdam von massiven Luftangriffen der Deutschen zu weiten Teilen zerstört. Vom Stadtzentrum blieben so gut wie keine Gebäude stehen und das mittelalterliche Rotterdam war auf einen Schlag ausgelöscht. Etwa 800 Menschen kamen ums Leben und knapp 25.000 Häuser wurden zerstört. Einen Tag später kapitulierte die niederländische Armee und die Deutschen zogen in die Stadt ein.
Die Deportationen der Rotterdamer Juden begannen früher als in anderen niederländischen Städten. Knapp 80 Prozent der 8.363 von den Deutschen registrierten Juden wurden deportiert - von ihnen überlebten nur 236. Während der Besatzung wurden tausende Einwohner von Rotterdam nach Nazi-Deutschland zum Arbeitseinsatz gezwungen.
Nach dem Krieg wurde die Stadt, die mehr als andere niederländische Städte unter den Folgen des Krieges zu leiden hatte, wieder aufgebaut und trägt seither ihr modernes heutiges Gesicht. Der Hafen, von dessen Betrieb die wirtschaftliche Entwicklung abhing, wurde in den folgenden Jahren umfassend ausgebaut und modernisiert. Die Entwicklung des Hafens war bei der Stadtbebauung wichtiger als soziale und kulturelle Bemühungen. Mit der steigenden wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt und dem großen Bedarf an Arbeitskräften begann in den späten 50er Jahren die starke Migration von arbeitssuchenden Menschen aus Spanien, Italien, Griechenland, Portugal, der Türkei, Marokko und Surinam. Diese Immigration, die bis in die 80er Jahre, als die Regierung strikte Einwanderungsbeschränkungen einführte, anhielt, sorgte für den multikulturellen Charakter der Stadt, der noch heute deutlich spürbar ist.
Heutzutage präsentiert sich die Stadt mit einer europaweit beachteten Architektur und dem größten Hafen Europas.
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