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Klassizismus, Barock, Rokoko ... in der folgenden Rubrik finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Baustile.
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Bekannte Personen
Ärzte und Naturwissenschaftler
Berthold Epstein, Peter Grünberg (1890-1962)
Kinderarzt. Berthold Epstein wurde 1890 in Pilsen geboren und legte eine verstörende Karriere hin. So wurde er während des Zweiten Weltkrieges Assistent des Arztes Josef Mengele in Auschwitz und half diesem bei seinen Menschenversuchen. Der in Prag promovierte Mediziner hatte zuvor in Norwegen gearbeitet und Krankheiten erforscht, wollte aber eigentlich nach England emigrieren. Nach dem Krieg wurde er Sanitätsoffizier in der tschechischen Roten Armee und führte einige Zeit später die Kinderstation eines Prager Klinikums. Berthold Epstein starb schließlich 1962 in Prag.
Peter Grünberg (geb. 1939)
Physiker, Nobelpreisträger. Peter Andreas Grünberg kam 1939 in Pilsen zur Welt. Er studierte in Darmstadt und Frankfurt und ging dann an die Universität von Ottawa. Grünberg hat sich einen Namen als Forscher im Festkörperbereich gemacht und entdeckte den so genannten GMR-Effekt, ein Riesenmagnetowiderstand. Überhaupt untersuchte er immer wieder magnetische Eigenschaften von Schichten und Materialien. In den 1970er-Jahren habilitierte er sich in Köln, wo er in den 1990er-Jahren lehrte. Grünberg erhielt 2007 den Nobelpreis für Physik, 2008 die Ehrendoktorwürde der Universität des Saarlandes und zahlreiche Ehrenmitgliedschaften.
Oldřich Hanč (1915-1989)
Pharmakologe, Biochemiker. Oldřich Hanč wurde 1915 in Pilsen geboren und wuchs in Prag auf, wo er Biochemie studierte. Das spätere Ehrenmitglied der Tschechischen Gesellschaft für Chemie untersuchte Steroide und die damit zusammenhängende Biosynthese. Für den tschechischen Schuhkonzern Bata war er als wissenschaftlicher Forschungsleiter tätig. Eines seiner Werke lautet "Hormone. Einführung in ihre Chemie und Biologie". Hanč tat sich auch als Eisschnellläufer hervor und nahm als solcher 1936 an den Olympischen Winterspielen teil. Oldřich Hanč starb 1989 in Prag.
Frantisek Krizik (1847 - 1941)
František Křižík wurde am 8. Juli 1847 in Plánice geboren.
Er war ein Erfinder, Elektrotechniker und Unternehmer. Seine bedeutendste Erfindung wa eine Kohlebogenlampe mit einer automatischen Regulierung.
Außerdem hatte er großen Anteil an der Elektrifizierung Böhmens sowie der Einführung elektrischer Eisen- und Straßenbahnen.
Im Jahr 1881 begann er seine Erfindungen erst in Pilsen und dann später in Karolinenthal bei Prag in eigenen Unternehmen selber zu produzieren.
Ihm zu Ehren gibt es im Krizikovy Park (Krizikovy sady) ein Denkmal.
Er verstarb am 22. Januar 1941 in Stádlec bei Tábor.
Josef Frantisek Smetana (1801 -1861)
Josef František Smetana wurde am 11. März 1801 in Svinišťany geboren. Svinišťany ist eine kleine Ortschaf und Teil der Gemeinde Dolany im Bezirk Náchod in Böhmen.
Er war Naturforscher und Historiker und Autor des ersten tschechischen Handbuchs über Astronomie und Physik.
Nach Pilsen kam er im Jahre 1831, wo er u.a. als Gymnasiallehrer tätig war. Er war ein Cousin von Bedrich Smetana.
Er verstarb am18. Februar 1861 in Pilsen und fand auf dem hiesigen Nikolausfriedhof seine letzte Ruhestätte. Ein Denkmal in Smetanovy sady erinnert an ihn.
Architekten, Bildende Künstler
Jakub Auguston (1668-1735)
Jakob Auguston wurde 1668 in Pilsen geboren. Er war ein tschechischer Architekt aus einer aus Italien stammenden Familie.
Von ihm stammen in Pilsen u.a. die St.-Anna-Kirche mit dem Dominikanerinnenkloster, das Gerlach Haus - das heutige Völkerkundemuseum (1698) -
das Erzdekanat am Marktplatz (1710), die Barockumbauten des Dominikaner-Klosters (1711–14) mit der Kirche der Heiligen Anna,
das westliche Vestibül der Kirche Himmelfahrt der Jungfrau Maria (1722–23) sowie das Franziskaner-Kloster (1740–44).
Er verstarb am 3. Februar 1735 in Pilsen und fand auf dem Friedhof der Kirche der Heiligen Anna seine letzte Ruhestätte
Johann Krasny (1800-1864)
Steinmetzmeister und Bildhauer. Johann Krasny kam 1800 in Pilsen als Sohn eines Militärs zur Welt und machte eine Lehre als Steinmetz, arbeitete sich zum Meister in Kaisersteinbruch hoch und wurde zudem als Bildhauer bekannt.
Er war ein Vertreter des Historismus. Johann Krasny, der Obervorsteher im Steinbruch von Kaisersteinbruch war, starb 1864 in seiner Wahlheimat an Lungensucht.
Ignaz Franz Platzer (1717-1787)
Hofbildhauer. Ignaz Franz Platzer kam 1717 in Pilsen als Sohn eines Bildhauers zur Welt und ging nach Wien, um dort ebenfalls Bildhauerei zu studieren. In den 1970er-Jahren war er der Bildhauer-Gott in Prag und überhaupt in Böhmen. Viele seiner Werke, die im Stil des Rokoko geschaffen wurden, findet man in der Nationalgalerie zu Prag. In Prag selbst kann man Platzers Kunst u.a. bei der berühmten Burg bestaunen: Zum Beispiel den Adlerbrunnen im dritten Vorhof sowie eine Gruppe ringender Giganten im Ehrenhof. Oder an einem anderen Ort der Metropole: am Dach des Palais Kinsky der Figurenschmuck. Ignaz Franz Platzer starb 1787 in Prag.
Giovanni de Statia (-1596)
Giovanni de Statia wurde am in Massagno in der Schweiz geboren.
Er lebte und arbeitete von 1554 bis 1596 in Pilsen.
Er war ein Architekt der seine Gebäude im Stil der Renaissance plante und baute. Von ihm stammt u.a. das Pilsner Rathaus.
Er verstarb um den 20. April 1596 in Pilsen.
Rudolf Stech (1858 - 1908)
Rudolf Štech wurde am 1. September 1858 in der Nähe der nordböhmischen Stadt Louny geboren.
Er war ein Architekt der Neorenaissance, Bauherr und Unternehmer. Von ihm stammen u.a. rund 20 Villen sowie die Synagoge und das Stadttheater in Pilsen.
Er verstarb am 2. Januar 1908 in Pilsen, wo er seine letzte Ruhestätte auf dem hiesigen Zentralfriedhof fand.
Jiri Trnka (1912 - 1969)
Jiří Trnka wurde am 24. Februar 1912 in Pilsen-Petrohrad geboren.
Trinka war ein bedeutender tschechischer Maler, Illustrator, Puppenmacher sowie Regisseur.
Er verstarb am 30. Dezember 1969 in Prag.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Zentralfriedhof von Pilsen.
Musiker und Komponisten
Karel Gott (geb. 1939)
Schlagersänger. "Die goldene Stimme aus Prag" Karel Gott wurde 1939 in Pilsen geboren und hat einen Hit, "Biene Maja", der den Sänger weltweit populär machte. Karel Gott wollte ursprünglich Maler werden, wurde jedoch abgelehnt, versuchte es als Elektriker, aber scheiterte. So erschien 1963 seine erste Single, ein Cover von "Moon River". Die "Goldene Nachtigall" nahm auch schon am Eurovision Song Contest teil (1968) – allerdings für Österreich. Gott macht sich zudem für die Kommunistische Partei in seiner Heimat stark und wird oft angefeindet deswegen. Einen Hit landete er zuletzt zusammen mit Bushido im Jahr 2008 – Platz 5 der Charts mit dem Lied "Für immer jung".
Emanuel Ondříček (1880-1958)
Geiger, Musikpädagoge und Komponist. Emanuel Ondříček kam 1880 in Pilsen zur Welt als Kapellmeistersohn und Bruder von ebenfalls Geigern. Zunächst studierte er am Konservatorium von Prag Violine. Seine ersten musikalischen Erfolge feierte er auf dem Balkan. Dann kamen Berlin und London hinzu. Bekannt wurde er vor allem unter dem Spitznamen Floris, mit dem er auftrat. Emanuel Ondříček, der 1931 ein musikpädagogisches Werk namens "The Mastery of Tone Production and Expression on the Violin" schrieb, starb 1958 in Boston.
Bedrich Smetana (1824 - 1884)
Bedřich (Friedrich) Smetana wurde am 2. März 1824 in Litomyšl in Ostböhmen geboren.
Er war ein bekannter Komponist der Romantik, wobei sicherlich sein bekanntestes Werk "Die Moldau" aus dem Zyklus Mein Vaterland ist.
Zudem hatte er sich stark für die die tschechische Nationalbewegung engagiert.
Er besuchte in den Jahren 1840 bis 1843 in Pilsen das Gymnasium der Prämonstratenser. In Pilsen brachte er zudem einige Kompositionen zu Papier.
Die Staue in Smetanovy sady in Pilsen sowie eine Gedenktafel am Gebäude der Staatlichen Wissenschaftsbibliothek erinnern an ihn.
Er verstarb am12. Mai 1884 in Prag, wo er auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag seine letzte Ruhestätte fand.
Politiker, Herrscher
Jan Kohout (geb. 1961)
Politiker und Diplomat. Jan Kohout wurde 1961 in Pilsen geboren und studierte Philosophie in Prag. In den 1980er-Jahren war er vor allem kommunistisch aktiv, später dann als Parteimitglied der ČSSD, der tschechischen Sozialdemokraten. Der zweifache tschechische parteilose Außenminister (2009-2010 sowie 2013-2014) arbeitete außerdem als Botschafter in Brüssel während der Jahre 2004-2008.
Martin Kopecky (1777 - 1854)
Martin Kopecky war zwischen 1828 und 1850 Bürgermeister von Pilsen. In dieser Zeit gab es wichtige Vorhaben in der Stadt, so wurden die Schanzen bzw. Stadtbefestigungen abgerissen und an ihrer Stelle Parks errichtet..
Ihm Zu Ehren wurde im gleichnamigen Park (Kopeckeho sady) ein Denkmal errichtet, ein weiteres liegt am Lochotin Pavillon.
Er verstarb am 1. Juni 1854 in Pilsen und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von St. Nikolaus.
Peter Ernst II. Mansfeld (1580 - 1626)
Er wurde 1580 in Luxemburg geboren.
Aus Italien kommend zog Mansfeld 1618 nach Böhmen, um die evangelischen Stände, die sich gegen die habsburgische Landesherrschaft erhoben hatten zu unterstützen.
Im November 1618 nahm er die habsburgtreue Stadt Pilsen ein. Manche Historiker halten die Einnahme von Pilsen für den Beginn des Dreißigjährigen Krieges.
Aber im Juni 1619 wurde er bei Sablat geschlagen, danach stellte er seine Truppen erneut auf und kämpfte 1619/1620 in Böhmen und Niederösterreich.
Im Jahr 1620 zog er sich nach Pilsen zurück, wo er Verhandlungen mit den Habsburgern einfädelte.
Er verstarb am 29. November 1626 in Rakovica bei Sarajevo an den Folgen einer Tuberkulose.
Rudolf II. (1552 - 1612)
Rudolf wurde am 18. Juli 1552 in Wien geboren. Er war von 1576 bis 1612 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, von 1575 bis 1611 König von Böhmen sowie von 1572 bis 1608 König von Ungarn.
Rudolf II. war römisch-deutscher Kaiser und König in Böhmen. Er verweilte mehrmals in Pilsen, zuletzt in den Jahren 1599 - 1600 auf der Flucht vor der Pest in Prag.
Während seines Aufenthaltes wurde Pilsen zur Hauptstadt des Reiches.
Er verstarb am 20. Januar 1612 in Prag.
Daniel Strož (geb. 1943)
Politiker, Verleger. Daniel Strož kam 1943 in Pilsen zur Welt und emigrierte nach München im Jahr 1968, wo er einen Verlag gründete und tschechische Autoren sowie Poeten verlegte.
Er schloss sich später der KSČM an, der Kommunistische Partei Böhmens und Mährens. Zwischen 2004 und 2009 gehörte er dem Europäischen Parlament als Abgeordneter an, wo er Mitglied des Rechtsausschusses sowie im Ausschuss für Kultur und Bildung war.
Albrecht von Wallenstein (1583 - 1634)
Wallenstein (Albrecht z Valdštejna) wurde am 24. September 1583 in Hermanitz an der Elbe in Böhmen geboren.
Den meisten Menschen ist der katholische Feldherr Wallenstein aus dem Drama "Wallensteins Lager" von Friedrich Schiller bekannt.
In Pilsen lebte er vom Dezember 1633 bis zum Februar 1634 - und zwar vor seiner schicksalhaften Abfahrt nach Eger (Cheb).
Er wurde am 25. Februar 1634 in Eger ermordet - wahrscheinlich auf Anweisung von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637)
König Wenzel II. (1271-1305)
Wenzel wurde am 27. September 1271 auf der Prager Burg geboren.
Er stammte aus dem Haus der Primisliden und war der vorletzte Herrscher aus diesem Geschlecht.
Seit 1278 war er König von Böhmen und ab 1300 als Wenzel I. auch von Polen. Er gilt als Gründer der Stadt "Neues Pilsen" im Jahr 1295.
Er verstarb am 21. Juni 1305 in Prag.
Jan Zizka (ca. 1360 – 1424)
Feldherr der Hussiten. Am 30. Juli 1419 kam es zum Ersten Prager Fenstersturz und zwar dadurch, dass ein Prediger der Hussiten durch einen Steinwurf aus dem Neustädter Rathaus getroffen wurde.
Daraufhin ließ Žižka das Gebäude stürmen und zehn der dort Anwesenden aus dem Fenster werfen.
Im Dezember 1419 schlug er in der Nähe der Stadt Pilsen ein überlegenes kaiserliches Heer. Als die Hussiten Pilsen später verlassen mussten, zogen sie nach Tábor.
Er errang eine Reihe weiterer bedeutender Siege, bis er - mittlerweile blind - bei der Belagerung von Přibyslav (Primislau) bei Schönfeld an der Pest verstarb. Er wurde 1424 in der Peter- und Paulskirche in Čáslav in Böhmen beigesetzt.
Philosophen und Theologen
Roman Bek (geb. 1924)
Philosoph, Lehrender. Roman Bek wurde 1924 in Pilsen geboren und arbeitete nach dem Abitur in diversen Elektrizitätswerken, ehe er sein Philosophiestudium (ein Fernstudium) in Prag aufnahm. Im Jahr 1959 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Prager Tschechischen Technischen Hochschule, um Philosophie zu lehren mit Querverweisen zur Physik. Er legte später, ab 1968, sein Augenmerk auf die Systemtheorie sowie Formsprache. Dann habilitierte sich Bek und wurde ab 1982 als Professor anerkannt.
Josef Beran (1888-1969)
Erzbischof von Prag. Josef Kardinal Beran wurde 1888 in Pilsen geboren und studierte später u.a. katholische Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1911 wurde er in der italienischen Hauptstadt zum Priester geweiht. Beran erlangte eine Professur, war als Kaplan in Prag tätig, wurde jedoch Anfang der 1940er-Jahre von Nazis als Geißel verhaftet und ins KZ gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er zurück in seine Heimat und agierte ab 1946 als Erzbischof in Prag.
Josef Kardinal Beran starb 1969 in Rom.
Vaclav Koranda (um1424 – 1519)
Vaclav Koranda war ein radikaler Hussitenprediger und in dieser Funktion auch einige Jahre auch in Pilsen tätig.
Im Jahr 1414 trat er erstmalig als Pfarrer in Pilsen auf und versuchte 1417 zu putschen und die Stadt unter der Bezeichnung „Stadt der Sonne“ in einen Gottesstaat zu verwandeln.
Aber 1420 verließen er und der radikale Teil der Hussiten Pilsen und ging nach Tábor. Dort führte er wiederum den radikalen Flügel der Hussiten an. Aber 1452 wurde gefangen genommen, anschließend nach Prag überführt und dort im Altstädter Rathaus inhaftiert. Als er 1453 Abbitte leistete, wurde er auf die Burg Lititz überführt, die sich seinerzeit im Besitz des Georg von Podiebrad befand, der ihn auch gefangen genommen hatte. Dort verstarb er wenig später.
Hermann Vogelstein (1870-1942)
Rabbiner. Hermann Vogelstein kam 1870 in Pilsen zur Welt und studierte sowohl in Berlin als auch in Breslau orientalische Sprachen, promovierte und wurde Rabbiner in u.a. Königsberg. Dort war er von 1897 bis 1920 in seiner Funktion tätig. Vogelstein hatte nichts übrig für die nationaljüdische Bewegung. Während der 1930er-Jahre flüchtete er vor den Nazis in die USA, wo er mit einem weiteren Autor das Standardwerk "Geschichte der Juden in Rom" schrieb. Hermann Vogelstein starb 1942 in New York.
Schauspieler und Regisseure
Wolfgang Heinz (1900-1984)
Schauspieler und Regisseur. Wolfgang Heinz kam 1900 als Wolfgang Hirsch in Pilsen zur Welt und hatte eine Schauspielerin als Mutter. Schon früh wusste er, dass er auch diesen Beruf ergreifen möchte. So machte er eine Ausbildung und ergatterte 1917 bereits sein erstes Engagement. Später spielte er am Volkstheater in Wien und am preußischen Staatstheater in Berlin. Im Jahr 1959 ernannte man ihn zum Professor, 1983 zum Ehrenbürger von Berlin. Der berühmteste Film, in dem er mitspielte, war "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (1921). Wolfgang Heinz, der auch Direktor der Staatlichen Schauspielschule in Berlin war, starb 1984 in der deutschen Hauptstadt.
Miroslav Horníček (1918-2003)
Schauspieler, Regisseur, Theatertheoretiker. Miroslav Horníček wurde 1918 in Pilsen geboren und spielte zunächst am ABC-Theater in Prag, wechselte dann aber ins Fernsehen, wodurch sein Name einem breiteren Publikum bekannt wurde. Zum Beispiel 1965 durch den Film "Ohne Pass in fremden Betten". Aus seiner Feder stammt das Drehbuch zu "Eine verrückte Familie" (1965). Außerdem nahm er an der Weltausstellung 1967 in Montreal teil, wo er ein avantgardistisches Projekt namens Kinomat vorstellte. Zudem veröffentlichte Horníček die Schrift "Die verheimlichte Geige". Miroslav Horníček starb 2003 in Liberec.
Josef Kajetan Tyl (1808 - 1856)
Josef Kajetán Tyl wurde am 4. Februar 1808 in Kutná Hora geboren. Tyl gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Dramatiker. Aber er engagierte sich auch politisch
Zu seinem Gedenken findet man im Park Lochotin und am Großen Theater in Smetanovy sady ein Denkmal sowie eine Gedenktafel in der Presovska Straße 3.
Außerdem wurde das Josef-Kajetán-Tyl-Theater in Pilsen nach ihm benannt.
Er verstarb am 11. Juli 1856 in Pilsen und fand seine letzte Ruhestätte auf dem hiesigen Nikolausfriedhof.
Josef Skupa (1892 - 1957)
Josef Skupa wurde am 16. Januar 1892 in Strakonice geboren. war ein tschechischer Puppenspieler.
Nach seinem Studium an der Fakultät für angewandte Kunst in Prag war er als Bühnenbildner im Pilsener Stadttheater und als Designer bei Škoda tätig.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs rief er das erste und einzige professionelle tschechoslowakische Puppentheater. ins Leben und kreierte zwischen 1919 und 1926 seine berühmten Puppen Spejbl und Hurvínek.
Er verstarb am 8. Januar 1957 in Prag. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Zentralfriedhof in Pilsen, wo eine Gedenktafel in der Prokopova Straße 1 an ihn erinnert.
Schriftsteller
Oskar Baum (1883-1941)
Schriftsteller. Oskar Baum kam 1883 in Pilsen als Sohn eines Tuchwarenhändlers zur Welt. Er verlor sein Augenlicht im Alter von elf Jahren nach einer Prügelei und musste fortan auf eine Blindenschule nach Wien gehen, wo er sich in Musik weiterbildete. Er ging nach Prag, lehrte Klavierunterricht und wurde 1904 mit Franz Kafka bekannt. Es war Oskar Baums Wohnung, in dem sich später der Prager Kreis regelmäßig traf und literarische Texte vorlas.
Zu seinen Schriften gehört "Nacht ist umher" (1929), die von Stefan Zweig mit einem Nachwort versehen wurde. Oskar Baum, dessen Literatur im Zweiten Weltkrieg verboten wurde, starb 1941 in Prag.
Karel Klostermann (1848 - 1923)
Karel Faustin Klostermann wurde am13. Februar 1848 in Haag am Hausruck in Oberösterreich geboren.
Klostermann war ein bedeutender deutsch- tschechischer Schriftsteller. Besonders die Landschaft und die Menschen des Böhmerwaldes sind vor allem das Thema seiner Erzählungen. In seinen Werken schildert er das raue Leben der Menschen des Böhmerwaldes.
Zwischen1877 bis 1908 unterrichtete er in der deutschen Realschule in Pilsen.
Er verstarb am 17. Juli 1923 im Kloster des Frauenordens Congregatio Jesu auf Schloss Štěkeň in Südböhmen
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Zentralfriedhof von Pilsen.
Miroslav Zikmund (geb. 1919)
Schriftsteller und Weltreisender. Miroslav Zikmund wurde 1919 in Pilsen geboren und studierte Ingenieurwesen in Prag, ein Studium, das er zwar nicht abschließen konnte, da die Uni im Krieg dicht gemacht wurde, doch immerhin lernte er dort seinen zukünftigen Reisekumpanen kennen, mit dem er zudem seine Reisebücher verfasste, Jiří Hanzelka. Aus ihrer gemeinsamen Feder stammt z.B. ein vierbändiges Südamerika-Werk.
Der 1. Teil heißt "Zwischen Paraná und Rio de la Plata". Zusammen haben sie auch Dutzende Dokumentationen gedreht sowie Filme namens "Gäbe es auf der Welt ein Paradies".
Sportler
Kristýna Havlíková (geb. 1992)
Schachspielerin. Kristýna Havlíková kam 1992 in Pilsen zur Welt und spielt seit 2009 in der Nationalmannschaft, zunächst in der U18-Liga. Sie holte bei den Europameisterschaften 2010 zusammen mit ihrem Team Bronze und sicherte sich Silber als Einzelspielerin. Havlíková nimmt außerdem beständig an Schacholympiaden teil. Ihr erster Trainer war Jan Bílek. Auch ihr größerer Bruder spielt Schach. Havlíková war schon für mehrere Vereine tätig, u.a. für die tschechische Union Plzeň und den griechischen Verein E. SK Amfissa.
Věra Votrubcová (1911-1981)
Tischtennisspielerin. Věra Votrubcová wurde 1911 in Pilsen geboren und war sechsfache Weltmeisterin in ihrer bevorzugten Sportart. Doch Tischtennis war nur eine Disziplin, die die Tschechin sehr gut beherrschte. Auch Faustball (zehnfache tschechische Meister mit ihrer Mannschaft), Skilauf, Sportgymnastik und Radsport gehörten zu den Feldern, die Votrubcová beherrschte. Vor ihrer herausragenden Tischtennis-Karriere lehrte sie in Pilsen Sport und Französisch. Věra Votrubcová starb 1981 in Dobřany.
Sonstige bekannte Persönlichkeiten
Annemarie Böll (1910-2004),
Übersetzerin. Annemarie Böll kam 1910 in Pilsen zur Welt und heiratete den Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll. Später gründete die Juristentochter auch die Böll-Stiftung mit. Ein weiteres großes Verdienst der als Lehrerin tätigen Tschechin waren ihre Übersetzungen ins Deutsche, zum Beispiel von dem Klassiker "Der Fänger im Roggen" von J.D. Salinger, aber auch Werke der Autoren Charles Dickens, George Bernhard Shaw oder Saul Bellow.
Annemarie Böll, die mehrere Kinder auf die Welt gebracht hatte, verstarb 2004 in Langenbroich.
Jaroslav Černý (1898-1970)
Ägyptologe. Jaroslav Černý wurde 1898 in Pilsen geboren und studierte in Prag. Später, nachdem er in Theben an Ausgrabungen beteiligt gewesen war, habilitierte sich der Tscheche und wurde Professor für Ägyptologie in London und Oxford. Das Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz verfasste zudem zahlreiche archäologische Schriften wie etwa in den 1950er-Jahren "The Inscriptions of Sinai" oder "Late Ramesside letters". Jaroslav Černý starb 1970 in Oxford.
Ladislav Labek (1882 - 1970)
Ladislav Labek wurde am 27. Januar in Pilsen geboren.
Der Historiker Labek war Gründer des Völkerkundlichen Museums in Pilsen.
Ihm zu Ehren findet man am Chotesovsky Haus (nam. Republiky 1) eine Gedenktafel.
Er verstarb am 26. Mai in seiner Geburtsstadt Pilsen.
Josef Vojtech Sedlacek (1785 - 1836)
Josef Vojtech Sedlacek wurde am 24. Februar 1785 in Čelákovice geboren, das ca. 25 km nordöstlich des Stadtzentrums von Prag liegt.
Er war Priester des Prämonstratenser Ordens und tschechischer Patriot.
Zudem war als Lehrer für Mathematik in Pilsen tätig. Von ihm stammen Lehrbücher der Mathematik und Physik in tschechischer Sprache.
Er verstarb am 2. Februar 1836 in Pilsen, wo in der Smetanova Straße 14 eine Gedenktafel an ihn erinnert.
Emil von Škoda (1839-1900)
Emil Ritter von Škoda wurde am 19. November 1839 in Pilsen geboren. Er war Ingenieur und Unternehmer und gab der tschechischen Autofirma Škoda sowie dem gleichnamigen Maschinenbaukonzern seinen Namen.
Im Jahr 1869 erwarb den Maschinenbaubetrieb von Ernst Graf Waldstein-Wartenberg in Pilsen, wo er bis dahin als Oberingenieur tätig war.
Škoda baute diesen Betrieb mit seinen anfangs etwas mehr als 30 Angestellten zu den Stahl- und Waffenwerken Skoda in Pilsen mit rund 4.000 Beschäftigten aus.
Anfangs belieferte er vornehmlich Zuckerfabriken, Brauereien und Eisenhütten mit Anlagen und Gussteilen.
In einer Abteilung des Werkes wurden Kanonen und Munition für Kriegsschiffe produziert.
Er verstarb am 9. August 1900 in Amstetten in der Obersteiermark.
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