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Klassizismus, Barock, Rokoko ... in der folgenden Rubrik finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Baustile.
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Hamburger Originale
Aalweber (1790-1854)
Sein bürlicher Name war Karl Weber und sein bürgerlicher Beruf war der eines Bürstenbinders. Aber nebenbei zog er sehr gut gekleidet mit einem hellen Zylinder auf dem Kopf durch Teile der Stadt und pries mit dem Ruf "Smutool, Smutool" die in seinem Korb befindlichen Räucheraale an. Auf Sankt Georg wurde im Februar 2001 ein Relief zu seinen Ehren enthüllt.
Dannenberg (-1883)
Dannenberg war der Nachfolger von Mattler (s.weiter unten) im Amt des "Direktors" eines Marionettentheaters, das zu seiner Zeit zusätzlich mit "Menschen" Theater machte.
Aber da er von den Einkünften als Theatermann nicht leben konnte, ging er vormittags als Ausrufer durch die Stadt.und wies u.a. auf seine mitgeführten frischen Schellfische, Zwiebeln oder Steinkohlen hin. Aber er machte auch auf entlaufene Hunde oder weggelaufene Kinder aufmerksam - gleichsam als lebendes Stadtteilradio. Auch übernahm er diverse Hilfsarbeiten an.
Aber ab nachmittags war er dann ganz für sein Theater da. Eine besonder Rolle spielte er alsAusrufer und versuchte mit allerlei Tricks die Vorrübergehenden zum Eintritt in sein Theater zu bewegen.
Sein Publikum bestand vor allem aus Jugendlichen, Matrosen oder wandernden Handwerksgesellen, für die der Besuch des Theaters ein besonderes Erlebnis war. Der besondere Reiz des Theaters bestand aber in der Interaktion zwischen dem Publikum und den Akteuren auf der Bühne, die oft zu köstlichen Szenen führte.
Hans Hummel (1786-1854)
Hummel, der mit gebürtigem Namen Johann Wilhelm Benz hieß, arbeitete in Hamburg als Wasserträger und wurde dabei häufig von Kindern geneckt, die ihm Hummel, Hummel nachriefen. Der Wasserträger, der als grimmiger Mensch galt, konterte mit Mors, Mors (plattdeutsch für Hintern). Heute gilt Hans Hummel als Hamburger Original und wurde auf verschiedene Weise geehrt - beispielsweise durch rund 100 teilweise lebensgroße in der Stadt aufgestellte Hummel-Figuren - die von verschiedenen Künstler stammten.
Mattler (1770-1857)
Mattler war Direktor eines kleinen Marionettentheaters, das einen Stand auf dem Spielbudenplatz an der heutigen Reeperbahn besaß. Aus Brandschutzgründen musste er im Jahr 1840 ein festes Haus erbauen, das er Elysium Theater nannte.
Unter den Besuchern waren viele Stammgäste, die alle seine Stücke kannten und sofort lauthals protestierten, wenn ihrer Meinung nach irgendetwas nicht korrekt war . Bei den Aufführungen tranken die Männer oft einen Grog - während die Frauen Kaffee tranken und dabei strickten.
Um sein Haus voll zu bekommen, ließ er irgendwann seine 10 jährige Tochter tanzen, was unter den Puppen natürlich sehr fremd wirkte, das Publikum aber zu begeisterter Zustimmung hinriss. In typischem Plattdeutsch hieß es dann: "Se speelt nu mit ornliche, lebennige Menschen.“ Es war der Beginn hin zum Theater mit menschlichen Schauspielern.
Am Spielbudenplatz entstand damit das erste Volkstheater Hamburgs. Als einen der Darsteller stellte er Dannenberg (s. oben) ein. Als Mattler im Jahr 1857 starb war das Theater bereits auf der Höhe des Erfolges und sein Nachfolger Dannenberg war schon stadtbekannt. Mattler wurde 87 Jahre alt - für damalige Zeiten geradezu ein biblisches Alter, das nur sehr wenige erreichten.
Piepenreimers (1790-1865)
Er wurde als Claus Timm als Sohn eines Arbeiters geboren. Neben Hummel war und ist er wohl das bekannteste Hamburger Original.
Timm hatte meistens keinen festen Wohnsitz, sondern schlief im Sommer im Freien und während der kalten Jahreszeit in Scheunen der Bauern. Er zog mit seiner Ware - Hülsenzweigen, den Zweigen der Stechpalme und Binsenhalmen - auf dem Buckel durch Hamburg und das damals noch selbstständige Altona. Seine Zweige wurden gerne gekauft, z.B. um Katzen oder Ratten fernzuhalten. Dazu wurden sie in deren Durchschlupflöcher gelegt, die wegen ihrer spitzen Stacheln an den Blättern von den Tieren dann gemieden wurden.
Seinen Spottnamen Piepenreimers verdankte er seinen Pfeifenreinigern - Halme des blauen Pfeifengras, die er in den Mooren pflückte und mit denen man die damals üblichen Tonpfeifen gut reinigen konnte.
Um seine Ware an den Mann bzw. die Frau zu bringen, hörte man ihn mit seiner lauten Stimme schon von Ferne rufen: Hüls, Hüls, ok Pipenrümers!“
Timm verstarb im Alter von 75 Jahren in Bahrenfeld und wurde auf dem damaligen Ottensener Friedhof beerdigt.
Valentin (-1850)
Valentin war seinerzeit ein vielen Hamburgern bekannter Mann. Er sah wie Gelehrter aus - nicht zuletzt wegen seines vornehmes großbürgerliches Aussehen mit einer schwarzen Samtkappe, einer großen Hornbrille und einem schwarzen, langen Gehrock. Man nannte ihn auch "Parish" weil man glaubte, dass er ein unehelicher Sohn des reichen Hamburger Kaufmanns John Parish (1742-1829) sei.
Aber er war mitnichten ein Gelehrter, sondern handelte mit Spazierstöcken, Tabak und Zigarren sowie kleinen aus gefaltetem Papier Windmühlen sowie aus Holz geschnitzten Hähnchen. Sein Verkaufsstand befand sich an Neue an der Lombardsbrücke, den er jeden Abend abbauen und morgens neu Aufbauen musste. Seine Zigarren verkaufte er auch verbotenerrweise an kinder und Jugendliche, die damit ihre ersten Rauchversuche starteten.
Vetter Kirchhof (1780-1844)
Sein korrekter Name war Jakob Friedrich Kirchhof. Er handelte als Leinenmakler mit Leinen, was ihn zu einem gewissen Vermögen verhalf. Verheiratet war er nie.
Wann und warum er zu der Bezeichnung "Vetter Kirchhoff" kam ist nicht bekannt. Vielleicht wegen seiner Körperfülle und seiner eleganten modischen Kleidung mit einem weißen Zylinder
Kirchhof war ein begnadeter Spaßmacher, über dessen Streiche sich viele Hamburger immer wieder köstlich amüsieren konnten. Er lebte eine Weile in der Nähe der Michaelis Kirche (Michel) wo auch Heinrich Heine eine zeitlang wohnte.
Man kann ihn möglicherweise mit Till Eulenspiegel oder dem tollem Bomberg vergleichen.
Am liebsten legte er sich mit den Nachtwächtern der Stadt an. Wenn ihn diese beispielsweise nach Hause begleiteten - da er angetrunken war - lud er sie auf dem Heinweg zum weiteren Trinken ein, mit der Folge, dass er sie, anstatt sie ihn, volltrunken auf dem Wachhäuschen ablieferte. Aber auch Zollbeamte, sein Schneider, Kutschenfahrer und sein Hauptmann bei der Bürgerwehr wurden Opfer seines Schabernaks. Dabei wäre er beinahe wegen Fahnenflucht hingerichtet worden.
Zitronenjette (1841-1916)
Die in Dessau in Sachsen-Anhalt geborene "Henriette Johanne Marie Müller" verkaufte in Hamburg Grasbrook und in den Kneipen der Neustadt Zitronen und wurde damit im Laufe der Zeit zu einem Hamburger Original. Im Jahr 1894 kam sie jedoch wegen "Trunksucht und geistiger Verwirrung" in ein Hamburger "Irrenhaus", wo sie bis zu Ihren Lenbensende verblieb. Ihr zu Ehren wurde im Jahr 1986 ein von dem 1930 geborenen Hansjörg Wagner gestaltetes Denkmal aufgestellt. Es befindet sich an der Ludwig-Ehrhard-Straße in unmittelbarer Nähe zum Hamburger Michel. Hier in der Nähe im Teilfeld 56 hatte Marie Müller längere Zeit gewohnt.
Auf dem Denkmal findet man die von dem Hamburger Paul Möhring (1890-1976) stammende plattdeutsche Inschrift:
"Dien Leben wer suur as de Zitroonen.
Soll sick dat Erinnern an di lohnen?
Dien Schiksol wiest op all de Lüüd
for de dat Glück het gor ken Tiet"
(Dein Leben war bitter wie die Zitronen.
Soll sich das Erinnern an dich lohnen?
Dein Schicksal weist auf all die Leute hin
für die das Glück gar keine Zeit hat.)
Hummelclub, Zentralausschuss
Hummelclub
Der Hummelclub ist ein im Jahr 1902 gegründeter Verein, der sich die Wahrung der Tradition Hamburger Originale auf die Fahne geschrieben hat.
Die vornehmste Aufgabe ist es, bei auf Hamburg bezogenen Veranstaltungen die Hamburger Originale vorzustellen.
Hummel-Club von 1902 e.V.
Tel.: 0049 -(0)40 - 538 21 53
Email: hanspeter-knapp@gmx.de
Zentralausschuss
Der Zentralausschuss (ZA) ist ein Verbund von Bürger-, Heimat- und Kommunalvereinen. Mitglieder des ZA sind Vereine, nicht deren einzelnen Mitglieder. Die Mitgliedsvereine entsenden nach einem in der Satzung festgelegten Schlüssel Abgeordnete zur Abgeordnetenversammlung des ZA. Die dem Zentralausschuss angehörenden Vereine bleiben rechtlich unabhängig und bestimmen ihren Zweck selbst.
Zentralausschuss Hamburgischer Bürgervereine von 1886 r.V.
Fuhlsbüttler Straße 687
22337 Hamburg
Tel.: 040-500 54 34-10
Email: info@za-hamburg.de
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