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Rettung der dänischen Juden

Politische und militärische Lage

Während des Zweiten Weltkriegs war Dänemark vom 9. April 1940 bis zum 5. Mai 1945 besetzt. Zu militärischem Widerstand kam es dabei nur vereinzelt in Kopenhagen oder auf Jütland. Aber erstaunlicherweise ließen die Besatzer die dänische Regierung und andere Institutionen bis 1943  im Amt. Sogar das Heer und die Flotte ließ man unter dänischem Kommando.

Die Situation änderte sich jedoch nach der Niederlage in Stalingrad. Es kam danach durch die dänischen Widerstandsgruppen zu Streiks und Sabotageaktionen. Als sich  die dänische Regierung einem Ultimatum vom 28. August 1943, ein  Versammlungsverbot und eine  Ausgangssperre zu erlasen sowie Militärgerichte und die Todesstrafe einzuführen, verweigerte, wurde sie abgesetzt. Zudem wurde von den Deutschen das Standrecht eingeführt und die dänische Armee wurde entwaffnet. Die dänischen Kriegsschiffe wurden von ihren Besatzungen versenkt.
Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im  1944 wurdeder Verkehr mit die Dänischen Staatsbahn tagelang blockiert, so dass keine deutschen Soldaten an die Front nach Frankreich verlegt werden konnten.
Außerdem weigerten sich die rund 10.000 Beamte umfssende dänischen Polizei, härter gegen den dänischen Widerstand vorzugehen. Daher wurde die Polizei am 19. September 1944 aufgelöst und zudem  2.235 Polizisten in die KZ Neuengamme und KZ Buchenwald deportiert. In den KZ kamen ca. 600 Dänen ums Leben. Von der dänischen Widerstand verloren rund 850 Menschen ums Leben.

Auf Befehl Hitlers wurden ab Februar 1945 Hunderttausende Menschen aus Hinterpommern sowie aus West- und Ostpreußen über die Ostsee nach Dänemark  evakuiert. Nach dem Abzug der Deutschen aus Dänemark im Mai 1945 wurden etwa 250.000 Flüchtlinge in Dänemark in den vorherigen Wehrmachtskasernen und Lagern untergebracht. Die letzten von ihnen kamen erst  im Februar 1949 nach Deutschland zurück..
Bilanz
Die Dänen verhafteten nach dem Krieg rund 40.000 Menschen wegen des Verdachts der  Kollaboration mit den Deutschen und verurteilten davon  davon 78  zum Tode verurteilt. Zur Vollstreckung der Todesurteile kam es jedoch nur in insgesamt in 46 Fällen.

Hinweis
In Kopenhagen gibt es ein Museum, in dem die Geschichte des dänischen Widerstands sowie der Judenrettung dargestellt wird. Näheres dazu hier >>>

Rettung der Juden

Im Sommer 1942 kam der überzeugte Nazi und Antisemit Werner Best als Reichsbevollmächtigter nach Dänemark. Best hatte vorher eine unrühmliche Rolle bei der Judenverfolgung in Frankreich gespielt und galt dort als Bluthund von Paris.
Er telegrafierte am 8. September 1943 nach Berlin, um endlich ein Vorgehen gegen die dänischen Juden anzuregen. Bereits am 19. September 1943 wurde seinem Vorschlag gefolgt und Himmler mit der Durchführung von Berlin aus beauftragt.
Aber ein anderer Deutscher in höherer Stellung - Georg Ferdinand Duckwitz - informierte seine Gewährsleute in der dänischen Regierung und Mitglieder der dänischen Juden.
Die Deportationen begannen in der Nacht zum 2. Oktober 1943. An der Aktion waren u.a. ca. 1.500 dänische Polizeibeamte beteiligt sowie eine Einheit der dänischen SS. Wegen der Vorwarnung fielen ihnen aber nur wenige 100 Juden in die Hände, von denen 200 auf ein Schiff zur Deportation verbracht wurden. Aber weder die deutschen Wehrmachtsangehörigen noch gar die dänische Polizei zeigten besonderes Engagement bei der Aktion in den Städten des Landes
Aber die meisten Juden waren bereits aus den Städten aufs Land geflohen und wurden von dort von Fischern, Sportbootführern nach Schweden verbracht. Dabei wurden sie teilweise sogar von der dänischen Polizei unterstützt.. Auf diese Weise wurden rund 7.740 Juden gerettet und nur ca. 70 ermordet. Dänemark war damit das eizige Land, das fast alle seine jüdischen Mitbürger vor den Nazis retten konnte. Eine unglaubliche moralische und auch organisatorische Leistung. Fast ein ganzes Volk hatte in der Stunde der Not zusammen gestanden.






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