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UNESCO-Welterbestätten
Altstadt von Hebron
Die palästinensische Bewerbung für die Altstadt von Hebron (Al-Khalil)) wurde durch einen Dringlichkeitsantrag in das Verfahren des Welterbekomitees aufgenommen. Ein wichtiger Grund war, die in der Zeit der Mameluken zwischen 1250 und 1517 aus lokalem Kalkstein entstandenen Gebäude bzw. Bauwerke mit Hilfe der UNESCO zu schützen.
Die Palästinenser werfen den israelischen Siedlern in der Stadt und der Armee vor, die historischen Stätten zu beschädigen. Zudem befindet sich in der Abraham-Moschee das Grab des Stammvaters Abraham, das für alle drei monotheistischen Religionen ein Heiligtum darstellt. Außerdem sollen sich der biblischen Überlieferung hier noch die Grabstellen von Isaak, Jakob, und ihren Ehefrauen Sara, Rebekka, und Lea befinden. Die Gebäude stammen aus der Zeit von Herodes im 1. Jahrhundert v.Chr. und wurden im Zuge der Kreuzzüge im 12. Jahrhundert erweitert. Nach der Eroberung von Hebron durch Sultan Saladin (1137-193) im Jahr 1187 wurde das Gotteshaus zur Moschee erklärt.
Weltweites Entsetzen erregte am 25. Februar 1994 der jüdische Siedler Baruch Goldstein, der mit einem Sturmgewehr 29 betende Muslime in der Abraham-Moschee erschossen und Hunderte verletzt hatte.
Heutzutage hat Hebron rund 205.000 Einwohner
Die UNESCO entsprach dem Antrag und nahm die Altstadt von Hebron auf der Sitzung des Welterbekomitees, die vom 2. bis zum 12. Juli 2017 in Krakau in Polen getagt hatte, in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten auf.
Daraufhin hatte die israelische Regierung ihre Beiträge zur UNESCO gekürzt
Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem
Die Altstadt und die Stadtmauern von Jerusalem bilden insofern eine Besonderheit, da dieses Weltkulturerbe von der UNESCO aus politischen Gründen keinem Land zugerechnet wurde.
Abweichend davon stellen wir dieses Welterbestätte daher sowohl unter Israel als auch bei den palästinensischen Gebieten dar.
Die Altstadt und die Stadtmauern von Jerusalem wurden im Juli 2017 auf Vorschlag von Jordanien in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Eine ausführliche Beschreibung der Sehenswürdigkeiten Jerusalems finden Sie bei Goruma hier >>>
Kulturlandschaft von Battir
Der palästinensische Ort Battir liegt 10 km südwestlich von Jerusalem. Die Landschaft ist bergig. Die bewirtschafteten Äcker in den Tälern und Hügeln sind terrassenförmig angelegt und vollständig mit Steinen eingefasst.
Dabei wurden ca. 5 Mio. Steine zur Errichtung und Einfassung der Terrassen benötigt. Die Bewässerungsanlagen sind kunstvoll gestaltete Kanäle, die ihr Wasser aus unterirdischen Quellen erhalten.
Dieses Bewässerungssystem entstand bereits vor ca. 2000 Jahren. Der Ort Battir erhält aus einem Sammelbecken Wasser, das die Bewohner nutzen. Die Familien bekommen je einen Tag in der Woche zugewiesen, an dem die jeweilige Familie aus dem Sammelbecken Wasser entnehmen darf.
Die Herrscher erbauten im 19. Jahrhundert Teile der Hedjaz-Eisenbahn und Battir erhielt einen Bahnhof. Da sich weite Teile des Ackergebietes auf israelischem Boden befinden, verhandelten die Bewohner mit Israel und erhielten volles Nutzungsrecht.
Im Jahr 2002 sollte auch hier eine Sperrmauer an der Grenze zwischen dem Westjordanland und Israel gebaut werden, die das Terrassen-Ackerland teilen würde. Die UNESCO versucht dies mit der Ernennung zum Welterbe zu verhindern. Israel soll nach Alternativen suchen, denn auch die in der Nähe wohnenden Israelis lehnen den Bau der Mauer ab. Im Gebiet um Battir sind Sultansgräber und antike Kirchen zu besichtigen. Auch können alte Gerätschaften für den Weinbau bewundert werden.
Die Kulturlandschaft von Battir wurde im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Geburtskirche von Jesus
Die Geburtskirche von Jesus befindet sich in Bethlehem und war das erste Welterbe in Palästina mit drei nahegelegenen Klöstern und dem Pilgerpfad.
Diese Kirche wurde im dritten Jahrhundert n. Chr. von Konstantin dem Großen vermutlich auf dem Stall, in dem Jesus geboren worden sein soll, errichtet.
In der Mitte der Apsis konnte man durch eine große Öffnung in die Grotte, in der man Jesus Geburtsort vermutete, hineinschauen. Im 5ten Jahrhundert wurde die Kirche dann neu errichtet. Dabei entstand eine Treppe, die in die Geburtsgrotte führte.
In den Jahren 1161 bis 1168 wurde die Kirche von den Kreuzrittern restauriert.
Im Jahr 1717 brachten Katholiken einen silbernen Stern in der Grotte an, auf dem steht die Inschrift „Hic de virgine Maria Jesus Christus natus est“ - Hier gebar die Jungfrau Maria Jesus Christus - der mehrfach entfernt wurde und dann wieder neu angebracht wurde.
Um die Nutzung der Kirche gab es einige Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Religionen, die die Kirche alle als ihr Heiligtum beanspruchen (griechisch-orthodox, armenisch, katholisch). Aus diesen Gründen unterbleibt auch eine Dachsanierung, da die einzelnen Parteien sich nicht darauf einigen können.
Im Jahr 2002 belagerte das israelische Militär die Kirche, in die sich bewaffnete Palästinenser verschanzt.
Die Geburtskirche wurde im Jahr 2012 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
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