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Persönlichkeiten

Mahmud Abbas (geb. 1935)
Der Abu Mazen genannte Politiker ist der führende Kopf der palästinensischen Fatah-Bewegung. Seit 2004 amtiert er als Vorsitzender der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und seit 2005 als Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde. 2003 war er auch Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Salah Abdel-Shafi (geb. 1962)
Der palästinensische Wirtschaftswissenschafter und Diplomat aus Gaza schloss seine akademische Ausbildung an der John F. Kennedy School of Government in Harvard ab und amtierte von 2006 bis 2010 als Generaldelegierter Palästinas in Schweden. In dieser Funktion war er auch an der Vorbereitung der Genfer Initiative beteiligt. Seit 2010 arbeitet er als Botschafter Palästinas und Leiter der Diplomatischen Mission Palästinas in Deutschland.

Jassir Arafat (1929-2004)
Kein Name ist mit dem palästinensischen Freiheitskampf so verbunden wie Jassir Arafat. Der je nach Sichtweise als palästinensischer Freiheitskämpfer, Terrorist, Guerillakämpfer, Politiker und schließlich Friedensnobelpreisträger amtierte von 1996 bis zu seinem Tod im Jahre 2004 als Präsident der palästinensischen Autonomiegebiete. 1957 hatte er die palästinensische Fatah mitbegründet, deren Führer er später wurde.

Hanan Aschrawi (geb. 1946)
Die gebürtig aus Nablus stammende Anglistin machte sich als christliche palästinensische Politikerin der Partei des „Dritten Weges“ einen Namen. Für ihre Arbeit wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Mohammed Dahlan (geb. 1961)
Dahlan ist ein palästinensischer Politiker, der unter Arafat als Sicherheitschef der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen amtierte und in dieser Funktion den palästinensischen Geheimdienst, den Preventive Security Service, leitete. Im Jahre 2007 versuchte er in Gaza einen Umsturz gegen die Hamas-Regierung. Diese scheiterte aber, woraufhin er ins Westjordanland übersiedeln musste. Später wurde er aus der Partei ausgeschlossen und sogar der Vergiftung Arafats beschuldigt.

Rauhī Fattūh (geb. 1949)
Rauhī Fattūh übernahm nach dem Tode von Jassir Arafat am 11. November 2004 das Amt eines Interimspräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde. Fattūh ist Mitglied der Fatah-Bewegung und gilt als moderat.

Salam Fayyad (geb. 1952)
Der palästinensische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker ist seit 2007 der Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete. Zeitweilig versah er auch das Amt des Außenministers. Von 2002 bis 2005 und zudem 2007 war er auch Finanzminister.

Hilarion von Gaza (291-371)
Der im Jahre 291 in Tabatha beim heutigen Gaza geborene christliche Asket und Einsiedler ging als Heiliger in die religiöse Unendlichkeit ein. In bildlichen Darstellungen sieht man ihn meist als Einsiedlermönch.

Ismail Haniyya (geb. 1962)
Der 1962 im Flüchtlingslager asch-Schati im Gazastreifen geborene Politiker amtierte von 2006 bis Juni 2007 als Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete. Mithin gilt er als einer der Top Five der politischen Führern der militanten palästinensischen Hamas.

Herodes I.
bzw. Herodes der Große (um 73 - 4 v. Chr.)
Der König über Judäa, Galiläa, Samarien und weitere Gebiete war ein von Rom eingesetzter und von Rom auch gestützter Vasallenkönig. Auf ihn geht u.a. der Neubau des Jerusalemer Tempels zurück, der um 10 v. Chr. eingeweiht werden konnte. Im Evangelium des Matthäus wird Herodes der so genannte Bethlehemitische Kindermord unterstellt: Diese sehr anzuzweifelnde Geschichte lässt Herodes von der Geburt eines „Königs der Juden“ erfahren, womit Jesus Christus gemeint ist. Herodes habe aus Angst um seine Macht für Bethlehem die Ermordung aller männlichen Kinder bis zum Alter von zwei Jahren befohlen. Von dieser Tat berichtet aber nur Matthäus. Alle anderen Quellen - biblische wie nicht-biblische - schweigen.

Hieronymus (347-420)
Der 420 in Bethlehem gestorbene Sophronius Eusebius Hieronymus war Kirchenvater, Gelehrter, Theologe, Heiliger und einer von vier spätantiken Kirchenlehrern des Abendlandes. Hieronymus übersetzte ab 385 in Bethlehem die Bücher des Alten Testamentes und schuf damit die erste belegte Bibel auf Latein, die Vulgata. Dieses Mammutwerk kostete ihn dreißig Jahre seines Lebens. Die Vulgata sollte bis zur Luther-Bibel das maßgeblich Werk der Christenheit bleiben.

Eustochium (um 368-419/420)
Im Jahre 419 oder 420 starb in Bethlehem die als Julia von Rom geborene geweihte Jungfrau der frühen Kirche. Sie war die Tochter der heiligen Paula und des römischen Senators Toxotius. Heute wird Eustochium selbst als Heilige verehrt. Sie war einst mit ihrer Mutter nach Bethlehem gekommen, um dort eine klösterliche Gemeinschaft ins Leben zu rufen, die noch bis heute besteht. Ihr Grab liegt zusammen mit dem von Paula und Hieronymus unter der Geburtskirche.

Jesus Christus
Jesus Christus, der Gesalbte, ist laut dem Neuen Testament der von Gott gesandte Messias und Sohn Gottes, der zur Erlösung aller Menschen auf die Erde herabgesandt wurde. Sein Name vereint den Glauben der Urchristen, welche die Heilsverheißungen der Hebräischen Bibel auf die historische Person des Jesus von Nazaret projizierten. Jesus soll in Bethlehem geboren sein - und zwar an der Stelle, an der sich die heutige Geburtskirche in den Himmel erhebt. Mithin gehört die Stadt zu den heiligsten Orten der gesamten Christenheit.

Konstantin der Große  (zw. 270 und 288-337)
Der auch als Konstantin der Große oder Konstantin I. berühmt gewordene römische Kaiser Flavius Valerius Constantinus regierte von 306 bis 337 - ab 324 als Alleinherrscher. Er war es, der das Römische Reich neu vereinte und das Christentum zu dessen herausragender Religion machte. Im Jahre 326 ließ Konstantin gemeinsam mit seiner frommen Mutter Helena in Bethlehem an der Stelle, an der die Höhle lag, in der Jesus geboren worden sein soll, die Geburtskirche errichten.

Israel Nadschara
(1555-1628)
Im Jahre 1628 starb in Gaza der als Israel Ben Moses Nadschara geborene Dichter. Er spezialisierte sich auf jüdisch-liturgische, aber auch auf weltliche Themen. Auch als Rabbiner und lurianischer Kabbalist war er bekannt.

Omar ibn al-Khattab (592-644)
Der zweite so genannte rechtgeleitete Kalif des Islam regierte von 634 bis 644. Der von den Schiiten indes nicht als Kalif anerkannte Omar eroberte Jerusalem und reiste im Jahre 637 nach Bethlehem, um den dortigen Christen seinen Respekt vor der Geburtskirche und die Sicherheit der Priesterschaft zu garantieren. Nach ihm ist auch die Omar-Moschee in der Altstadt Bethlehems benannt, die sich als älteste Moschee der Stadt am heutigen Manger Square befindet.

Paul VI. (1897-1978)
Der 1897 geborene Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini machte sich als Papst Paul VI. einen Namen. In seinem Pontifikat von 1963 bis 1978 setzte der 262. Papst das Zweite Vatikanische Konzil fort, das unter seinem Vorgänger, Johannes XXIII., eröffnet worden war. Der so genannte „Konzilspapst“ setzte wie wohl kein katholisches Kirchenoberhaupt vor ihm eine umfassende kirchliche Gesetzgebung durch. 1964 war er der erste Papst, der bis dahin ins Heilige Land und nach Bethlehem gekommen war. Auf sein Drängen hin wurde die Universität von Bethlehem gegründet.

Paula von Rom (347-404)
Diese römische Christin und Heilige der katholischen Kirche ist aufgrund ihrer Freundschaft zum Kirchenvater Hieronymus bekannt. Gemeinsam mit ihrer Tochter Eustochium war sie nach Bethlehem gekommen, um die frühste klösterliche Gemeinschaft in Bethlehem ins Leben zu rufen. Paula nutze ihren Wohlstand, um ein Heim für Pilger und zwei Klöster zu gründen - eines für Hieronymus und seine Anhänger und eines für sich selbst und ihre Nonnen. Die Hl. Paula von Rom starb 404 in Bethlehem und hat ihr Grab gemeinsam mit Hieronymus und Eustochium unter der Geburtskirche. Ihre sterblichen Überreste hingegen gingen im 15. Jahrhundert an die römische Basilika Santa Maria Maggiore.

Prokopios (um 465-528)
Der spätantike Sophist und Rhetoriker verbrachte den überwiegenden Teil seines Lebens in seiner Heimatstadt Gaza. Er beteiligte sich dort aber nicht an den theologischen Diskussionen seiner Zeit, sondern verfasste eigene rhetorische Schriften. Zu diesen gehören die Beschreibung der Hagia Sophia sowie eine Klage über deren teilweise Zerstörung durch ein Erdbeben. Bedeutend sind auch seine 162 Briefe an Persönlichkeiten, die einen guten Einblick in seine geben.

Tankred (1072-1112)
Tankred der Kreuzfahrer oder Tankred von Tarent oder Tankred von Tiberias war einer der Teilnehmer am Ersten Kreuzzug, nach dessen Ende er Fürst von Galiläa wurde. Auch war er Regent des Fürstentums Antiochia und der Grafschaft Edessa. Am 6. Juni des Jahres 1099 hatten Tankred und seine Männer Bethlehem besetzt. Dort ließ er zum Zeichen des Sieges sein Banner auf die Geburtskirche pflanzen.

Nabil Marshall Totah (1930-2012)
Der gebürtig aus Ramallah stammende Musiker palästinensischer Herkunft machte sich als Jazz-Bassist einen Namen.

Scheich Ahmad Yassin (1936-2004)
Yassin war der führende Begründer der radikalislamischen Hamas und ihr geistiger Führer. Der blinde Scheich wurde vom israelischen Militär im Jahre 2004 gezielt getötet. Yassin hatte im Laufe seines politischen Wirkens wiederholt zum gewalttätigen Widerstand gegen Israel aufgerufen und setzte dabei insbesondere auf die Selbstmordattentäter. Am Trauerzug zu seiner Beerdigung nahmen Tausende von Palästinensern teil.

Zacharias von Mytilene (um 465 - nach 536)
Der mit dem Beinamen Scholastikos bzw. Rhetor geehrte spätantike Bischof und Kirchenhistoriker aus Gaza verfasste zahlreiche bedeutende Werke, zu denen auch eine Kirchengeschichte gehörte.

Jeannette Zarou
(geb. 1942)
Im Jahre 1942 wurde in Ramallah diese kanadische Sopranistin palästinensischer Herkunft geboren. Ihr Debüt feierte sie bei der Canadian Opera Company in Verdis Aida. Auftritte unter anderem mit Leonard Bernstein, Rene Kollo und Paul Frey folgten.






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