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Inhaltsverzeichnis
In Somalia existieren praktisch keine staatlichen Institutionen mehr. Das Land wird von Warlords, Piraten, Banden und anderen Kriminellen beherrscht. Die Sicherheitslage ist mehr als prekär, und Mogadischu gilt als gefährlichste Hauptstadt der Welt. Weiterhin gilt die ca. 3.000 km lange Küstenlinie nach einer Veröffentlichung des International Maritime Bureau (IMB) in Bezug auf Seeräuberei als eine der gefährlichsten weltweit. Daher ist es derzeit so gut wie unmöglich - und schon gar nicht als Privatperson - in das Land zu reisen.
Städte
Baidoa (auch Baydhabo)
Die von ungefähr 135.000 Einwohnern bewohnte Hauptstadt der Region Bay liegt in Südwestsomalia. Ab 2005 hat das im Bürgerkrieg hart umkämpfte Baidoa sogar mit Unterbrechungen als provisorischer Sitz der Übergangsregierung von Somalia fungiert.
Wegen des dramatischen Umstands, dass während der Hungersnot von 1991 bis 1993 in der Region um die Stadt etwa 500.000 Menschen verhungert sind, trug Baidoa eine Zeit lang auch den wenig rühmlichen Beinamen „Stadt des Todes“ ein.
Beledweyne (auch Beled Weyne, Belet Uen oder Belet Huen)
Ungefähr 108.000 Menschen leben in Beledweyne, der in Zentral-Somalia gelegenen Hauptstadt der Region Hiiraan. Die vom Bürgerkrieg erheblich gezeichnete Stadt diente in den Jahren 1993 und 1994 dem Deutschen Unterstützungsverband Somalia als Station. Diese war im Rahmen der Mission UNOSOM II im Lande. 2009 wurde Beledweyne von der somalischen Übergangsregierung erobert, die damit die islamistische al-Shabaab verdrängte. Aus Beledweyne stammen übrigens zwei für die somalische Geschichte wichtige Personen: Aden Abdullah Osman Daar, der erste Präsident Somalias, sowie Mohammed Farah Aidid, einer der bedeutendsten Kriegsherren während des somalischen Bürgerkrieges.
Boosaaso (auch Bender Cassim)
Die im Norden Somalias am Golf von Aden gelegene Hafenstadt Boosaaso fungiert als Hauptstadt der Region Bari (Puntland) und wird von zwischen 100.000 und 500.000 Menschen bewohnt. Die Bevölkerungsangaben schwanken erheblich, zumal man außerdem noch von etwa 30.000 Menschen ausgeht, die derzeit in Lagern leben. Boosaaso, eine Art Wirtschaftszentrum des somalischen Nordostens, verfügt über eine recht gute Infrastruktur, einen wichtigen Exporthafen und ist in der Zeit des Bürgerkrieges recht stabil geblieben. Die wohl am schnellsten wachsende Stadt Somalias ist ein populärer Anlaufpunkt für Kriegsflüchtlinge, Wirtschaftsmigranten und Bootsflüchtlinge, die von dort aus über den Golf von Aden in den Jemen übersetzen wollen.
Burao (auch Burco oder Bur'o)
Der oft trockene Fluss Togdheer fließt durch Burao, der Hauptstadt der Region Togdheer im Somaliland. Etwa 101.000 Menschen leben in der im somalischen Norden gelegenen Stadt, in der 1991 eine wichtige Versammlung von Clan-Ältesten stattgefunden hat, die mit der Unabhängigkeitserklärung des Somalilands vom Rest Somalias gekrönt wurde. Seit dieser Zeit hat man das wachsende Burao wieder aufgebaut und die Stadt mit einer funktionierenden Elektrizität und Wasserversorgung ausgestattet. In der Universitätsstadt befindet sich auch ein Flughafen, über den Verbindungen der somalischen Daallo Airlines nach Hargeisa gewährleistet werden.
Hargeisa (auch Hargeysa)
Hargeisa ist die Hauptstadt des Somalilandes, das sich 1991 vom Rest Somalias losgesagt hat. Zwischen 500.000 und einer Million Menschen leben in Hargeisa, das als sicherste Stadt Somalias gilt. Die im Bürgerkrieg von somalischem Militär stark zerstörte Stadt wurde nach der Unabhängigkeitserklärung wiederaufgebaut und ist wesentlich fortschrittlicher und westlicher als die Landeshauptstadt Mogadischu. Hargeisa ist zudem der nach Berbera zweitwichtigste Wirtschaftsstandort des Somalilandes und verfügt über eine recht gute Infrastruktur. Dort befindet sich auch ein internationaler Flughafen, über den Flüge nach Dschibuti und Dubai gehen. Die Stadt ist Ort von vier Universitäten - der University of Hargeisa, der Somaliland University of Technology, der Gollis und der Hope University - und touristisch interessanter als manch anderer Ort in Somalia. In Hargeisa selbst gibt es zwar nicht viel zu sehen, aber in der Nähe liegen die Naasa Hablood-Hügel, die Höhlen von Laas Geel sowie die Sheikh und die Daallo Mountains mit ihrer faszinierenden Tierwelt.
Merka (auch Marka)
Bei Merka handelt es sich um eine Hafenstadt im somalischen Süden, die sich am Indischen Ozean ausbreitet. Die Hauptstadt der Region Shabeellaha Hoose wird von zwischen 65.000 und 100.000 Menschen bewohnt und von interessanter arabischer Architektur bestimmt. Bestechend sind zudem die weißen Kalkstein-Bauten, welche der Stadt aller Wahrscheinlichkeit nach den Beinamen Marka Cadey (dt. Weißes Merka) eingebracht haben. Wurde Merka auch vom Bürgerkrieg heimgesucht, so ist die Stadt doch von Zerstörungen verschont geblieben. Der Großteil der Gebäude steht daher noch. Die Stadt, welche 2008 von Anhängern der radikal-islamistischen al-Shabaab eingenommen wurde, war bis 2006 Hauptumschlagplatz der internationalen Nahrungsmittelhilfe für Somalia.
Mogadischu (auch Muqdisho)
Mogadischu - Die so poetisch als “Sitz des Schahs” bezeichnete Hauptstadt Somalias wird als derzeit gesetzloseste und gefährlichste Stadt der Erde eingestuft und sollte auf keinen Fall bereist werden. In der zutiefst chaotischen und bizarren Stadt kann man etwa auf dem Bakara-Markt neben den alltäglichsten Dingen unkontrolliert Waffen kaufen. Das im Süden des Landes an der Benadirküste zum Indischen Ozean gelegene Mogadischu, einst Millionen- und größte Stadt Somalias, wurde überaus hart vom Bürgerkrieg getroffen, was eine verheerende Flucht- und Migrationsbewegung in Gang gesetzt hat. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass nur noch etwa 380.000 Menschen in Mogadischu leben - mehr als 600.000 sind dem Durcheinander aus Gewalt, Chaos und Armut entflohen. Augenzeugen berichten davon, dass nur noch einige wenige innerstädtische Wohngebäude und Häuser nahe des Präsidentensitzes, der Villa Somalia, regulär bewohnt sind. Dennoch ist Mogadischu das wirtschaftliche Zentrum von Somalia geblieben. Die Stadt besitzt einen internationalen Flug- sowie einen bedeutenden Seehafen.
Besondere Bauwerke
Arba-Rucun Moschee in Mogadischu
Die “Moschee der vier Säulen” erhebt sich in Mogadischu und gehört zu den wertvollsten Bauwerken des islamischen Erbes der Stadt. Das 1269 konstruierte islamische Bauwerk hatte auch mehr Glück als die benachbarte Kathedrale und ist eins der wenigen Gebäude im historischen Zentrum Mogadischus, das nicht zu einer Ruine gebombt wurden. Der Legende nach wurde die Arba-Rucun-Moschee von einem direkten Nachfolger des Propheten Mohammed erbaut.
Fakr-ad-Din-Moschee (auch Fakhr al Din oder Fakhruddin) in Mogadischu
Mogadischus älteste Moschee gehört auch zu den ältesten islamischen Bauwerken von ganz Afrika. Das Gotteshaus erhebt sich zwischen Mogadischus Stadtteilen Sheikh Muumin und Hamar Weyne und wurde im Jahre 1269 durch den ersten Sultan Mogadischus im so genannten Shirazi-Baustil errichtet. Die aus Korallen und indischem Marmor gestaltete Fakr-ad-Din-Moschee bietet – gemessen an ostafrikanischen Maßstäben – sehr viel Raum für viele Gläubige.
Mogadiscio Stadion in Mogadischu
Das somalische Nationalstadion liegt in Mogadischu und wurde unter Siad Barre mit Hilfe von chinesischen Ingenieuren erbaut. In seiner Vergangenheit wurde das Stadion bereits für vielerlei Sport- aber auch andere Veranstaltungen genutzt. Insgesamt kann das Mogadiscio Stadium etwa 35.000 Zuschauer aufnehmen.
Villa Somalia in Mogadischu
Bei der Villa Somalia handelt es sich um den somalischen Präsidentenpalast in der Hauptstadt Mogadischu. Er erhebt sich in der Nähe des Ufers zum Indischen Ozean und wurde zuletzt von Siad Barre benutzt. Nach seinem Sturz im Jahre 1991 war der Palast umkämpft. Heute gehört die Villa Somalis der Übergangsregierung des Landes. Zu Beginn des Jahres 2007 haben Unbekannte die Villa Somalia mit Mörsern beschossen.
Höhlenmalereien
Dhambalin bei Beenyo Dhaadheer
In der somalischen Region Togdheer im Somaliland liegt Dhambalin, ein sandsteinernes Felsdach, in welchem man im Jahre 2007 prähistorische Höhlenmalereien gefunden hat, die neben Menschen auch Rinder, Ziegen und Wildtiere zeigen sowie die frühesten bisher in Somalia gefundenen Darstellungen von Schafen. Die Zeichnungen stammen aus der Zeit zwischen 5000 und 3000 v. Chr.
Laas Geel (oder Laas Gaal) bei Hargeisa
Bekannt ist das kleine, im somalischen Norden gelegene Felsmassiv bei Hargeisa für seine Höhlen, in denen man historische Höhlenmalereien aus einer Zeit zwischen 4000 und 3000 v. Chr. entdeckt hat. Diese gehören zu den frühesten bekannten Zeichnungen in Afrika. In mehrfarbigen Darstellungen wurden Kühe und Menschen gezeichnet, aber auch ein Hund und eine Giraffe. Mittlerweile stehen die Höhlen von Laas Geel und ihre Malereien auf der Liste des World Monuments Fund für die am meisten gefährdeten Kulturdenkmäler.
Universitäten
Hope University in Hargeisa
Die 2008 in Hargeisa gegründete Hope University verdankt sich dem Professor Najib Sheikh Abdulkarim und der Unterstützung somalischer Intellektueller aus dem In- und Ausland. Konzentriert hat sich die Universität auf die Fachbereiche Technologie, Gesundheit und Wissenschaftsmanagement.
Mogadishu University in Mogadischu
Die Nicht-Regierungs- und Non-Profit-Universität in Mogadischu eröffnete ihre Pforten im Jahre 1997, während 2008 eine weitere Niederlassung in Boosaaso (im Puntland) folgen sollte. Die Universität von Mogadischu verfügt über fünf Fakultäten sowie über das Institute for Somali Studies und das Center for Continued Education.
Somaliland University of Technology in Hargeisa
Die einzige rein technisch ausgerichtete Universität Somalias befindet sich Hargeisa und mithin im Somaliland. Gegründet wurde die Universität als kleine, Non-Profit-Bildungseinrichtung von Dr. Saeed Sheikh Mohamed im Jahre 2000. Damals hieß sie noch Hargeisa College of Applied Arts & Technology.
Somali National Universityin Mogadischu
Die einstige Somalische Nationaluniversität - eine Gründung des Jahres 1954 - wurde “Dank” des somalischen Bürgerkrieges und der starken Kriegszerstörungen mittlerweile geschlossen.
University of Benadir in Mogadischu
Die ebenfalls in Mogadischu gelegene Universität wurde 2002 als medizinische Schule errichtet, um angehende somalische Ärzte auszubilden. Derzeit unterhält sie vier Fakultäten. Am 3. Dezember 2009, während einer Universitäts-Graduations-Feier im Shamo Hotel, explodierte eine Bombe, die mindestens 22 Menschen in den Tod riss, darunter auch drei Regierungsminister.
University of Hargeisa
Die im Jahre 2000 gegründete Universität der Stadt Hargeisa, der Hauptstadt des Somalilandes, unterrichtet derzeit mehr als 2.600 Studenten. Sie verfügt über sieben Fakultäten und drei weitere, die sich gegenwärtig aber noch im Bau befinden.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Bakara-Markt in Mogadischu
Der Bakara-Markt (Somali für Getreide-Silo) in Mogadischu ist nichts weniger als der größte Markt von ganz Somalia. Hier spürt man den skurrilen Geist Afrikas, wenn man neben Nahrungsmitteln und Gütern des alltäglichen Bedarfs auch gefälschte Ausweise und sogar Waffen kaufen kann. Eröffnet wurde das strukturierte Chaos im Jahre 1972 durch Siad Barre, der damit Mogadischu modernisieren wollte. Der Bakara-Markt ist in unterschiedliche Bereiche aufgegliedert, wobei natürlich der Waffenmarkt mit dem schönen Namen Cir-toogte (= Schuss in den Himmel) nicht der uninteressanteste, wenn auch verstörendste ist. Der ungewöhnliche Name dieses Markt-Abschnitts kommt daher, dass der potentielle Käufer vor dem Kauf die Waffe durch einen Schuss in die Luft getestet hat.
Naturschönheiten
Sheikh Mountains und Daallo Mountains bei Hargeisa
Die Sheikh und die Daallo Mountains liegen bei Hargeisa, der Hauptstadt des Somalilandes, und bieten ein wundervolles und faszinierendes Wildleben an. Kudus, Gazellen und verschiedene Vogelarten machen den Reichtum der Fauna aus - jedenfalls vor dem Bürgerkrieg.
Shimbiris
Der Shimbiris (auch Shimbir Beris) ist mit 2.450 Metern der höchste Berg Somalias. Er erhebt sich im Somali-Hochland im Norden des Landes auf dem Boden des international nicht anerkannten Somalilandes. Übersetzt bedeutet der Name des Berges „Ort der Vögel“.
Somali Beach bei Mogadischu
Der Somali Beach in der Nähe von Mogadischu ist ein wunderschönes Kleinod, das gerne an Wochenenden von Familien aufgesucht wird. Wir können zwar nicht sagen, wie die derzeitige Situation des Strandes ist. Normalerweise aber ist er ein idealer Ort zum Ausspannen, auch wenn Frauen wegen der Shari'a nur vollständig bekleidet ins Wasser gehen dürfen.
Nationalparks und Wildreservate in Somalia
Zwei große Nationalparks darf Somalia sein Eigen nennen. Während sich der Kismayu-Nationalpark im Süden des Landes erstreckt, breitet sich der Hargeisa-Nationalpark im Norden Somalias aus. Beiden gemeinsam aber ist die Vielzahl an verschiedenen Tieren und Arten, zu denen weitaus mehr gehören als „nur“ Elefanten, Giraffen und beeindruckende Giftschlangen. Der Bürgerkrieg und die immer wieder aufflammenden Konflikte haben den Parks indes schwer zugesetzt, denn beide liegen in umkämpften Gebieten und werden nicht (mehr) besonders geschützt. Ob und in welchem Ausmaß der Tierbestand in den Parks unter den Gewalttätigkeiten und der Armut der Bevölkerung gelitten hat, darüber liegen leider keine Informationen vor. Auch über den Zustand des kleinen Nationalparks bei Mogadischu und der zehn Wildreservate des Landes können keine zuverlässigen Aussagen getroffen werden.
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